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0923 - Ice Road Shockers

0923 - Ice Road Shockers

Titel: 0923 - Ice Road Shockers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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ihr Truck bereits mehrere Meter unter die über ihr langsam wieder zufrierende Eisdecke versunken war, entließ die unbekannte Kraft Angelas Verstand. Sie ließ zu, dass sie ihr Sterben bewusst miterlebte.
    Egal wie sehr die Fernfahrerin schrie, flehte und um Erlösung bat, kehrte sie nicht zurück. Im Angesicht des sicheren Todes erkannte Angela eine erschreckende Wahrheit: Ihr Dickkopf hatte sich geweigert, die Finsternis anzuerkennen. Das, wofür sie stand. Doch die Schwärze hatte sie eingeholt.
    Manchmal waren Objekte im Rückspiegel eben tatsächlich näher als es den Anschein machte.
    Zwischenspiel - Stygia: Rachbans Schicksal
    Stygia kochte vor Wut. Hätte sie mit Blicken töten können, keiner der Dämonen, die ihren Weg kreuzten, wäre vor ihr sicher gewesen. In diesem Moment hasste sie sie alle - die ganze Hölle und ihre Bewohner.
    Er hat genervt. Also… ließ ich ihn gehen. Wenn du verstehst.
    Oh, sie verstand sehr wohl. Gut sogar. Und dieses Verständnis brachte ihr Blut in Wallung und ließ sie Mordgedanken entwickeln, ausgeprägte und extrem detaillierte Gewaltfantasien. Im Kern der meisten stand Asmodis.
    Zu sagen, dass die Beziehung zwischen dem ehemaligen Fürsten der Finsternis und ihr unter keinem guten Stern stand, hieße, einen Weltkrieg mit einem Schnupfen zu vergleichen. Stygias Verachtung für den Erzdämon spottete jeder Beschreibung, die mit Worten zu erreichen wäre - und das nicht erst seit der Sache mit Luc Curdin, für die sie ihn eines Tages noch zur Rechenschaft ziehen würde.
    Nein, es war schon seine Präsenz allein, seine Art, die sie regelmäßig auf die Palme treiben konnte. Und nun hatte er ihr abermals bewiesen, wie unberechenbar und egoistisch er sein konnte.
    Wie ihr Korellys empfohlen hatte, hatte Stygia ihn aufgesucht. Asmodis hatte sie empfangen, ihrem Anliegen Gehör geschenkt und ihr dann gesagt, dass er keine Ahnung habe, wovon sie spräche.
    Daraufhin hatte sich die Stimme des Balges in ihren Gedanken erneut gemeldet. Er lügt. Er weiß es.
    Also hatte Stygia weiter gedrängt und sich nicht so einfach abspeisen lassen. Wo war Rachban, hatte sie gefragt. Was war mit ihm geschehen? Und nach einer Weile hatte der Erzdämon eingelenkt.
    »Er kam zu mir«, hatte Asmodis gesagt, »weil ich ihn rufen ließ. Ich hatte gehört, dass er… über eine gewisse Information verfügen könnte, deren Besitz mir einen Vorteil verschaffen würde.« Der Blick, den er bei diesen Worten über ihre gewölbte Körpermitte schweifen ließ, hatte Stygias schwelenden Zorn weiter angefacht. Wusste denn jeder Bescheid, nur sie nicht?
    Doch Asmodis versicherte ihr glaubwürdig, das besagte Wissen nicht erhalten zu haben. »Nun, ich hatte falsch gehört; es war nur ein Gerücht. Der Irrwisch war nicht in der Lage, mir weiterzuhelfen. Und er hat genervt. Also… ließ ich ihn gehen. Wenn du verstehst.« Dabei hatte er mit der Rechten ein paar eindeutige Bewegungen vollführt, die ihr unmissverständlich klar machten, dass Rachban Opfer einer magischen Attacke von Asmodis oder einem seiner Dienerkreaturen geworden sein musste. Er hatte ihn getötet - bevor sie mit ihm sprechen und sich ebenfalls davon überzeugen konnte, dass er nichts wusste.
    Denn das stimmt nicht. Er wusste, oh ja. Warum sonst sollte das Balg mir dies mitteilen.
    Woher, warum? Keine Ahnung, aber Rachban wusste. Und nun werde ich es nicht erfahren…
    Es sei denn…
    Asmodis hatte kein weiteres Wort über den Vorfall verloren, stattdessen vorgegeben, sich sofort dringenden Aufgaben widmen zu müssen und die »Audienz«, beendet. Also war Stygia zurück in ihren Thronsaal gekehrt. Dort saß sie nun, auf ihrem »Thron der flehenden Hände«, und wartete. Es schadet nie, einen Plan B in der Hinterhand zu haben, wenn man es mit Leuten wie Asmodis zu tun hat.
    Und sie musste nicht lange warten. Wenige Stunden, nachdem sie einigen besonders verschrobenen Gestalten aus ihrem Kabinett den Auftrag erteilt hatte, dem magischen Verschwinden Rachbans nachzugehen, lagen die Ergebnisse vor - und sie waren beeindruckend. Stygia hatte keine Ahnung, wie dieses Sortiment von Spinnern es geschafft hatte, doch da stand es: blutrote Lettern auf weißer, getrockneter Menschenhaut. Eine »Rückstandsanalyse der schwarzmagischen Aktivitäten am ausgewiesenen Ort, bezogen auf den gewünschten Zeitraum, inklusive einer ausführlichen Betrachtung der Ergebnisse«. Nein, es zahlte sich aus, Personen mit Allmachtsfantasien zu kennen - denn für die galt

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