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0929 - Die Demonteure

Titel: 0929 - Die Demonteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben die Spur der Fremden verloren", gestand der Androide. „Ich glaube jedoch, daß sie sich zurückgezogen haben."
    „Sie haben euch überlistet", sagte Scallur ohne Groll. „Sie taten es, indem sie sich trennten. Einer von ihnen ist verschwunden, die beiden anderen befinden sich irgendwo in der Nähe der Zentrale."
    Ehmet starrte ihn an. In seinem ansonsten so ausdruckslosen Gesicht spiegelte sich Fassungslosigkeit.
    „Wir müssen sofort etwas unternehmen", sagte Ehmet schließlich.
    Scallur deutete auf den Demontagerechner und sagte: „Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluß.
    Solange die Fremden nicht in die Halle kommen, brauchen wir uns nicht mehr um sie zu kümmern. Die Umsetzung der Burg wird ihnen einen gehörigen Schock bereiten. Danach werden sie sich ergeben oder die Flucht ergreifen." Er deutete zu den Eingängen. „Bewacht alle Tore und eröffnet das Feuer auf jeden, der hier eindringen will und nicht zu uns gehört."
    Ehmet schien verwirrt zu sein. Wahrscheinlich empfand er die Befehle des Kommandanten als widersprüchlich. Scallur ließ ihn einfach stehen und begab sich auf die andere Seite des Steuergeräts. Dort waren vier Androiden mit dem Einbau eines Aggregats beschäftigt, das vor wenigen Augenblicken erst herbeigeschafft worden war. Der Zusammenbau stellte Scallur und seine Mannschaft vor keine Probleme, denn die einzelnen Teile waren genau gekennzeichnet, so daß sie leicht zusammenzusetzen waren.
    Scallur glaubte zu wissen, warum die Drugun-Umsetzer in den sieben kosmischen Burgen dezentralisiert aufbewahrt wurden. Damit hatten die Kosmokraten vermeiden wollen, daß die Mächtigen die Burgen bewegen konnten: Partoc hatte offenbar zufällig einige Einzelteile gefunden, aber das hatte ihm nicht geholfen.
    „Beeilt euch!" trieb Scallur die Androiden an. „Je schneller wir fertig werden, desto besser für uns."
    Er wußte noch nicht genau, was ihn und seine Mannschaft erwartete, wenn die Arbeiten an Partocs kosmischer Burg abgeschlossen waren. Vielleicht erhielten sie den Auftrag zur Versetzung einer weiteren Burg, vielleicht wurden sie auch in eine völlig andere Galaxis beordert und mußten sich um andere Dinge kümmern. Die Kosmokraten hatten immer Arbeit für ihre Helfer. Solange Scallur zurückdenken konnte, standen er und seinesgleichen in Diensten der Kosmokraten.
    Das unterschied sein Volk von jenen, die im Auftrag der Mächtigen arbeiteten: Die Hilfsvölker, die beim Aufbau eines Schwarms eingesetzt wurden, verloren danach immer wieder an Einfluß und Bedeutung. Auch die Mächtigen wurden immer wieder von neuen Gruppen abgelöst. Geschöpfe wie Scallur arbeiteten jedoch schon so lange für die Mächte von jenseits der Materiequellen, daß niemand unter ihnen wußte, ob es jemals einen anderen Zustand für sie gegeben hatte. Nur die geheimnisvollen Ritter der Tiefe, denen Artgenossen Scallurs in ferner Vergangenheit oft begegnet waren, schienen eine innigere und längere Verbindung zu den Kosmokraten zu besitzen. Doch es war lange her, daß man irgendwo einen Ritter der Tiefe gesehen hatte. Der Wächterorden schien nicht mehr zu existieren, schon vor langer Zeit mußte der letzte Kämpfer für Recht und Ordnung bei einem Einsatz ums Leben gekommen sein.
    Sie werden nicht mehr gebraucht. Alles hat sich verändert. Das Universum ist keine Konstante. Eines Tages werden auch. wir abtreten.
    Dieser Gedanke stimmte Stallur traurig, obwohl er dann längst nicht mehr am Leben sein würde.
    Er wurde in seinen Überlegungen durch einen Androiden unterbrochen, der atemlos in die Halle gestürzt kam und rief: „Wir haben zwei der Fremden wieder entdeckt! Sie befinden sich im Labor."
    „Komm her!" befahl Stallur. „Was habt ihr beobachtet?"
    „Die beiden Eindringlinge untersuchen die Hydriernischen."
    Sie sind hinter den Überresten Partocs her! dachte Scallur. Was bedeutet das?
    „Sollen wir sie angreifen?" wollte der Androide wissen.
    „Vorläufig nicht. Solange sie mit anderen Dingen beschäftigt sind und uns in Ruhe lassen, brauchen wir uns nicht um sie zu kümmern."
    Ehmet, der überall Wachen aufgestellt hatte, kam jetzt zum Montageplatz zurück.
    „Wir haben auch den dritten Fremden wiedergefunden", verkündete er. „Er befindet sich auf der Außenhülle der Burg, unmittelbar neben dem Landeplatz seines Raumschiffs."
    Diese Neuigkeit irritierte Scallur, denn sie paßte nicht zu dem Bild, das er sich inzwischen von seinen Gegnern gemacht hatte. Er fand keine Erklärung

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