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0925 - Boten der Finsternis

Titel: 0925 - Boten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seite des Platzes stand und dessen Tridiwände ununterbrochen dreidimensionale farbige Projektionen aller möglichen Waren zeigten.
    Dort, hinter dieser Fassade, spürte Boyt Margor das Ladonnia-Psychod!
    Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm normalerweise nicht zugetraut hätte, eilte er über den Platz.
    Verblüfft und zornig stand er danach vor dem verschlossenen Haupteingang des Kaufhauses. Es dauerte einige Zeit, bis sein vom Rachedurst vernebelter Verstand auf den Gedanken kam, einen der Nebeneingänge zu überprüfen, denn der Entführer, des Ladonnia-Psychods mußte ja nicht durch den Haupteingang gekommen sein.
    Boyt hastete an der Fassade entlang, bis er eine Passage erreichte, die zur Rückseite des Kaufhauses führte.
    Dort brauchte er nicht lange zu suchen. Die Tür eines Nebeneingangs stand sperrangelweit offen.
    Keuchend bliebt Boyt Margor stehen, bis er wieder einigermaßen Luft bekam und das Flimmern vor seinen Augen verschwunden war. Dann betrat er das Kaufhaus. Er spürte, daß das Psychod noch immer dort war, allerdings inzwischen in der zweiten Subetage.
    Die Nachtbeleuchtung verbreitete ein trübrotes Dämmerlicht, so daß Boyt Margor sich einigermaßen orientieren konnte. Da nachts keine Antigravschächte aktiviert waren, mußte er eine Nottreppe benutzen.
    Kurz vor dem Eingang dazu stolperte Margor über etwas, fiel hin und bekam etwas Weiches zwischen die Finger. Entsetzt und wütend verkrallte er sich darin, bis er erkannte, daß es sich um einen devitalisierten Biorob handelte.
    Der Entführer des Ladonnia-Psychods mußte den Biorob des Kaufhauses devitalisiert haben - oder getötet, so, wie früher Einbrecher angreifende Wachliunde getötet haben mochten.
    Das Unerklärliche dabei war nur, daß ein Biorob so schwer zu töten war wie ein Haluter. Man mußte ihn schon zu Asche verbrennen, um jede Regenerierung auszuschließen. Aber dieser Biorob schien nicht einmal verletzt zu sein, wie Margor dank seiner Gewöhnung an das Dämmerlicht erkannte.
    Das Ladonnia-Psychod muß sein primitives Nervensystem ausgebrannt haben!
    Boyt Margor spürte, wie sein Nackenhaar sich aufrichtete. Er stand vornübergeneigt neben dem toten Biorob, die Arme hingen an ihm herab, und er fletschte die Zähne wie ein Wolf.
    Und in seinem Innern ging wohl das gleiche vor wie das, was in einem wilden Wolf vorgeht, wenn er sich von einem gleich starken Gegner in die Enge gedrängt fühlt. Der Kampfeswille überschwemmte seinen Verstand gleich einer roten Woge, schwemmte den Selbsterhaltungstrieb fort und ließ nur gnadenlosen Vernichtungswillen übrig.
     
    *
     
    Aber Boyt Margor war kein Tier, sondern ein Mensch, der die Möglichkeit besaß, immer wieder zu menschlichen Verhaltensweisen zurückzukehren.
    Irgendwann siegte Boyts scharfer, analytischer Geist über das Erbe der Vorzeit, das in jedem Menschen steckt. Er fand sich in einer Halle mit positronisch gesteuerten Operatoren und transparenten Mini-Containern wieder, in denen sorgfältig verpackte und sortierte Waren sich bis unter die Decke stapelten.
    Etwas summte.
    Boyt Margor richtete sich zu voller Größe auf und lauschte. Das Summen kam von rechts. Die Wände aus MiniContainern versperrten Margor jedoch den Blick auf das, was das Summen verursachte. Allerdings ahnte er, was es war. Deshalb hastete er, so schnell es ging, um die Containerwände herum. Durch die letzten transparenten Wände sah er schließlich das grüne Blinken eines Stockwerkanzeigers.
    Der Entführer des Ladonnia-Psychods hatte einen Pneumolift aktiviert - und wenn er logisch dachte, dann befand er sich damit auf dem Weg nach unten, wo sich nicht nur der „Güterbahnhof" des Kaufhauses befand, sondern auch eine Station der Vaku-Schnellbahn. Zwar verkehrten die Züge nachts in Sol-Town noch längst nicht in der gleichen Dichte wie früher, aber sie verkehrten. Mit einigem Glück würde der Entführer es schaffen, eine große Entfernung zwischen sich und seinen Verfolger zu legen.
    Nicht, daß es ihm auf die Dauer genützt hätte, denn Boyt Margor vermochte den Standort des LadonniaPsychods immer wieder aufzuspüren. Aber es würde Boyt viel Zeit kosten, und er hatte keine Zeit übrig.
    Während er den Pneumolift erreichte, fragte er sich, warum er ausgerechnet das Ladonnia-Psychod gefühlsmäßig aufspürte. Bei anderen Psychoden hatte er diese Beobachtung noch nie gemacht - und bei dem LadonniaPsychod bisher auch noch nicht. Etwas mußte damit vorgegangen sein.
    Endlich zeigte sich auf

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