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0929 - Die Demonteure

Titel: 0929 - Die Demonteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anstellen.
    Das Steuergerät nahm Verbindung mit zentralen Schaltstellen der kosmischen Burg auf. Um die Burg zum Durchgang zu bringen, mußte ihr Antrieb aktiviert werden. Diese Aktivierung hätte auch ohne den Drugun-Umsetzer erfolgen können, aber sie hätte lediglich einen sinnlosen Irrflug ausgelöst. Ohne den Demontagerechner würde die Burg den Durchgang nicht erreichen. Scallur schloß die Augen und konzentrierte sich.
    Er wußte, daß nun lautlose Impulse zwischen der Burgzentrale und dem Drugun-Umsetzer ausgetauscht wurden. Es würde einige Zeit dauern, bis dieser Prozeß abgeschlossen war und der Probelauf beginnen konnte. Dabei würde die Burg ihre Position geringfügig verändern, um die Fähigkeit des Rechners zu testen, sie auf einem bestimmten Kurs zu halten. Scallur würde an den Kontrollen ablesen können, ob dies gelang. Unmittelbar danach konnte er die entscheidende Schaltung vornehmen und die Burg auf die erste Etappe ihrer Reise schicken.
    Das Summen verstärkte sich. Scallur, der für Veränderungen in seiner Umgebung überaus empfänglich war, spürte, daß der Boden unter seinen Füßen schwach zu vibrieren begann.
    Die Burg! dachte er in überschwenglicher Begeisterung. Sie bewegt sich!
     
    *
     
    Rhodan richtete sich bolzengerade auf und blickte Atlan erschocken an.
    „Fühlst du das?" fragte er rauh. „Es ist, als würde sich die ganze Burg unter unseren Füßen bewegen."
    Atlan erwiderte seine Blicke und lächelte gezwungen.
    „Unsinn!" Er schüttelte den Kopf. „Das ist völlig unmöglich. Es sind wahrscheinlich nur Vibrationen, die von Maschinenanlagen hervorgerufen werden."
    „Aber die ganze Zeit über war nichts zu spüren. Das bedeutet, daß die Aggregate, die für das Phänomen verantwortlich sind, erst zu arbeiten begonnen haben."
    „Du denkst, die Blauen haben irgend etwas aktiviert!"
    „Ja", bestätigte Rhodan. „Die Entwicklung ist mir unheimlich. Wenn wir den Schlüssel hätten, würde ich unseren sofortigen Rückzug veranlassen."
    Er unternahm einen erneuten Versuch, das Knochengerüst zu seinen Füßen zu berühren, doch es zeigten sich die gleichen Symptome wie beim erstenmal. Hastig trat er einen Schritt zurück und zog den Desfntegrator. Er stellte ihn auf engste Bündelung und gab einen Schuß auf das ab, was er als den Beckenknochen identifiziert hatte.
    Das Gebilde zerbröckelte an der Stelle, an der es getroffen worden war.
    „Vorsicht!" warnte ihn Atlan. „Wenn sich der Schlüssel in einem der Knochen befindet, wirst du ihn auf diese Weise zerstören."
    Rhodan wußte, daß diese Gefahr tatsächlich bestand, aber sie hatten nicht mehr viel Zeit, das ahnte er.
    Verzweiflung breitete sich in ihm aus, daß alle ihre Anstrengungen umsonst gewesen sein könnten. Sechs Schlüssel, dachte er, nutzten ihnen überhaupt nichts. Sie waren so gut wie keiner. Nur mit Hilfe aller sieben Zusatzteile konnten sie Laires Auge benutzen. War es nicht Wahnsinn, daß er sich überhaupt auf einen Versuch eingelassen hatte? Was verleitete ihn überhaupt zu der Annahme, daß sein Vorhaben gelingen könnte?
    Unbewußt stöhnte er auf.
    „Wir hätten in die Milchstraße zurückkehren sollen. Dort werden wir wahrscheinlich gebraucht."
    „Selbstvorwürfe haben jetzt keinen Sinn", meinte der Arkonide. „Ich weiß, wie dir zumute ist. Du glaubst, daß unsere Pläne gescheitert sind."
    „Wir haben zwei Zusatzschlüssel!" Rhodan schrie fast. „Mein Gott! Zwei von sieben. Auf diese Weise schaffen wir es nie."
    In diesem Augenblick wurden die Erschütterungen, von’ denen die gesamte Burg Partocs erfaßt zu werden schien, heftiger.
    Rhodan konnte spüren, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich.
    „Es ist die Burg", murmelte er. „Die Burg in ihrer Gesamtheit. Sie regt sich wie ein schlafendes Tier beim Erwachen."
    „Alle Burgen- sind fest an ihren Standorten verankert", antwortete Atlan, aber es klang nicht überzeugt.
    „Verankert? Womit und auf welche Weise? Ich glaube viel eher, daß die Blaugekleideten hier sind, um diese Burg wegzuschaffen."
    „Du glaubst, sie wollen die gesamte Burg stehlen?" fragte Atlan fassungslos.
    Rhodan wünschte, er hätte eine Antwort darauf gewußt. Eigentlich konnte er sich einen Diebstahl von so gewaltigen Ausmaßen nicht vorstellen. Die Wegschaffung dieser Burg gehörte für die Unbekannten vermutlich zu einem Auftrag. Aber wer hatte ihnen diesen erteilt? Die Mächte von jenseits der Materiequellen, die Kosmokraten?
    Rhodan bemühte sich, seine

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