0923 - Panik im Hyperraum
fündig geworden, Taak."
„Wir sind gerettet", sagte Hotrenor-Taak schlicht. „Mit der Energie, die wir bisher getankt haben, könnten wir mühelos die Erde erreichen."
„Ich könnte dich umarmen, Hotte", rief Visbone überschwenglich und schlug dem Laren auf die Schulter.
„Ich komme mir wie ein Kind vor dem Gabentisch vor. Ein schöneres Geschenk kann ich mir nicht vorstellen."
Eine Weile schwiegen alle drei und betrachteten fasziniert das Geschehen auf dem Instrumentenpult.
Schließlich brach Arzachena das Schweigen und fragte: „Wie ist das zu erklären, Taak?"
Der Lare schüttelte den Kopf.
„Ich finde keine Erklärung dafür", sagte er. „Wenn ich die steigenden Werte der Instrumente betrachte, dann habe ich das Gefühl, mit der GORSELL direkt über einer Mastibekk-Pyramide zu stehen. Aber da ist keine Pyramide-da ist überhaupt nichts."
Hotrenor-Taak nahm am Instrumentenpult einige Einstellungen vor, woraufhin auf einem der Monitoren eine Reihe von Symbolen und larischen Schriftzeichen erschienen.
„Es ist, wie ich sagte", stellte Hotrenor-Taak fest. „Es gibt nichts in unserem Bereich, von dem die auf uns überströmende Energie stammen könnte. Das ist mir ein Rätsel."
„Ich habe die Lösung gefunden", ertönte da hinter ihnen der Sprechgesang von Schneeflocke. „Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß es gar kein Energieproblem gibt. Ihr habt euch das nur eingeredet."
„Ja, Philosoph müßte man eben sein", meinte Arzachena seufzend.
„Bleib schön und behalte deine Weisheiten für dich, Schneeflocke", sagte Visbone.
„Ich werde mich bemühen", versprach der Kristallroboter.
„Was grübelst du, Taak?" erkundigte sich Arzachena bei dem Laren, der einen abwesenden Eindruck machte. „Macht dir immer noch die Frage zu schaffen, woher all die Energie kommt? Spielt das denn überhaupt eine Rolle? Hauptsache, die GORSELL lädt sich auf und wird wieder zu einem stolzen, energiegeblähten SVE-Raumer."
„Vermutlich hast du recht, Pyon", meinte Hotrenor-Taak, aber er blieb nachdenklich.
5.
Joe Burger hatte sich alle Mühe gegeben, seine Ängste vor dem Eingeschlossensein zu unterdrücken und niemanden etwas davon merken zu lassen. Aber irgendwann ging das nicht mehr.
„Warum zitterst du, Joe?" fragte Poul Santix. „Ist dir kalt? Soll ich die Temperatur erhöhen?"
„Mir ist nicht kalt", erwiderte Joe Burger und versuchte, das heftige Zittern seiner Glieder zu unterdrücken.
„Es ist nichts."
Er zog sich zurück, um nicht mehr die Aufmerksamkeit des Hyperphysikers zu erregen. Er verkroch sich in einen Winkel von Deck 5, um allein zu sein. Aber dort wurde ihm die Enge der Hyperklause noch mehr bewußt, und er begann nur noch heftiger zu zittern.
Ich will hinaus! dachte er. Er ertrug das alles nicht länger. Es mußte etwas geschehen. Er konnte sich nicht mit Vertröstungen abfinden. Er hatte nicht die Nerven, noch länger zu warten. Er wollte heraus aus dieser Mausefalle.
Wütend hämmerte er gegen die Trennwand, bis seine Fäuste blutig waren.
„Joe, was ist? Kann ich dir helfen?"
Er drehte sich mit einem gurgelnden Laut herum und stürzte sich auf den Mann, der gekommen war, um sich um ihn zu kümmern. Ohne zu wissen, wer von seinen Kameraden es war, schlug er wie ein Rasender auf ihn ein, bis die kräfte ihn verließen und der andere gekrümmt zu Boden gegangen war.
„Es tut mir leid, Stond", sagte er, als er den Kameraden erkannte und ihm bewußt wurde, was er getan hatte. Aber er fühlte, sich nun etwas erleichtert. Wenn er seine Umgebung ignorierte und nicht an die bedrohliche Enge dieser Klause dachte, war es nicht ganz so schlimm. Es fragte sich nur, wie lange er noch die Zustände ignorieren konnte.
„Wir müssen fort, Stond", sagte Joe Burger und half dem anderen Paratender auf die Beine. „Boyt schert sich einen Dreck um uns, wir müssen selbst sehen, wo wir bleiben. Fliehst du mit mir?"
„Aber wohin?"
„Wenn es sein muß, sogar in den Hyperraum. Alles ist besser, als hier zu warten, bis wir wahnsinnig werden."
„Ich fürchte, du bist bereits verrückt, Joe", sagte Stond Ryder. Als er sah, wie sich das Gesicht des Kameraden verzerrte, fügte er beruhigend hinzu: „Es war nicht so gemeint. Aber so einfach, wie du dir das vorstellst, ist es nicht. Ich bin ja auch der Meinung, daß wir etwas tun müssen. Aber das will überlegt sein."
„Was schlägst du vor, Stond?" Joe Burger schloß die Augen, um nichts sehen zu müssen, und er preßte die
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