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0932 - Grausame Zeit

0932 - Grausame Zeit

Titel: 0932 - Grausame Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unschuld.
    Drei wollte er haben, doch es gab nur zwei.
    Das war zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern. Er schaute sich im Schein seiner Taschenlampe die Särge an und stellte fest, daß sie durchaus von den Ausmaßen her durch das zerstörte Fenster geschoben werden konnten. Eine günstige Sache.
    Er hob den ersten Sarg an und knirschte mit den Zähnen. Vor den Erfolg hatten die Götter die Arbeit und den Schweiß gesetzt, das wußte er jetzt, denn dieser Kindersarg war doch schwerer, als er gerechnet hatte. Er mußte sich abmühen und schleppte den ersten Sarg bis zum Fenster.
    Dann holte er den zweiten.
    Als er vor dem Fenster stand, legte Buzea eine kleine Pause ein, um zu verschnaufen.
    Auf seinem Gesicht hatten sich Feuchtigkeit auch Schweiß vermischt.
    Das Fenster lag zum Glück nicht sehr hoch, er würde die Särge hindurchschieben und nach draußen kippen können.
    Es klappte schon beim ersten Versuch.
    Beim zweiten Sarg ging er vorsichtiger zu Werke, denn er wollte nicht, daß dieser auf den ersten stürzte. Deshalb änderte er den Fallwinkel etwas und schob ihn seitlich durch das Fenster.
    Danach kletterte er wieder nach draußen. Er blieb auf dem tiefen Boden im Regen stehen und sah die gewaltigen Schatten, die sich in der Dunkelheit abzeichneten. Es waren die Umrisse des Friedhofs, die ihn aber nicht unbedingt interessierten. Er wollte mit seiner Beute verschwinden.
    Er schleppte die Särge zum Wagen. Niemand störte ihn. Unbeobachtet konnte er sie auf die Ladefläche schieben, zurrte sie fest und zog anschließend die Plane wieder über die Halterung.
    Geschafft!
    Am liebsten hätte er seinen Triumph hinausgeschrien, aber auch für ihn gab es Grenzen. Er rieb seine Handflächen gegeneinander, stieg wieder in das Fahrerhaus und startete.
    Da der Boden weich war, heulte der Motor auf, als der Einbrecher loszufahren versuchte. Die Räder drehten durch, und er kam nur langsam von der Stelle.
    Alfons Buzea schaltete das Radio ein. Die Nachrichten waren vorbei, der Wetterbericht drang an seine Ohren, und er hörte sehr genau zu. Bis zum Morgen sollte es regnen, dann aufklaren, so daß auch die Sonne freie Bahn hatte.
    Buzea lächelte. Die Aussichten gefielen ihm. Sie waren gut, alles lief günstig für ihn, und er dachte daran, daß er am nächsten oder übernächsten Tag dort weitermachen würde, wo er damals aufgehört hatte.
    Er würde sich die Kinder holen.
    Kein Problem. Sie waren so vertrauensselig, auch in einer angeblichen so aufgeklärten Zeit…
    ***
    Der Anruf in der Zentrale hatte uns nicht weitergebracht. Es war kein weiterer Mord geschehen, aber wir waren trotzdem davon überzeugt, daß dieser Buzea in seinen Aktivitäten nicht nachlassen würde. Er geisterte irgendwo herum, suchte, dachte an den Satan, und sein verwirrtes Gehirn beschäftigte sich mit schlimmen Dingen. Es würde nicht leicht werden, ihn überhaupt zu finden und zu stoppen.
    Die Taten hatte er, wenn man so wollte, alle im Großraum Stuttgart begangen. Gewissermaßen auf der Alb, wo es viele Höhlen gab, in denen er sich verstecken konnte. Zu einer dieser Höhlen waren wir unterwegs, während der Regen tatsächlich aufhörte und sich am Himmel das erste herbstliche Blau zeigte.
    »Du solltest es dir trotzdem ansehen«, sagte Harry immer wieder.
    »Ist denn alles so geblieben?«
    »Nein, aber wir müssen davon ausgehen, daß er in diesem Fall seine Pläne nicht geändert hat.«
    »Gut.«
    Wir hatten die Autobahn nach Stuttgart genommen, gerieten zwischen Karlsruhe und Pforzheim in einen Stau, rollten schließlich weiter und fuhren irgendwann in der Nähe von Stuttgart ab und über Land weiter.
    Die Alb war mit schmucken Dörfern reichlich gesegnet. Für mich boten sie eine Beschaulichkeit, wie man sie nur noch in alten Lesebüchern zu sehen bekam, wenn man sich die Bilder vom friedlichen Dorfleben anschaute. In den Büchern gab es allerdings keine Autos, das Umweltproblem Nummer eins. Doch Lärm, Abgase und Waldsterben bewogen nur wenige Verkehrsteilnehmer, auf Busse und Bahnen umzusteigen. Schade, denn den Preis zahlten wir alle, mit unserer Gesundheit, mit einer gestörten Natur…
    Harry Stahl hatte sich schlau gemacht. Ohne einmal nachzuschauen, kannte er den Weg, der zu dem Platz führte, an dem dieser Killer früher seine Taten hatte vollbringen wollen.
    Er lag in einem wilden Gelände, das mir wegen seines auf und ab wie eine Achterbahn vorkam. Das Teerband war längst zu Ende. Harry scheuchte den Opel auf schmalen Wegen

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