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0933 - Ariolcs Vermächtnis

Titel: 0933 - Ariolcs Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geworden."
    „Das Werk eines Wahnsinnigen", sagte Atlan.
    Rhodan wählte immer neue Bildausschnitte, so daß zahllose andere Veränderungen ins Bild kamen. Ariolc hatte seine Burg teilweise mit bestechend schönen Mustern versehen, teilweise aber auch mit abstoßend häßlichem Zierrat.
    „Er kann das nicht alles allein gebaut haben", stellte Ganerc fest.
    „Wer könnte ihm geholfen haben?" fragte Rhodan.
    „Eigentlich nur die Fehlersucher."
    „Davon habe ich nie gehört."
    „Es hat kurz nach der Versetzung der Burgen in dieses Universum und nach der Einschleusung in das Mikrouniversum noch robotische Montagekommandos gegeben, die als Nachhut der Konstrukteure fungierten", erwiderte der Gnom nachdenklich.
    „Das wäre nur logisch und aus technischer Sicht zwingend notwendig", entgegnete Rhodan, dem bewußt wurde, welch gigantisches Unternehmen die Kosmokraten bereits vor mehr als einer Million Jahren vollbracht hatten. Dieses Unternehmen war nicht nur von einem kaum vorstellbaren Aufwand begleitet, sondern auch mit so vielen Schwierigkeiten verbunden gewesen, daß dazu Heerscharen von Helfern aller Art notwendig gewesen waren.
    Das Problem, Fehler zu finden, wurde mit dem Grad der technischen Entwicklung immer schwieriger.
    Anlagen wie die kosmischen Burgen waren gespickt mit technischen Geräten, von denen jedes einzelne zahllose Funktionen zu erfüllen hatte und damit auch eine Quelle für eine Vielzahl von möglichen Fehlern war. „Es ist anzunehmen, daß diese Fehlersucher dem Kommando der jeweiligen Burgherren unterstellt waren", fuhr Rhodan fort.
    „Ganz leicht dürfte es für Ariolc nicht gewesen sein, die Fehlersucher zu solchen Arbeiten heranzuziehen", sagte Ganerc-Callibso. „Aber er hat es geschafft, wie wir sehen. Die Grenze zwischen Genialität und Wahnsinn ist schmal. Ariolc mag sich mal auf dieser, mal auf jener Seite aufgehalten haben."
    „Ich fliege zur Burg", erklärte Rhodan. „Dieses Mal nehmen wir einige Mutanten mit, damit wir uns notfalls schnell genug zurückziehen können."
    „Ich bin dabei", sagte Atlan.
    „Du willst dieses Risiko eingehen?" fragte Galbraith Deighton. „Ich bin der Ansicht, nach den Vorfällen der letzten Tage sollte jetzt einmal ein anderer eingesetzt werden."
    „Ein Risiko, das für mich selbst zu hoch ist, ist auch einem anderen nicht zuzumuten", entgegnete Rhodan.
    „Es bleibt dabei. Ich führe das Einsatzkommando."
     
    *
     
    Zu dieser Zeit weilte Jagur schon einige Tage in der Burg Ariolcs. Er befand sich in einer schweren Krise, die er sich nicht erklären konnte.
    Allzu viel war auf ihn eingestürmt.
    Er stand vor einem Spiegel und betrachtete sich.
    Schon immer hatte er darunter gelitten, daß er so klein war. Die meisten Männer in seinem Alter erreichten eine Höhe von wenigstens 1,38 Meter. Es war höchstens 1,34 mgroß, und das war ein Grund, mit sich und seinem Schicksal unzufrieden zu sein.
    Selbst die Tatsache, daß man ihm das Kommando über mehr als tausend Homoniden erteilt hatte, tröstete ihn nicht darüber hinweg, daß man ihn als Zwerg ansah.
    Seine Kleinwüchsigkeit wurde ihm besonders bewußt, als er den Prunkmantel anlegte, der aus violetten, hellblauen und grünen Streifen zusammengesetzt war. Jeder erkannte auf den ersten Blick, daß dieses Kleidungsstück für ein humanoides Wesen von gewaltiger Körpergröße gemacht worden war.
    „Du hast keine andere Wahl", sagte er laut. „Du mußt einige Männer abkommandieren, damit sie den Mantel umarbeiten. Alle anderen Projekte müssen zurückstehen. Nichts ist so wichtig wie dieser Mantel. Er unterstreicht meine Würde ... die Würde des..."
    Er verstummte verwirrt.
    Wovon hatte er gesprochen?
    Weshalb trug er den Mantel?
    Er schüttelte das Kleidungsstück ab und ließ es auf den Boden fallen, dessen transparentes Material eine unüberschaubare Zahl von Dämonenmasken überdeckte.
    Die Tür öffnete sich.
    Jagur fuhr herum. Er sah, daß achtzehn Androiden im Gleichschritt in den Raum marschierten. Sie blickten starr auf die gegenüberliegende Tür. Donnernd prallten ihre Füße auf den Boden.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte der Kommandant der Androiden.
    Sie beachteten ihn nicht. Einer von ihnen eilte einige Schritte voraus und öffnete die Tür. Die anderen marschierten wie Puppen weiter und durch die Tür hinaus. Dumpf krachend fiel sie hinter ihnen zu.
    Jagur ballte die Hände zu Fäusten.
    „Das werdet ihr mir büßen", sagte er zornig. „Glaubt ja nicht, daß ihr damit

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