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0932 - Das 14. Siegel

0932 - Das 14. Siegel

Titel: 0932 - Das 14. Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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massiven Blöcken verschlossen, wie er nun wieder einen vor sich sah.
    Zamorra hatte der Versuchung nicht widerstehen können und im Laufe von zwei Jahren die Siegel eines nach dem anderen gelöst. Zuerst war dazu eine Art magisches Ritual nötig gewesen, am Ende jedoch hatten sie sich sogar ohne sein Zutun geöffnet. Während all der Zeit hatte der Dämonenjäger nicht geahnt, dass Lucifuge Rofocale ihm das Buch untergeschoben hatte, um ihn damit zu seinem willenlosen Werkzeug zu machen.
    Ein freudloses Grinsen zuckte durch sein Gesicht.
    Oh ja, er hat dich vor seinen Karren gespannt! Und das alles nur, weil er die ersten sechs Amulette Merlins wollte, um mit ihnen deines - das siebte - zu besiegen und anschließend über alle Spiegelwelten zu herrschen.
    Bis heute verstand Zamorra die Zusammenhänge nicht vollständig, doch offenbar hatte Lucifuge Rofocale die Kraft der sechs Amulette überschätzt. Merlins Stern , das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana , wie die Silberscheibe früher auch noch genannt wurde, besiegte die anderen sechs und vernichtete sie. Wie es auch Shirona vernichtete, das magische Wesen, das sich aus den gespiegelten Energien dieser Amulette manifestiert hatte und den Gegenpart zu Taran bildete, dem Amulettwesen des siebten Medaillons. Doch das war nicht alles. Der Sturm der Zerstörung riss auch sämtliche Spiegelwelten des Multiversums mit in den Abgrund. Eine fürchterliche Tragödie für ungezählte Welten und deren Bewohner.
    Die damaligen Ereignisse bargen für Zamorra jedoch auch eine tiefe persönliche Bedeutung, an die er nur ungern zurückdachte. Denn in dieser Zeit war er von dem Siegel-Buch besessen gewesen. Eine unbegreifliche Sucht hatte ihn ergriffen, die ihn zumindest phasenweise in einen widerlichen Egomanen verwandelt hatte. Zwar war die Besessenheit mit dem Öffnen des dreizehnten Siegels erloschen, aber auch in den Wochen und Monaten danach hatte er zuweilen eine Härte und Kaltblütigkeit an den Tag gelegt, die er von sich selbst nicht kannte - und die er nicht mochte! Bereits damals hatte er durch sein Verhalten die Beziehung zu Nicole aufs Spiel gesetzt. Vielleicht hatte er da auch schon den Grundstein für die spätere Trennung gelegt.
    Nein! Den Gedanken wies er sofort von sich. Ihre Verbindung zu Merlins Stern war schuld und nichts anderes!
    Plötzlich fiel ihm noch etwas ein. Immer, wenn er eines der dreizehn Siegel geöffnet hatte, war eine schwarze Katze erschienen, die sogar durch Wände und geschlossene Türen gehen konnte. Zamorra hatte nie herausgefunden, was sie mit den Siegeln zu tun hatte. Er vermutete jedoch, dass sie - wie auch Olaf Hawk - eine Inkarnation Merlins gewesen war, die mit dessen Tod erloschen war.
    Zamorra schüttelte unwillig den Kopf und nahm einen Schluck Kaffee. Seit Nicole weg war, erwischte er sich immer wieder dabei, wie sein Geist auf eine Reise in die Vergangenheit ging und sich von dort nur schwer wieder lösen konnte.
    Also, was hatte es mit dem Wälzer auf sich, der da vor ihm lag? Gab es einen Zusammenhang mit dem Siegel-Buch? Sah er etwa ein vierzehntes Kapitel vor sich, ein vierzehntes Siegel? Eine Fortsetzung? Wo kam es her? Wer hatte es ihm zugespielt?
    Und die wichtigste Frage: Was bei der Spreizkralle der Panzerhornschrexe sollte er damit?
    Das Siegel öffnen? Das war schlecht möglich. Bei dem damaligen Buch hatten sich Abdrücke des Siegels auf seinen Augenlidern gebildet, die er abziehen konnte wie eine hauchdünne Folie. Presste er diese auf die entsprechenden Symbole des Buchs, löste sich das Siegel.
    Dieser Weg blieb ihm beim vierzehnten Kapitel verschlossen. Es existierte nur das gleichseitige Dreieck auf der ersten Seite, das die Nebelschwaden im Papier umdräuten. Kein kleines Symbol, wie er sie auch vom Amulett her kannte. Kein Bildchen, kein Siegel.
    Völlig abgesehen davon, dass er es ohnehin nicht öffnen würde. Die damalige Erfahrung hatte mehr als ausgereicht. Wahrscheinlich hatte der Wälzer auch gar nichts mit dem Siegel-Buch zu tun. Dieses Kapitel seines Lebens war ein für alle Mal abgeschlossen!
    Hinter ihm ertönte ein leises Miauen.
    Der Meister des Übersinnlichen sprang so heftig aus seinem Bürostuhl auf, als hätte er das Brüllen eines Tigers gehört. Er fuhr herum und sah, wie eine schwarze Katze mit weißen Pfoten dem heranschießenden Stuhl mit einem gelangweilt wirkenden Schritt auswich. Sie riss das Maul zu einem herzhaften Gähnen auf und begann anschließend, sich zu

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