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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unerreichbar, und er war auf jeden Mann angewiesen.
    Er befand sich in einer verzweifelten Lage. Dennoch wollte er nicht aufgeben. Nachdem er seine Krise überwunden hatte, nahm er sich vor, das Beste aus der Situation zu machen. Vor sich selbst gestand er ein, daß er es der Frau an seiner Seite verdankte, daß er wieder Mut zum Leben gefunden hatte, aber das würde er nie öffentlich zugeben.
    Er sah Gota von der Seite an, und sie erwiderte seinen Blick ernst. Dabei fragte er sich, ob es nur die Hörigkeit zu ihm war, der er ihren selbstaufopfernden Beistand verdankte, oder ob mehr dahintersteckte.
    Früher wäre es unvorstellbar für ihn gewesen, sich mit einem so primitiven Wesen, wie Gota es im Grunde genommen war, einzulassen.
    Sie war ohne Esprit und hatte keinen besonderen Intellekt, sondern war nur Frau, deren Fähigkeiten über gewisse Kraftakte nicht hinausreichten. Und doch war er ihr geneigt.
    Wie tief war er gesunken!
    „Du findest keine besseren Kämpfer als uns Tempester", sagte Gota. „Wir werden dir wieder zu Macht und Ruhm verhelfen."
    Wie naiv sie war, für sie waren Macht und Ruhm dasselbe. Was für seltsame Menschen die Tempester überhaupt waren! Aber Gota hatte schon recht, sie gaben brauchbare Paratender ab.
    Sie kamen über die reparierte Nottreppe auf Deck 9, wo sich die Unterkünfte und die Behandlungsräume für die Tempester befanden.
    „Vergeßt nicht, die Triebkammer nach dem ersten Durchgang heraufzubringen und hier zu installieren", sagte Margor. „Es soll wieder so wie früher sein, daß die Tempester ihr eigenes Deck haben."
    „Wird gemacht", versprach Doc Pontak.
    Zwei Tempester kreuzten ihren Weg. Sie waren bis auf die Knochen abgemagert und um Jahre gealtert.
    Aber obwohl sie sich kaum auf den Beinen halten konnten, war ihr Aggressionstrieb ungebrochen.
    Weder Warnungen, noch drohende Gesten und Warnschüsse aus den Schockstrahlern konnten ihnen Einhalt gebieten. Ihr Widerstand wurde erst durch den Anblick von Margors Amulett gebrochen.
    Danach setzten sie sich wie gut dressierte Haustiere unter der Führung eines Paratenders in Richtung Deck 5 in Bewegung.
    In den Räumlichkeiten von Deck 9 bot sich das gleiche Bild wie auf den anderen Decks der Großraumnische, nur mit dem Unterschied, daß es hier noch fürchterlicher stank.
    Sie stöberten noch sieben Tempester auf, die entweder bereits zu schwach waren, um ihren Trieben nachgeben zu können, oder die sich zuvor bereits abreagiert hatten und völlig apathisch waren. In einem Versteck scheuchten sie noch vier Babys auf, die halb verhungert waren. Gota nahm sich ihrer an und brachte die kratzenden und beißenden Bälger in eine der Einzelzellen, wo sie sie mit dem Nötigsten versorgte.
    „Somit bleiben nur noch die vier unteren Decks", erklärte Doc Pontak. „Dann ist der erste Teil der Säuberungsaktion abgeschlossen."
    „Wir machen später weiter", entschied Boyt Margor. Er hatte vorerst genug. Er hätte viel darum gegeben, dem Chaos der Großklause entfliehen zu können und wenigstens in eine der anderen sechs Hyperraumnischen zu gelangen. Dort war die Lage vermutlich ebenso verzweifelt wie hier, aber es gab wenigstens keine Tempester, die wie die Vandalen gewütet hatten.
    Als Boyt Margor aufs Mitteldeck kam, fühlte er sich wieder wohler. Hier sah es wenigstens zivilisierter aus, und Poul Santix konnte mit einer Erfolgsmeldung aufwarten.
    „Die Triebkammer erfüllt voll und ganz ihren Zweck", berichtete er. „Es gab Anfangsschwierigkeiten, aber die sind überbrückt. Ich maßte erst dahinterkommen, daß die Tempester auf eine Bedrohung durch Tiere nicht genauso reagieren wie auf Menschen. Ich erziele eine viel bessere Wirkung, wenn ich ihnen die Illusion gebe, daß sie gegen vernunftbegabte Wesen kämpfen. Es müssen Intelligenzwesen sein, die sie besiegen können, dann erst geben sie wirklich Ruhe."
    „Dann laß sie gegen Menschen kämpfen", sagte Boyt Margor erregt. „Am besten Terraner! Und wenn es möglich ist, dann gib ihnen die Gesichter von Tifflor und Adams und Tekener. Und sie können auch das Aussehen von Bran Howatzer, Dun Vapido und Eawy ter Gedan haben. Laß diese Personen vor den Tempestern erstehen, damit sie sie töten können. Sie sollen sie immer wieder töten, das wünsche ich mir."
    Er hielt schwer atmend inne. Als er die fragenden und besorgten Blicke der Paratender merkte, räusperte er sich und sagte: „Mach weiter, Poul. Aber was ich gesagt habe, das gilt."
    „In Ordnung, Boyt."
    Poul

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