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0929 - Engelsblut

0929 - Engelsblut

Titel: 0929 - Engelsblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Liebespaar gerettet wurde.
    Der Mann, dessen Rücken sie sah, war wie von Sinnen. Er hatte sich gebückt und einen Teil seines Oberkörpers, sowie den rechten Arm durch das Fenster geschoben.
    Obwohl ihn die obere Fensterkante dabei störte, hackte er ihn immer wieder von oben nach unten, redete dabei und achtete nicht darauf, was in seinem Rücken geschah.
    Marcia trug keine Waffe bei sich. Hätte sie eine gehabt, sie hätte geschossen! Doch jetzt mußte sie mit bloßen Händen gegen diesen wilden Killer antreten. Sie war fast erleichtert, als sie ihn erreichte und mit beiden Fäusten gegen seinen Rücken trommelte.
    »Laß das, du Schwein! Laß das!« schrie sie.
    Der Killer hörte auf. Auch deshalb, weil Marcia dessen rechten Arm mit beiden Händen umklammerte. Sie zerrte ihn zurück und hörte den Kerl fluchen.
    Dann schwieg er plötzlich. Dafür vernahm Marcia das schreckliche Wimmern aus dem Fahrzeuginnern. Marcia wußte nicht, ob es ihr Hoffnung geben konnte oder nicht, sie wollte retten, was noch zu retten war und klammerte sich weiterhin am Arm des Mannes fest.
    Der steckte noch immer halb im zerstörten Fenster. Dann bewegte er sich, versuchte, die Angreiferin abzuschütteln, aber Marcia hielt eisern fest.
    Plötzlich trat er zu.
    Mit diesem Tritt hatte sie nicht gerechnet. Obwohl er nur Turnschuhe trug, erwischte er sie hart am Schienbein, und sie hatte das Gefühl, als wäre das Bein gebrochen. Der Schmerz war wie eine böse Flamme, der sich nicht nur auf einen Ort begrenzte, sondern auf der einen Seite hoch bis in den Oberschenkel schoß und auf der anderen den Fuß erreichte.
    Sie konnte nicht mehr stehenbleiben, humpelte zurück und wunderte sich darüber, daß sie sich trotz dieser bösen Verletzung noch auf den Beinen halten konnte.
    Auch der Killer zog sich zurück. Als sein Oberkörper frei lag, drehte er sich um.
    Marcia stand noch.
    Und sie wußte, daß der Tod sie anstarrte!
    ***
    In diesen schrecklich langen Sekunden gab es nur zwei Dinge auf der Welt: sie und den Killer.
    Sie standen sich im Abstand von fünf Schritten gegenüber, und es war nicht so dunkel, als daß Marcia den Mann nicht hätte genauer erkennen können.
    Er glotzte sie an, und sie schaute zurück.
    Wenn der Vergleicht eines flackernden Blicks je zutraf, so war das bei ihm der Fall. Sein Blick flackerte, obwohl sich die Augen nicht bewegten. Die Pupillen blähten sich auf, womit Marcia nicht zurechtkam.
    War es der Haß? War es der Wille zum Töten? Oder die Wut darüber, gestört worden zu sein?
    Der Mann war groß, vielleicht in ihrem Alter, aber breiter in den Schultern. Selbst in der Dunkelheit konnte sie die dunklen Flecken auf seinem T-Shirt erkennen, wo der Schweiß regelrechte Inseln hinterlassen hatte.
    Viel schlimmer war das Messer in seiner rechten Hand, dessen Spitze nach unten wies.
    Und von ihr tropfte Blut!
    Sie hörte, wie die Tropfen auf den Boden klatschten und dort ein Muster hinterließen.
    Das Blut der Opfer…
    Marcia wollte es nicht glauben, aber sie mußte es, und sie schluchzte plötzlich auf.
    Noch immer starrte der Mann sie an.
    Dann, als er das Schluchzen hörte, bewegte er seinen rechten Arm. Die Klinge zuckte in die Höhe, er kantete sie, und die Spitze wies plötzlich auf Marcias Körper.
    In den Augen des Mannes las Marcia ab, was er in den folgenden Sekunden vorhatte. »Nein«, sagte sie. »Nein, du machst einen Fehler. Tu es nicht, Mann, tu es nicht…«
    Noch bevor sie den letzten Satz beendet hatte, da wußte sie, daß sie ebensogut gegen eine Wand hätte sprechen können, denn dieser Mensch steckte in einem wahren Blutrausch. Seine Seele war schwarz, das Böse hielt sie umklammert. Und langsam schüttelte er den. Kopf.
    Das bekam Marcia mit, und ihr wurde zugleich klar, daß es nur ein Ablenkungsmanöver war.
    Leider zu spät.
    Da befand sich der Killer bereits auf dem Sprung zu ihr, und er drückte die Klinge vor.
    Es gelang Marcia nicht mehr, ihr auszuweichen. Jede Drehbewegung konnte nicht mehr rechtzeitig genug erfolgen. Sie wandte sich zwar um, aber die Klinge erwischte sie trotzdem.
    Wo, das bekam sie nicht mehr genau mit. Durch ihren Körper huschte ein irrsinniger Schmerz, verbunden mit einer wahnsinnigen Hitze, so daß Marcia das Gefühl hatte, zu verbrennen. Das Feuer breitete sich aus, es lähmte sie, trotzdem aber konnte sie sich bewegen, und als sie zur Seite ging der Schritt glich dem eines kleinen Kindes, das laufen lernt -, da schaffte sie es nicht, auf den Beinen zu

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