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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Großklause zwei. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr mich dein Anblick erleichtert. Es erscheint mir wie ein Wunder, daß du im Augenblick größter Not aufgetaucht bist. Wir haben längst schon mit dem Leben abgeschlossen. Niemand, nicht einmal Boyt, hat geglaubt, daß es für uns noch Rettung gibt."
    Der Lichtschein setzte sich wieder in Bewegung. Aber Baya durchschaute Doc Pontaks Absichten; ihr war klar, daß er sie ablenken wollte, um ihr dann das Auge zu entwenden. Denn nur darauf hatte er es abgesehen.
    „Keinen Schritt weiter!" befahl Baya. „Wenn Sie wollen, daß ich euch hier heraushole, dann kommen Sie mir nicht zu nahe, Doc Pontak!"
    „Schon gut", sagte der Arzt beschwichtigend. „Aber wenn du uns helfen willst, dann mußt du dich beeilen.
    Großklause zwei ist in Auflösung begriffen. Irgendwann wird diese Sphäre im Hyperraum verpuffen."
    „Bringen Sie mich zu Boyt", verlangte Baya. „Aber bleiben Sie vor mir und versuchen Sie nicht, mir das Auge abzunehmen."
    „Ich bin doch nicht verrückt."
    „Dann drehen Sie sich um und richten Sie Ihren Scheinwerfer in die andere Richtung", befahl Baya.
    Zufrieden stellte sie fest, daß der Lichtstrahl von ihr fortschwenkte. Als er in die andere Richtung wies, sah sie vor dem erhellten Hintergrund die Silhouette Doc Pontaks.
    „Gut so?" fragte der Arzt mit rauher Stimme, und Baya sah, daß er mit der freien Hand eine verdächtige Bewegung machte.
    „Was tun Sie?" fragte sie scharf.
    „Ich dachte, es sei angebracht, Boyt von deiner Anwesenheit zu verständigen", antwortete Doc Pontak.
    Bevor Baya ihm noch verbieten konnte, eine Sprechfunkverbindung herzustellen, hörte sie ihn schon sagen: „Boyt, Baya ist zurückgekehrt. Und sie hat das Auge bei sich."
    „Baya? Das Auge?" erklang Margors verzerrte Stimme wie von weit her. „Wo seid ihr? Bleib mit mir in Verbindung, Doc, ich komme euch entgegen."
    „In Ordnung. Wir..." Doc Pontak unterbrach sich, als plötzlich vor ihm eine breitschultrige Gestalt auftauchte. An der vor unbeschreiblichem Haß verzerrten Fratze und den vor Mordlust lodernden Augen erkannte Baya, daß es ein Tempester war.
    Doc Pontak hatte gerade noch Zeit, den Schockstrahler in Anschlag zu bringen und abzudrücken, dann hatte ihn der Tempester erreicht. Sie stürzten beide um, bildeten ein dewirr von um sich schlagenden Armen und Beinen und rollten umschlungen über den Boden. Doc Pontak blieb reglos liegen. Der von dem Schockstrahl voll getroffene Tempester zuckte noch einmal, dann brach er über dem Arzt zusammen.
    „Doc! Doc, was ist passiert?" hörte Baya Boyts ferne Stimme in die Stille dringen.
    Das Auge umklammernd, begab sich Baya zu dem Arzt. Sie nahm ihm den Handscheinwerfer aus den verkrampften Fingern und streifte ihm das Armbandgerät vom Handgelenk. Da sie viel dünnere Arme als der Arzt hatte, mußte sie sich das Armbandgerät bis zum Schulteransatz hochschieben, damit es einigermaßen festsaß. Dann sprach sie ins Mikrophon: „Boyt! Hier ist Baya. Ich bin zurückgekommen, um dich und deine Paratender zu befreien."
    „Ich habe gewußt, daß du einen-alten Freund nicht im Stich lassen würdest", hörte sie Margor sagen. Aber du wärst beinahe zu spät gekommen."
    „Ich war verhindert", sagte Baya nur.
    „Egal, Hauptsache, du bist hier. Leider besteht zwischen uns beiden keine PSI-Affinität, so daß ich mich nicht an deiner Ausstrahlung orientieren kann. Aber wenn du den Interkom senden läßt, dann kann ich dich orten und zu dir kommen."
    Baya blickte sich um und sagte: „Nach der Größe der Räumlichkeiten müßte ich mich auf Deck zwei oder drei befinden."
    Ich komme!" versprach Margor. „Bleibe auf Sendung, Baya."
    Ohne weiteren Kommentar unterbrach Baya die Verbindung. Sie traute Margor nicht. Nach allem,was sie inzwischen über seinen Charakter wußte, hielt sie ihn für fähig ihr das Auge zu entwenden und allein zu fliehen.
    Mit dem Scheinwerfer suchte sie sich einen Weg zum Mittelschacht und leuchtete hinein. Der Antigravlift war außer Betrieb, aber die Geräusche, die daraus hervordrangen, verrieten ihr, daß jemand darin den Abstieg über die Eisenleiter wagte.
    Baya wollte sich gerade abwenden, um die Nottreppe aufzusuchen, als eine heftige Erschütterung durch die Hyperklause ging. Der Boden schlug auf einmal Wellen. In der Decke bildete sich ein Loch, durch das ein wahrer Berg von Trümmern stürzte: verbogene Maschinenteile, gewaltige Stücke von Trennwänden und verschiedene

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