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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau Angela lag auf der linken Seite des Flurs.
    Es war das zweitletzte in der Reihe, und Maitland blieb für einen Moment vor der Tür stehen.
    Er schaute zurück.
    Der Gang war leer. Nicht daß er vor einem Arzt oder einer Schwester Furcht gehabt hätte, dieser Blick zurück war ihm einfach in Fleisch und Blut übergegangen. Er konnte ihn sich nicht mehr abgewöhnen.
    Bevor er klopfte, schaute er auf die Uhr. Es war kurz nach zwanzig Uhr.
    Da schliefen erst die wenigsten Patienten, doch seine Frau mit Sicherheit noch nicht.
    Er klopfte zweimal. Sein Zeichen. Angela würde das Geräusch hören und sich aufsetzen. So hatten sie es abgemacht.
    Dann betrat er den Raum. Es war etwas wärmer als im Flur. Wie immer schaute er sich um, und wie bei jedem Besuch entdeckte er keine Veränderung im Krankenzimmer.
    Das große Bett, die Geräte zur Überwachung dahinter, die bei Angela nur Alibifunktionen ausfüllten, er sah die beiden Sessel, den kleinen runden Tisch dazwischen, auf dem einige Zeitschriften lagen, und er schaute nach links, denn dort befand sich die Tür zum Bad.
    Das Bett stand am Fenster. Und zwar so, daß die dort liegende Patientin nach draußen schauen konnte. Sie sah am Tag die Bäume und konnte die Sonne beobachten, wie sie über den Himmel wanderte. Jetzt, in der Dunkelheit des Septemberabends, war nicht viel zu erkennen. Selbst die Zweige der Bäume waren von der Finsternis geschluckt worden. Nur in der Ferne zeichnete sich ein schwacher Widerschein am Himmel ab.
    Dort lag der Moloch London, der nie schlief.
    Eine Lampe streute Licht in die Umgebung des Betts. Sie hatte ihren Platz auf einem Beistelltisch am Kopfende des Bettes. Ein weicher Schein, der nicht blendete und von der Tür her so aussah, als hätte ein Kameramann für eine effektive Beleuchtung gesorgt, um eine bestimmte Szene aufzunehmen.
    Angela Maitland hatte das Klopfen gehört und richtete sich nun auf, als ihr Mann die Tür schloß. Sie schaute zu, wie er auf ihr Bett zukam, und sie versuchte mit einem Lächeln alles andere zu überdecken.
    Angela Maitland war dreißig, dunkel haarig, hatte ein breites Gesicht mit hochstehenden Wangenknochen und vollen Lippen, und man hätte glauben können, die beiden seien Geschwister, doch sie waren verheiratet. Als Dorian den Mantel auszog und ihn aufhängte, hatte sich Angela bereits aufgerichtet.
    Maitland nahm einen Stuhl mit, stellte ihn neben das Bett und ließ sich nieder. »Wie geht es dir?«
    »Ich muß schrecklich aussehen«, erwiderte Angela leise und fuhr sich durchs Haar.
    Dorian schüttelte den Kopf. »Nein, du siehst gut aus. Sehr gut sogar.« Er beugte sich vor und küßte sie.
    Angela spürte diese Berührung wie einen Stromstoß durch ihren Körper gleiten, und sie verlangte nach mehr. Sie hätte ihn so gern umarmt und ihn auf das Bett gezogen, aber sie wußte auch, daß das nicht möglich war, und so blieb sie mit ihrem Frust allein.
    Er hob den Kopf wieder an und streichelte ihre Wange. »Geht es dir wirklich gut?«
    »Weiß nicht«, flüsterte Angela, noch immer ein wenig erhitzt. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Oh - was hast du denn?«
    »Durst.« Sie lachte leise auf. »Ich habe tatsächlich Durst. Großen Durst sogar.«
    Im Sitzen schaute sich Maitland um. »Gibt es denn hier kein Wasser?«
    »Nein, man muß es holen. Wenn du so nett sein willst. Die Schwester hat bestimmt welches.«
    »Klar doch.« Er stand auf und zupfte sein Jackett an den Schößen glatt.
    »Keine Sorge, ich bin gleich wieder da.«
    »Und wenn sie haben, dann bring bitte noch etwas Orangensaft mit. Machst du das?«
    »Klar.« Maitland lächelte seiner Frau zu und verließ das Zimmer.
    ***
    Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, drang aus dem Mund der Patientin ein tiefer und stöhnender Atemzug. Sie hatte ihren Mann nicht angelogen. Der Durst quälte sie. Nur war es kein normaler Durst, denn in ihrem Körper brannte es wie Feuer. Da loderten die Flammen, die sich teilten und selbst ihre Fingerspitzen erreichten.
    Am linken Arm war es besonders schlimm. Der brannte fürchterlich. Die Frau hatte sich in den letzten Minuten nicht getraut, ihn anzuheben.
    Er lag auf dem Bett.
    Sie hatte ihn angewinkelt. Der Lampenschein floß über ihn, so daß sie ihn gut sehen konnte. Er war jetzt ein Teil von ihr, aber er gehörte nicht zu ihr, er war angenäht worden. Ihren Arm hatte sie bei dem schrecklichen Unfall verloren, aber man hatte ihn geborgen und rechtzeitig genug wieder angenäht.
    Den eigenen

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