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0932 - Das 14. Siegel

0932 - Das 14. Siegel

Titel: 0932 - Das 14. Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Zonen veränderten sich ständig. Wo gestern noch Wege durch Feuer, Lava oder Felshöhlen geführt hatten, herrschte heute das völlige Nichts und umgekehrt. Das Dornenfeld jedoch gehörte zu den stabileren Regionen, was sicherlich auch mit der magischen Energie zu tun hatte, die zwischen den Felsspitzen in schwarzen Blitzen und Funken hin und her jagte.
    Ein weiterer Vorteil war, dass dieses Gebiet, das nach menschlichen Maßstäben nur wenige Hundert Quadratmeter groß war, inmitten eines riesigen Labyrinths reißender Lavaströme und unendlich tiefer Schluchten lag, in dem man sich leicht verirren konnte. Krychnak hatte diese herrliche Insel in den Fluten des Todes nur durch Zufall gefunden. Er war begeistert gewesen, dass sie auch nach seiner Neuwerdung noch existierte und sie offenbar noch immer kein anderer Dämon für sich beanspruchte. Und das, obwohl er über zweitausend Jahre weg gewesen war. Gefangen in Agamars Schwinge. Wäre dieser Verräter nicht gewesen, hätte Krychnak seine Pläne schon lange durchführen können.
    Oh ja, er hatte große Pläne gehabt. Krychnak dachte an Logan, den damaligen Erbfolger , ein Wesen, das nach dem Tod in seinem Sohn wiedergeboren wurde. In dessen Körper lebte er dann ein Jahr länger als in seiner vorherigen Inkarnation, bis er wiederum als sein eigener Sohn zur Welt kam. Dieser Kreislauf wiederholte sich wieder und wieder. In jeder seiner Existenzen brachte der Erbfolger Auserwählten zur Quelle des Lebens , dieser zu einem unsterblichen Kämpfer für die Mächte des Guten wurde.
    Aus diesem Grund war die Erbfolge der Hölle ein Dorn im Auge. Allen voran Lucifuge Rofocale, hatten die Kräfte der Finsternis stets versucht, diesen seit Jahrtausenden andauernden Kreislauf zu durchbrechen und den Erbfolger töten. Nie war es ihnen gelungen.
    Deshalb hatte Krychnak einen Plan ersonnen, der endlich Abhilfe schaffen sollte. Er führte magische Experimente durch, scheiterte, lernte daraus und machte es beim nächsten Mal besser. Schließlich erschuf er Aktanur - ein Mensch nur, aber ein ganz besonderer, der in Krychnaks Plänen eine große Rolle spielte. Er brachte ihn nach Isilria, wo er ihn lehrte, Spaß am Bösen zu empfinden. Sie unterjochten diese widerliche Welt der unbeschwerten Heiterkeit und verwandelten sie in ein Land der Angst. Sie töteten ohne erkennbaren Grund, quälten die Menschen und öffneten sogar einen Weltenriss zu einer Dämonensphäre. Gleichzeitig bereitete Krychnak Logan auf den großen Moment vor: Er zerstörte dessen Familie und schürte eine unglaubliche Wut im Erbfolger . Nach zwanzig Jahren war schließlich alles vorbereitet und es bedurfte nur noch des letzten entscheidenden Schrittes. Doch bevor er den tun konnte, fiel Krychnak dem verräterischen Dämon Agamar zum Opfer.
    Dank seiner magischen Fähigkeiten war er inzwischen wiederauferstanden und Agamar nichts weiter als eine schlechte Erinnerung. Aber diese zweitausend Jahre hatten ihn nicht nur viel Zeit gekostet, sondern auch einen Großteil seiner ehemaligen Stärke. Seit seiner Neuwerdung und der Spaltung von Agamar war er kraftlos, nur noch ein jämmerlicher Schatten des alten mächtigen Krychnak. Wenigstens half ihm die Magie des Dornenfelds dabei, allmählich wieder machtvoller zu werden. Aber es war noch ein weiter Weg bis zur alten Herrlichkeit!
    Kein weiter Weg war es mehr bis zur Vollendung seiner Pläne mit dem Erbfolger . Inzwischen hatte er Aktanur aus Isilria zurückgeholt und verfügte dadurch über das wichtigste Werkzeug, um die Erbfolge in neue Bahnen zu lenken. Denn nichts anderes als Werkzeug bedeutete Aktanur in einer dämonischen Sprache.
    Krychnak war zufrieden. Trotz der widrigen Umstände hatte er seit seiner Rückkehr viel erreicht. Ein weiterer bedeutender Punkt seines Plans war, dass große Wut den Erbfolger erfüllen musste. Logan hatte er damals genau so weit gehabt, wie er ihn gebraucht hatte. Er hatte befürchtet, sich Rhett Saris ap Llewellyn, dem aktuellen Erbfolger , zu diesem Zweck noch lange widmen zu müssen. Ein Irrtum, wie sich zu seiner Erleichterung herausstellte! Unterschwellig brodelte ständig Zorn in Rhett, der vereinzelt auch ausbrach. Doch seit sein Liebchen, ein Mädchen, das Krychnak besser kannte, als Rhett es ahnen konnte, seit also sein Liebchen in Isilria schwerste Verletzungen davongetragen hatte, war seine Wut zu einem wahren Inferno angeschwollen. Wahrscheinlich wusste er es nicht einmal, hielt seine Gefühle für Besorgnis oder

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