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092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht tun.
    Dorian sträubte sich mit seinen letzten Kräften gegen den Erzdämon.
    Da war endlich Magnus Gunnarsson zur Stelle. Seine magische Kraft floß auf den Dämonenkiller über. Dorian spürte neue Energien.
    „Vernichten Sie Luguri!" befahl ihm Magnus Gunnarsson. „Halten Sie ihm den Ys-Spiegel entgegen und töten Sie ihn mit Ihrem Willen!"
    Dorian wußte, daß der nächste Einsatz des Ys-Spiegels seinen Tod bedeuten konnte. Falls Gunnarsson das wußte oder ahnte, war es ihm gleichgültig. Er wollte Luguri vernichten, und dafür nahm er auch Dorian Hunters Tod in Kauf.
    Dorian blieb keine andere Wahl.
    Der Erzdämon setzte zu einem letzten, entscheidenden Angriff an. Mächtig dehnte sich die schwarze dämonische Wolke, und ein Brüllen und Fauchen war zu hören. Da hob der Dämonenkiller den Ys-Spiegel.
    Luguri entfloh durch den Liftschacht, ehe Dorian ihn noch einsetzen konnte. Der Erzdämon verließ das dem Untergang geweihte Hotel wie die anderen Dämonen auf übernatürliche Weise.
    Erschöpft ließ Dorian den Ys-Spiegel sinken. Qualm und Rauch trieben in Schwaden vorbei. „Hoffentlich kommen wir hier noch lebendig heraus", sagte der Dämonenkiller. „Wir müssen Unga tragen, und ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten."

    Mit Luguris Flucht lösten sich die letzten magischen Bande auf, die das Hotel noch zusammengehalten hatten. Der Einsturz des schwer mitgenommenen Hochhauses war nur noch eine Frage der Zeit. Menschen, jetzt aus dem dämonischen Bann entlassen, flüchteten oder wurden von freiwilligen Einsatztrupps geborgen. Viele hatten sich in die Tiefgarage geflüchtet, wo die Dämonen am wenigsten aufgetreten waren und wo sich auch der dämonische Einfluß kaum bemerkbar gemacht hatte. Sie entkamen durch den Tunnel zur U-Bahn-Station.
    Die Gebäude und Straßen um das vom Einsturz bedrohte Hochhaus wurden geräumt, auch der Central Park. Katastrophenkommandotrupps sollten das „Atlantic Palace Hotel" so sprengen, daß bei seinem Einsturz die umliegenden Gebäude möglichst wenig beschädigt wurden. Es war ein lebensgefährlicher Job für Freiwillige. Das Hochhaus brannte nun an mehreren Stellen. Löschen war zwecklos.
    Tim Morton irrte zwischen den Soldaten, Polizisten, Reportern und aus dem Hochhaus Geretteten herum. Er suchte Dorian Hunter, Unga und Magnus Gunnarsson. Aber er fand sie nicht. Er war sicher, daß sie in dem Hochhaus ums Leben gekommen waren, in dem jetzt die ersten Explosionen krachten.
    Da kam ein Polizist zu ihm. „Sind Sie der FBI-Agent Tim Morton?"
    „Allerdings."
    „Da ist jemand am Funktelefon, der Sie sprechen will."
    Er führte Morton zu einem Streifenwagen. Der große, schlanke Mann trat ans Funktelefon.
    „Hallo, Tim, wie geht es dir?" fragte eine vertraute Stimme. „Lange nicht mehr gesehen."
    Tim Morton fiel fast um. Es war Dorian Hunters Stimme. Der Dämonenkiller lebte also.
    „Dorian", rief Morton voller Freude, „du lebst!"
    „Ja, ich lebe. Aber wozu?" kam Dorian Hunters Antwort.
    Seine Stimme klang deprimiert und gleichgültig.
    „Warum die Weltuntergangsstimmung?" fragte Tim Morton. „Hauptsache, du bist aus dem einstürzenden und brennenden Atlantic Palace Hotel' entkommen. Oder rufst du etwa aus dem Hotel an, das gerade gesprengt wird?"
    „Atlantic Palace Hotel?" fragte Dorian Hunter verwirrt. „Das liegt doch schon Monate zurück."
    Nun staunte Tim Morton noch mehr. „Monate zurück? Bist du verrückt? Ich stehe davor und spreche von einem Streifenwagen aus. Wie hast du mich überhaupt hier erreicht? Wo bist du jetzt? Hallo? Hallo?"
    „Eine magische Verbindung", sagte der Dämonenkiller nach einer ganzen Weile. „Ja, du hast recht, das Hotel stürzt jetzt ein, und du bist dort. Ich kann meinen Aufenthaltsort nicht nennen und dir auch nicht sagen, wie ich gerettet wurde. Natürlich befinde ich mich nicht in dem Hotel. Das ist alles ganz nebensächlich, was da vorgeht oder vorgegangen ist. Es gibt andere Probleme, Tim, Probleme, die du dir überhaupt nicht vorstellen kannst."
    „Dorian!" schrie Tim Morton. „Dorian, wo bist du jetzt? Gib mir eine Antwort! Was ist mit Magnus Gunnarsson und Unga?"
    „Leb wohl, alter Freund!"
    Ein Klicken, die Verbindung war unterbrochen.
    Tim Morton sah auf die mit Löchern übersäte und mit Rissen durchzogene Fassade des „Atlantic Palace Hotels". Flammen loderten empor, und Rauch stieg auf. Letzte Explosionen krachten. Langsam stürzte das vielstöckige Hochhaus in sich zusammen.

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