0933 - Ariolcs Vermächtnis
teleportieren, und abermals scheiterte er an den Gedanken, die auf ihn einstürmten und ihn ablenkten.
Er erhob sich, winkelte den Arm an und wollte das Funkgerät einschalten, um Verbindung mit Perry Rhodan aufzunehmen. Doch dann ließ er den Arm wieder sinken.
Es ist eines Mächtigen nicht würdig, um Hilfe zu rufen!
Ras horchte in sich hinein.
Hatte er sich geirrt? Oder hatte er sich tatsächlich für einen Mächtigen gehalten?
Er löste das Funkgerät vom Handgelenk, ließ es auf den Boden fallen und zertrat es mit dem Fuß.
Richtig! Ein Mächtiger braucht derartige Hilfsmittel nicht.
Ihm wurde bewußt, daß er es sich unter den gegebenen Umständen nicht leisten konnte, andere wissen zu lassen, daß er nicht teleportieren konnte. Das mußte seinem Ansehen abträglich sein.
Er bemerkte daß sich in einem Seitenraum eine Schalt- und Kontrollstation befand. Er ging zu ihr hinüber und stellte fest, daß er sich hier darüber informieren konnte, wo er sich befand. Er schaltete ein Projektionsgerät ein, und an der Wand erschien eine Rißzeichnung der kosmischen Burg. Im Mittelteil einer der Radspeichen wurde ein stabförmiges, rotes Feld ausgewiesen. Ras zweifelte nicht daran, daß es die Halle bezeichnete, in der er war. Sie lag nur etwa hundert Meter von der Nabe entfernt. Eine Reihe von Symbolen zeigte an, daß die Erbauer der Burg in der Nähe eine Kommunikationszentrale errichtet hatten, von der aus sämtliche Räume der Burg eingesehen und kontrolliert werden konnten.
Der Teleporter lächelte.
Jetzt war er davon überzeugt, daß ihn keineswegs der Zufall hierher geführt hatte, sondern jene geheimnisvollen Mächte, die ihm ständig einflüsterten, daß er Ariolc sei und die Pflicht habe, die Macht über die Burg zu ergreifen.
Er versuchte, in die Kommunikationszentrale zu teleportieren, doch es gelang ihm nicht. Er machte sich keine besonderen Sorgen wegen dieses Versagens, sondern tat es nun schon schulterzuckend ab. Er war davon überzeugt, daß seine parapsychische Fähigkeit früher oder später von selbst zurückkehren würde.
Mit Hilfe der Projektion stellte er fest, wo der Ausgang aus der Halle war. Er begab sich dorthin und fand ein gepanzertes Schott vor, das mit einem positronischen Schlüssel zu öffnen war. Augenblicklich erfaßte er, daß er gefangen war, weil er diesen Schlüssel nicht besaß.
Wiederum versuchte er zu teleportieren, und war schon nicht mehr überrascht, als sich danach überhaupt nichts veränderte.
Seine Blicke fielen auf die gestapelten Metallstäbe. Er wollte einen von ihnen aufheben, um das Qewicht zu prüfen. Dabei stellte er fest, daß er nicht in der Lage war, ihn zu bewegen. Er war so schwer, daß mehrere Männer notwendig gewesen wären, ihn zu transportieren.
Das brachte ihn auf einen Gedanken.
Er untersuchte das Material, das in der Halle lagerte, sah sich jede Maschine genau an und entdeckte schließlich mehrere Hochleistungsgravitatoren, die er als Projektoren einsetzen konnte. Mühsam schleppte er sie zum Panzerschott und baute sie hier auf. Dann begann er damit, sie zusammenzuschließen, so daß er sie alle gleichzeitig aussteuern konnte. Dazu benötigte er mehr als eine Stunde. Eine weitere Stunde brauchte er, um eine Fernsteuerung zu konstruieren, die notwendig war, damit er nicht selbst auch in den Bereich der Gravitatoren gerissen wurde.
Anschließend hob er mit Hilfe einer Antigravplattform drei Schwermetallstäbe an und brachte sie etwa zehn Meter vom Schott in zwei Metern Höhe in Position. Er zog sich bis in den äußersten Winkel der Maschinenhalle zurück und legte sich hinter einen Maschinenblock, der einen ausreichend widerstandsfähigen Eindruck machte. Dann schaltete er die Gravitatoren ein. Sie schufen ein Schwerefeld, dessen Stärke er auf wenigstens fünfzig gschätzte.
Die Schwerefelder erfaßten die Antigravplattform mit den Metallstäben und rissen sie mit vehementer Beschleunigung an sich. Die Stäbe wurden zu grauen Schemen. Sie rasten auf das Schott zu und prallten mit ungeheurer Wucht dagegen. Ras Tschubai sah, daß die Metallstäbe weißglühend wurden, bevor das Schott auseinanderplatzte. Ein ohrenbetäubendes Krachen erfüllte die Halle, und eine Öffnung entstand im Schott, das groß genug war, auch einen Icho Tolot durchzulassen.
Der Teleporter lachte schallend.
Triumphierend schritt er auf das zerstörte Schott zu.
Welch wahnwitziger Gedanke, ihn aufzuhalten - ihn, Ariolc!
Perry Rhodan tippte die Ruftaste des
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