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0932 - Grausame Zeit

0932 - Grausame Zeit

Titel: 0932 - Grausame Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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quer durch die Landschaft, schaltete verbissen, fluchte, wenn er Umwege fahren mußte, erklärte aber, daß er nicht aufgeben würde, denn das hatte dieser verfluchte Killer auch nicht getan.
    Schließlich hatten wir eine Höhe erreicht, die uns einen gewissen Ausblick garantierte. In der Ferne sah ich zwei Kirchtürme an verschiedenen Stellen. Dort lebten Menschen in kleinen Dörfern. Hohe Berge gab es nicht, wohl sanfte Hügel, auch kantige Felsen und einige Steinwände, auf die Harry hinwies, denn unter ihnen lagen oftmals die Höhlen versteckt.
    »Auch die des Killers?«
    »Ja.«
    »Müssen wir tief in die Erde?«
    »Nein, John, diese Mühe hat er sich nicht gemacht. Er ist auf irgendeine Art und Weise auch bequem gewesen.«
    Ich wollte mich überraschen lassen. Wir umrundeten ein lichtes Waldstück, an dessen Ende Stahl den Opel stoppte.
    »Hier sind wir.« Er stellte den Motor ab, schnallte sich los und stieg aus.
    Ich sah zwar nicht viel, folgte ihm aber und wurde von den warmen Strahlen der Septembersonne gestreichelt. Die Höhle war nicht zu sehen, aber Harry deutete auf eine kleine Mulde, deren Ränder mit Büschen bewachsen waren.
    »Da müssen wir rein.«
    Beide hielten wir uns am Strauchwerk fest, und ich bekam große Augen, als ich auf der anderen Seite der Mulde die mannshohe Öffnung entdeckte, hinter der es finster war.
    Stahl war stehengeblieben. »Da ist der Ort«, flüsterte er. Daß wir hier waren, nahm ihn mit, denn er hatte eine Gänsehaut bekommen und bewegte unruhig seine Hände. »Hierher hat er sie geschafft, hier wollte er sie dem Satan oder wem auch immer opfern, aber dazu ist er glücklicherweise nicht gekommen.«
    »Ich werde mir die Höhle mal von innen anschauen.«
    »Ja, ich schaue mich mal hier draußen um.«
    »Warum?«
    »Halte mich für einen Spinner, für einen alten Esel oder Idioten, was auch immer. Aber wenn er hier gewesen ist, hat er sicherlich auch draußen seine Spuren hinterlassen.«
    »Gut, bis gleich dann.«
    Mein Weg führte über einen harten Boden, der stellenweise mit Gras bewachsen war. Insekten durchschwirrten die Luft. Ihr Flug kam mir nervös vor. Sie spürten das Ende des Sommers und wollten noch ihre letzten Tage genießen. Der Höhleneingang war nicht zugewachsen, ich konnte sie ohne Schwierigkeiten betreten, mußte allerdings den Kopf einziehen.
    Einen Schritt später konnte ich mich wieder normal hinstellen, denn das Steindach über mir war hoch genug.
    Ich wußte nicht, wie tief die Höhle in den Fels hineinführte. Dort, wo ich stand, war es noch relativ hell, weil mich das Licht des Eingangs umschmeichelte.
    Ich holte die Lampe hervor und ließ den Strahl wandern.
    Ein felsiger Boden. Fels an den Seiten, mit Moos in Lücken und Ecken.
    Hier also hatte es geschehen sollen, aber es war zum Glück nicht geschehen.
    Spuren gab es nicht mehr.
    Acht Jahre sind eine lange Zeit, und auch die Kollegen der deutschen Polizei hatten die Höhle abgesucht, so daß es für mich unmöglich war, noch etwas zu finden.
    Nichts zu machen.
    Ich ging trotzdem weiter, weil ich mir die genauen Ausmaße anschauen wollte.
    Der holprige Weg führte leicht bergab. Oft findet man in alten Höhlen Bilder, sogenannte Höhlenmalereien.
    Ich suchte die Wände und die Decken ab, aber es gab sie nicht. Die Menschen, die hier vor Jahrtausenden gelebt hatten, wollten der Nachwelt keine Spuren hinterlassen.
    Ich drehte mich wieder um.
    Jetzt lag der Ausgang vor mir. Wie aus dem Fels geschnitten kam mir der Ausschnitt vor. Dahinter war es hell, die Sonne schien kräftiger, und von meinem Begleiter sah und hörte ich nichts.
    Mich umgab eine ungewöhnliche Stille. Obwohl die Höhle relativ groß war, wurde ich den Eindruck nicht los, daß sie sich veränderte und immer mehr zusammenwuchs. Da schienen sich die Seiten zu bewegen und mich erdrücken zu wollen, was allerdings auch Einbildung sein konnte.
    Ich runzelte die Stirn. Beim Betreten hatte ich noch nicht so gefühlt und ging davon aus, daß sich schon etwas verändert hatte, daß diese Höhle zu einem anderen Ort geworden war.
    Es gab etwas, das ich nicht sah, und ich mußte daran denken, daß sich dieser Buzea die Höhle sicherlich nicht grundlos ausgesucht hatte. Er war jemand, der der anderen Seite diente. Er wollte an sie heran, er wollte sicherlich perfekt werden und brauchte dazu ihre Hilfe.
    Eine dunkle, drohende Magie, die möglicherweise diese Höhle hier umfaßt hielt.
    Ich wartete ab, aber ich war nicht untätig, sondern

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