0933 - Der erste Erbfolger
Schotte zeigte auf Jurg.
Der ehemalige Fürst der Finsternis sah auf Zamorras Körper hinab.
»Xuuhl!«, brabbelte dieser noch einmal. »Xuuhl kommt. Kann ihn spüren!« Er kicherte. Speichel tropfte ihm von den Lippen.
»Sagt euch das etwas?« Dylan schaute in die Runde, erntete aber nur Kopf schütteln. »Weißt du, was er damit sagen will?«
»Nein«, antwortete Asmodis.
Dennoch stand er unter Strom! Hatte er auf überraschendem Weg völlig unerwartet eine neue Spur zu JABOTH gefunden? Der Ex-Teufel wusste in der Tat nicht, was Jurg ihnen mitteilen wollte. Aber das Wort Xuuhl war ihm dennoch ein Begriff. In einer uralten Sprache der Dämonen bedeutete es so viel wie Leib zu Diensten des Lichtbringers . Oder kurz: Leib des Lichtbringers.
Lichtbringer war natürlich nichts anderes als die Übersetzung des Namens LUZIFER.
Die Perspektiven, die sich vor Asmodis auftaten, waren atemberaubend. Er brauchte unbedingt mehr Informationen!
»Was meinst du damit?«, fragte er Jurg. »Wer ist Xuuhl?«
Er erhielt ein Kichern zur Antwort. Und die ständige Wiederholung des Namens.
Das brachte ihn nicht weiter. Aus Jurg war nichts herauszuholen.
Damit war die Entscheidung gefallen! Er würde Zamorra zurückholen müssen. Schließlich dürfte sich der Professor in der Zeit aufhalten, aus der Jurg stammte. Vielleicht brachte er Wissenswertes mit nach Hause.
»Mir ist gerade doch eine Möglichkeit eingefallen, wie wir Zamorra retten könnten.«
Die Mienen aller Anwesenden hellten sich auf. »Wie denn?«, fragte Anka.
»Das erkläre ich euch gleich. Erst muss ich noch etwas besorgen. Schafft ihr in der Zwischenzeit ein Tuch herbei. Schwarz, absolut lichtundurchlässig. Eine Haube oder einen alten Bettbezug, egal.«
»Aber was…?«
Den Rest der Frage hörte Asmodis nicht mehr. Da war er bereits unterwegs nach Caermardhin.
***
Sid stampfte auf, drehte sich dreimal im Kreis und war plötzlich verschwunden. Stattdessen stand eine stinkende Schwefelwolke im Raum.
Dylan verzog das Gesicht und wedelte mit der Hand. »Uuh! Das ist ja übel, aber ehrlich!«
»Ich frage William wegen des schwarzen Tuchs!« Anka wartete nicht erst eine Antwort ab, sondern flitzte aus dem Raum.
Vielleicht floh sie auch vor dem Gestank.
Gryf stapfte im Raum auf und ab. »Ich fühle mich so nutzlos!«, meinte er mit einem Blick auf Zamorras Körper. »Es ist unerträglich, wenn man helfen will, aber nicht weiß, wie!«
»Ich verstehe, was du meinst. Dir wäre auch niemand böse, wenn du nach Hause gingst. Wir sagen dir umgehend Bescheid, wenn alles gut ausgegangen ist. Oder wenn wir noch einmal deine Hilfe brauchen.«
Der Silbermonddruide schien unschlüssig. Offenbar brachte er es kaum übers Herz, Zamorra in dieser Situation allein zu lassen. Er sah zu den Peters-Zwillingen, die ihm aufmunternd zunickten. »Vielleicht habt ihr recht. Hier halten sich schon genug Menschen auf, die sich Sorgen machen. Wenn ihr mich braucht, wisst ihr, wo ihr mich erreicht.«
Er ging einen Schritt nach vorne und verschwand.
Dylan seufzte. »Gibt's eigentlich auch noch Leute, die sich normal vorwärtsbewegen? Der eine macht den zeitlosen Sprung , der andere vollführt den großen Aufstampf-Drehung-Verschwindibus-Schwefelgestank-Trick. Ich komme mir schon richtig minderwertig vor, weil ich noch meine Füße benutze.«
»Na ja, so ist Sid nun mal«, sagte die linke der Peters-Schwestern. »Man gewöhnt sich daran.«
»Kann er trotz der M-Abwehr hier einfach so reinhüpfen und stinken, wie es ihm passt? Ich meine, schließlich war er mal der Höllenfürst!«
»Nein, einfach so kann er es nicht. Durch den Schirm zu gehen oder zu springen, bereitet ihm nach wie vor mächtiges Unbehagen.«
»Aber heißt das nicht, dass er der anderen Seite noch immer verbunden ist?«
»So hat Nicole auch argumentiert. Er hat Schmerzen, also ist Böses in ihm«, sagte Uschi oder Monica.
»Zamorra hingegen sieht es genau anders herum«, sagte Monica oder Uschi. »Er kann durch die M-Abwehr, also ist er vertrauenswürdig.«
»Recht hat er«, ertönte eine Stimme. Gleichzeitig erhielt der Schwefelgeruch eine Auffrischung. Sid Amos war zurück. »Würde ich ihm aus seiner misslichen Lage helfen wollen, wenn ich sein Feind wäre?«
»Nein, vermutlich nicht«, gab Dylan zu. »War auch nicht so gemeint. Ich war nur neugierig.«
»Geschenkt! Habt ihr schon ein Tuch?«
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und Anka trat ein.
»Hier! Ein schwarzer
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