0929 - Krieg der Vampire
hatte ganz sicher nicht auf seiner Liste gestanden.
Es war niemand anderes als Professor Zamorra!
Vinca von Parom lief zur Tür, um den Franzosen gebührend zu empfangen. Selbst Lakir erhob sich, wenn auch mühsam, und folgte ihrem Mann. Die Begrüßung an sich fiel kurz, aber äußerst herzlich aus, wie es unter Leuten der Fall ist, die gemeinsam einer Gefahr ins Auge geblickt und diese besiegt hatten - man schätzte einander ungemein.
Und so hielt sich der Parapsychologe auch nicht sehr lange mit Vorgeplänkel auf. Er kam direkt zur Sache.
»Ich brauche eure Hilfe.«
Vinca und Lakir sahen einander kurz verblüfft an. Welche Hilfe sollte das wohl sein? Zamorra begann zu berichten, und so erfuhren die beiden Paromer von den Dingen, die Artimus van Zant bei Telefonaten nur kurz erwähnt hatte.
Sie erfuhren, dass der Vampir Starless, der sich auch Bibleblack nannte, Ted Ewigk den Machtkristall gestohlen hatte, dass Ewigk zwar überlebt hatte, doch bei diesem Angriff jegliche Erinnerung verlor - und noch mehr als das, denn er wurde zu einem lallenden Kleinkind. Nur langsam durchlief er nun die Entwicklungsstadien, die ihn vielleicht irgendwann wieder zu einem erwachsenen Mann machen würden. Vielleicht passierte das allerdings auch nie, sicher war Zamorra sich da absolut nicht. Und sie erfuhren, dass dieser Diebstahl im Auftrag der ERHABENEN Nazarena Nerukkar durchgeführt worden war, die sich Ewigks Kristall sichern wollte. Sie hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass Starless der Diener zweier Herren war. Und so brachte er den Dhyarra-Kristall nicht zu ihr, sondern zu Tan Morano, in dem die absolute Machtgier erwacht war.
Morano wollte sich zum Herrscher über alle Vampire aufschwingen, und er besaß das notwendige Para-Potenzial, um den Machtkristall beherrschen zu können. Die Lage war also mehr als undurchsichtig. Zamorra rechnete damit, dass Morano seinen Plan jederzeit umsetzen konnte - es war nur noch eine Frage der Zeit. Zugleich musste die ERHABENE auf ihrem Kristallplaneten vor heißer Wut kochen. Sie konnte ganz einfach nicht zusehen, wie ein großes Machtgefüge entstand, das auf einem Dhyarra der 13. Ordnung beruhte.
Mittendrin stand Ted Ewigk - und sein Leben war in größter Gefahr, denn Morano und Nazarena Nerukkar wussten nun, dass er noch lebte - und diesen Zustand mussten sie ändern, keine Frage.
»Meine einzige Hoffnung ist, dass Tan Morano den Kristall noch nicht wirklich perfekt beherrscht. Vielleicht bringt uns das ein wenig mehr Zeit, ehe der Vampir zu einer wirklichen Bedrohung wird. Ich bin sicher - wenn er die Macht über das komplette Nachtvolk besitzt, wird ihm das noch lange nicht reichen.«
Vinca von Parom runzelte die Stirn. »Eine Sache verstehe ich nicht. Ich bin kein Fachmann in diesen Dingen, aber ich glaube von dir oder Artimus gehört zu haben, dass ein Dhyarra ganz speziell auf seinen Träger abgestimmt ist, richtig?«
Zamorra nickte. Darüber hatte er sich auch so seine Gedanken gemacht. »Richtig, aber ihr müsst wissen, dass Ted Ewigk seine Rolle als ERHABENER nie geliebt hat. Den Machtkristall hat er nur im äußersten Notfall eingesetzt. Ich kann ihn zurzeit nicht fragen, doch ich denke, er hat diese ganz spezielle Prägung auf seine Person ganz einfach vernachlässigt, denn sie muss ständig erneuert werden. Oder Morano besitzt die Fähigkeit, diese Personifizierung ganz einfach aufzuheben… ich kann nur spekulieren.«
Lakir ergriff das Wort. Zamorra hatte sofort gespürt, dass mit der schönen Frau etwas nicht stimmte.
»Man sagt doch, dass jeder, der nicht über die Para-Fähigkeit verfügt, sofort stirbt, wenn er einen Dhyarra auch nur berührt, den er nicht beherrschen kann. Wie konnte dieser Starless seinen Plan dann durchführen?«
Zamorra nickte. Die Paromer besaßen die Fähigkeit, eine Situation analytisch zu betrachten und dann die entscheidenden Fragen zu stellen.
»Auch das trifft zu - bei Menschen, Ewigen, sicher auch bei Paromern oder Uskugen, doch dieser Starless Bibleblack ist ein Vampir, zudem einer der stärksten Vertreter seiner Rasse. Vampire verfügen nicht nur über fantastische Kräfte, sich selbst zu heilen, sondern auch über die Fähigkeit, sich magischer Angriffe zu erwehren. Offenbar kann Starless die zerstörerische Kraft eines Dhyarras, die einem normalen Wesen das Hirn ausbrennen würde, ganz einfach abwehren. Morano und die ERHABENE hätten ihn ansonsten kaum für diesen Auftrag ausgesucht.«
Vinca von Parom spürte, wie in
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