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093 - Die Toten stehen auf

093 - Die Toten stehen auf

Titel: 093 - Die Toten stehen auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nichts Verbotenes getan."
    Augenblicklich wurde er sich bewußt, daß das eine Lüge war. Obwohl die Gier nach dem leckeren Menschenkind neben seinem Meister sein Denken beherrschte, blitzten einige Erinnerungsfetzen in seinem Geist auf.
    Da war der Vogel gewesen, der sich im Nebel verirrt hatte und sich erschöpft auf einer Zinne der Burg niederließ; er war für Aghmur eine leichte Beute gewesen. Und der Köter, der halb verhungert und mit vor Angst eingezogenem Schwanz durch die Gänge der Burg gestreunt war, er hatte noch genügend Saft und Kraft in seinem ausgemergelten Körper gehabt, daß er Aghmur für einige Zeit beleben konnte. Und die Ratten und Fliegen und all das andere Ungeziefer. Aghmur hatte der Verlockung nicht widerstehen können. So schwach die Lebensfunken dieser Tiere gewesen waren, sie hatten seine Freßgier geweckt. Er war das Opfer seines Heißhungers geworden.
    Aber weil er den Zorn seines Herrn und Meisters fürchtete, gestand er seine Verfehlungen nicht ein. Vielleicht würde er sie später zugeben, doch zuerst wollte er sich an dem mitgebrachten Opfer gütlich tun.
    Der Hunger nagte schmerzhaft in ihm, und er schrie wieder gepeinigt auf.
    „Zuerst meine Befehle!"
    Aghmur glitt klagend zurück, eine Spur von Verdauungssäften auf dem Boden zurücklassend. „Dieses Mädchen wird dir gehören", fuhr Orbaniel fort, und Aghmur ließ beim Klang dieser verheißungsvollen Worte Dutzende von Schallblasen zerspringen. „Sie gehört mit Haut und Haaren dir - nur ihr Blut nicht. Das mußt du für meinen Gast aufheben. Es handelt sich um einen mächtigen Dämon, der für die nächste Zeit hier sein Domizil haben wird. Und du wirst ihm gehorchen, wie du mir gehorcht hast. Er wird von nun an dein Meister sein."
    „Ja, sehr wohl, Herr", sprudelte er ungeduldig hervor.
    Er konnte kaum noch an sich halten. Warum peinigte ihn sein Meister auf diese Weise, indem er ihm sein Opfer so lange vorenthielt?
    „Woran werde ich meinen neuen Meister erkennen, Orbaniel?"
    „Laß von den dir dienstbaren Geistern sieben übermannsgroße Felsblöcke in der Art von Megalithen behauen!" erklärte der Dämon Orbaniel. „Aber laß sie diese Arbeit nur mit den linken Händen ausführen! Und dann sollen sie aus jedem dieser Langsteine sieben faustgroße, halbkugelförmige Vertiefungen heraushauen! Ebenfalls nur mit den linken Händen. Darauf legt dein neuer Herr besonderen Wert."
    „Ja, ja. Weiter!“
    „Nur gemach, du unersättliches Ungeheuer!" Orbaniel schien Aghmurs Qual zu genießen. „Wenn du dich mit dem Fleisch und Saft dieses Mädchens gestärkt hast, wirst du ihre Gestalt annehmen und in dir ihr Blut bewahren. Deinen neuen Meister erkennst du daran, daß er sich im Kreis der sieben Langsteine das junge Blut aus deinem Körper holen wird. Verstanden?"
    Aghmur konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen, so übermächtig war seine Gier geworden.
    Er versicherte: „Ich habe alles verstanden."
    „Das ist gut." Orbaniel schien zufrieden. „Dann gib mir noch eine klare und ehrliche Antwort auf meine letzte Frage! Du weißt, warum ich so großen Wert darauf lege. Ich muß es wissen, ob du dich seit meinem letzten Besuch an Wesen vergriffen hast, die noch minderwertiger sind als Menschen. „Ich hab's nicht getan! Wirklich nicht!" log Aghmur.
    In seiner Verzweiflung war er zu jeder Lüge fähig.
    „Gut. Dann nimm dir dein Opfer!"
    Das Ding wartete nicht mehr ab, bis der Dämon Orbaniel durch das Bild an der Wand aus dem Raum verschwand, sondern glitt blitzschnell und mit raupengleichen Bewegungen auf das Mädchen zu, hüllte es mit seiner formlosen Körpermasse ein, bevor es noch einen einzigen Schrei von sich geben konnte, und absorbierte es mit seinen Verdauungssäften. Nur ihr Blut sammelte er in einer schnell gebildeten Körperblase.
    Jetzt war er gesättigt. Jetzt war die Lethargie der scheintoten Starre von ihm abgefallen. Er fühlte sich stark. Er hatte sein volles Denkvermögen zurückbekommen, ebenso die Fähigkeiten, die aus dem formlosen Klumpen ein wertvolles Werkzeug seines Herrn und Meisters machten. Und mit seiner Intelligenz gewann er seine komplette Erinnerung zurück; und das schlechte Gewissen seinem Herrn gegenüber stellte sich ein.
    Er hatte Orbaniel belogen. Er hatte sich nicht an das Verbot gehalten, seinen Appetit gegenüber den minderwertigen Geschöpfen zu zügeln. Aber vielleicht würde niemand hinter diese Notlüge kommen.
    Er ließ aus sich den Körper seines letzten Opfers Zelle

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