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0932 - Grausame Zeit

0932 - Grausame Zeit

Titel: 0932 - Grausame Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ins kleinste Detail zu überdenken.
    Während Harry die Nummer eintippte, schaute ich durch die Fenster mit den schallschluckenden Scheiben.
    Es regnete nicht mehr. Die Wolken zogen sich zurück und stiegen höher.
    Vielleicht ein gutes Zeichen…
    ***
    In der Nacht war es windiger geworden. Der Regen trieb in langen Schleiern vorbei.
    Alfons Buzea lächelte, denn dieses Wetter kam ihm sehr entgegen. Er hatte es sich gewünscht, es war eingetroffen, und er dachte daran, daß die Hölle auf seiner Seite stand.
    Der Friedhof, die kleine Kirche, die Gärtnerei und auch die Schreinerei lagen dicht beisammen. Da griff ein Rädchen ins andere. Der Schreiner war für das Herstellen der Särge zuständig, der Gärtner für den Blumenschmuck. In der Kirche wurde die Messe gehalten, und auf dem Friedhof fand der Verstorbene seine letzte Ruhestätte.
    Es paßte ideal, auch für Buzea, der seinen gestohlenen Pritschenwagen an der Rückseite der Schreinerei abgestellt hatte, wo der Weg endete, der kaum benutzt wurde, weil er durch die Felder führte. Die eigentliche Straße verlief vor dem Haus, aber dort wollte sich der Mann nicht blicken lassen.
    In diesen Morgenstunden schlief man. Der Inhaber selbst wohnte nicht über seiner Werkstatt, sondern im nahen Ort. Allerdings konnte er seinen Arbeitsplatz zu Fuß erreichen.
    Buzea wunderte sich darüber, wie groß die Schreinerei doch in den letzten acht Jahren geworden war. Der Inhaber hatte investiert. Mit Toten ließen sich gute Geschäfte machen. Außerdem fertigte er noch Möbel und andere Dinge an.
    An der Rückseite hatte Buzea die Plane seines Wagens geöffnet. Es war dort ein düsteres, viereckiges Maul entstanden. Wenn er die Beute holte, konnte er sie leicht auf die Ladefläche schieben.
    Zunächst einmal mußte er die Arbeitshalle betreten. Er hätte ein Fenster einschlagen können, was nicht unbedingt sein mußte. Zuerst wollte er über den normalen Eingang in die Werkstatt.
    In dieser ländlichen Gegend mußte man zwar auch mit irgendwelchen Dieben rechnen, doch wer von denen wollte schon Särge stehlen?
    Niemand. Aus diesem Grunde war die Tür auch nicht mit einem besonderen Schloß gesichert.
    Alles um ihn herum war feucht. Die Luft, der Boden, die Mauern der Werkstatt, und Buzea selbst steckte in seiner feuchten Kleidung, was ihn allerdings nicht störte, sein Sinnen und Trachten war auf ein bestimmtes Ziel gerichtet.
    Er mußte die verdammte Tür aufhebeln, doch ohne Werkzeug klappte das nicht. Hätte er sich welches besorgen wollen, wäre zuviel Zeit verlorengegangen, und so suchte er nach einem anderen Weg. Es war leichter, die Scheibe einzuschlagen. Auch wenn er es nicht für gut hielt, diesmal mußte er es tun.
    Nahe der Tür zertrümmerte er eines der Fenster. Die Scherben fielen nach innen, das Loch war groß genug, so daß er in die Werkstatt kriechen konnte.
    Der Geruch von frischem Holz erreichte seine Nase. Er mochte ihn, die Dunkelheit dagegen störte ihn. Er sah nicht, was ihm im Weg stand. Die Schneidemaschinen, die Hobelbänke, die Werkzeugtische, all das wollte er vergessen, wichtig war das Lager, wo die Särge aufbewahrt wurden.
    Dort schlich er hin. Er fand es mit einem sicheren Instinkt und öffnete eine Tür, indem er sie zur Seite schob. Sie huschte mit einem leisen Grummein über die Rollen hingweg, dann schaute er in die graue Düsternis des Lagers, die sich erhellte, als der Strahl seiner Taschenlampe über lange Holzplatten, auch unbearbeitete Stücke und halbfertige Teile fuhr.
    Eine große Maschine entdeckte er ebenfalls, ohne zu wissen, wozu sie benötigt wurde. Beim Anblick des Sägeblatts leuchtete seine Augen auf.
    Damit konnte man nicht nur Holz schneiden…
    Buzea befreite sich von den anderen Gedanken, denn er hatte eine weitere Tür entdeckt, auf deren Außenseite sich ein Schild befand. Beim Näherkommen konnte er die Buchstaben lesen und war zufrieden.
    SARGLAGER stand auf der Tür. Sie war nicht verschlossen. Er stieß sie auf und sah die Särge hochkant oder auf dem Boden gestapelt stehen.
    Die Auswahl war groß, aber diejenigen, die er suchte, fehlten.
    Er wollte weiße Särge haben! Kindersärge…
    Sie waren auch besser zu transportieren.
    Buzea fand sie, nachdem er sich im Hintergrund des Lagers umgeschaut hatte.
    Ein zischender Atemzug drang aus seinem Mund. Das war genau richtig für ihn.
    Hier in dieser Gegend hielt man eben auf Tradition. Da wurden Kinder in weißen Särgen beerdigt, denn weiß war nun mal die Farbe der

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