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0923 - Die Henkerin

0923 - Die Henkerin

Titel: 0923 - Die Henkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts bewiesen waren. »So recht stimme ich dir da nicht zu. Du hast davon gesprochen, daß sie ihren Gatten köpfte.«
    »Das stimmt.«
    »Gut, denken wir mal weiter. Wenn sie das weitergeführt hätte, dann wäre es in dieser Zeit nicht verborgen geblieben. Man hätte die Leichen gefunden, die Polizei wäre eingeschaltet worden, und ich hätte davon erfahren.«
    »Hast du nicht - oder?«
    »So ist es. Ich habe davon nichts erfahren. Es gab keine Fälle in dieser Art. Keine Henkerin hat Londons Straßen unsicher gemacht.«
    Er schaute mich kühl an. »Vielleicht wird das noch eintreten. Das kann erst der Anfang gewesen sein.« Wieder klopfte er auf die Zeitschriften. »Sie ist es, da bin ich mir ganz sicher. Das ist Carlotta!«
    »Gib noch mal her, bitte.«
    Wieder schob er mir das Blatt rüber, und ich schlug es auf. Ich blätterte Seite für Seite durch, weil ich von demselben Modell noch weitere Fotos zu sehen hoffte.
    Zunächst einmal tat sich nichts. Ich sah weder eine bekleidete, noch eine nackte Carlotta. Andere Mädchen waren wichtiger. Sie posierten in allen Lagen und Stellungen. Ob in der Fabrik, am Strand oder in den Bergen, es war alles vertreten, und über vier Seiten hinweg wurde die Bildergeschichte eines Pärchens auf der Alm gezeigt, das zum Schluß richtig zur Sache kam.
    Im Mittelteil waren zwei Lesergeschichten abgedruckt worden, harte Stories mit entsprechenden Begleitfotos, anschließend kam die Rubrik mit den Kontaktadressen, dann ging das Bilderspiel auf Hochglanz weiter.
    Diesmal wurde es schlimmer.
    Da waren die Aufnahmen in einer Umgebung gemacht worden, die auch ich kannte. Und zwar im London Dungeon, jenen Schreckensräumen, die tagtäglich von zahlreichen Touristen frequentiert wurden, weil dort die blutigsten Kapitel der englischen Geschichte nachgestellt worden waren.
    Hierher paßte die Henkerin.
    Sie fühlte sich zwischen dem künstlichen Blut und den Gefolterten richtig wohl. Sie hatte sogar ein Opfer mitgebracht. Es war ein nackter Mann, den sie hinter sich herschleifte.
    Ich schaute mir die Bilder sehr genau an. Auf eine nähere Beschreibung möchte ich hier verzichten, aber das letzte Bild dieser wüsten, über acht Seiten gehenden Geschichte war »interessant«. Da lag der Mann auf einem Richtklotz, hatte die Hände flehend in die Höhe gestreckt, als könnte er somit die auf ihn zuhuschende Machete aufhalten.
    Wie es weiterging, konnte sich jeder denken. Ich blätterte trotzdem um, aber kein Foto zeigte Carlotta mit einer menschlichen Trophäe in der Hand. Sie war doch keine Salome.
    Ich blätterte noch einmal zurück, denn man hatte dieser wüsten Bildergeschichte auch eine Überschrift gegeben.
    »Carlottas Gang in die Hölle«, las ich halblaut vor.
    »Bitte?«
    Ich wiederholte den Satz.
    Godwin starrte mich aus seinen grauen Augen starr an. Schweiß bedeckte seine Stirn, als er flüsterte: »Sie hat nicht mal ihren Namen geändert«, murmelte er. »Nicht mal ihren Namen.« Er räusperte sich. »Glaubst du mir jetzt?«
    »Ja, aber ich habe dir schon immer geglaubt.«
    Er hatte nicht hingehört, sondern war seinen eigenen Gedanken nachgegangen. Jetzt murmelte er:
    »Es ist kein Zufall, John. Das ist es nicht. Es ist einfach das Schicksal, das uns eingeholt hat.«
    »Kann sein.«
    »Was werden wir tun?«
    Ich lächelte und deutete auf das Impressum. »In diesem Augenblick erkläre ich meinen Urlaub für beendet. Wir beide werden nicht ins Hotel fahren, sondern dorthin, wo sich der Verlag befindet, bei dem diese außergewöhnliche Zeitschrift erscheint.«
    »Ist das denn hier in London?«
    »Ja.«
    Seine Augen blitzten. »Wann fahren wir?«
    »Sofort.«
    Damit war auch Godwin de Salier einverstanden. Ich aber dachte mal wieder daran, daß mich der Job eingeholt hatte. Es gibt nun mal Menschen, denen ein richtiger Urlaub nicht vergönnt ist, und ich gehörte eben dazu…
    ***
    STARSEX erschien im Star-Verlag. Er hatte seinen Sitz dort, wo London einmal richtig typisch gewesen ist, denn die alten Docklands hatten einfach zum Stadtbild dazugehört.
    Das war nun vorbei.
    Man hatte viele Gebäude abgerissen und topmoderne Bauten und Geschäftshäuser hingesetzt. Alles vom Feinsten und Teuersten, aber dann hatte man sich verkalkuliert. Die Mietpreise waren zu hoch.
    Viele Wohnungen und Geschäftsräume standen leer, so daß sich zahlreiche Anleger vor Wut selbst in- den Schwanz bissen.
    Einige Firmen hatten sich gehalten, unter anderem kleine Verlage und auch Werbeagenturen.
    Auf

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