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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Caermardhins getreten war, konzentrierte er sich auf seinen Zielort.
    Er brauchte eine genaue bildliche Vorstellung davon, wenn ihn die Blumen dorthin transportieren sollten. In diesem Fall war das kein Problem, denn Château Montagne konnte er sich in allen Details und aus allen Perspektiven vorstellen.
    Woher die Regenbogenblumen stammten, wusste Zamorra bis heute nicht. Es war nur bekannt, dass die Unsichtbaren diese seltsamen Blumen überall im Universum anpflanzten. Die kleinen Blumenfelder waren Sende- und Empfangsstationen eines gigantischen magischen multiversumweiten Transmitternetzes, das seine Passagiere nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit versetzen konnte. Man musste eben, wie gesagt, eine genaue bildliche Vorstellung seines Zielorts haben. Sofern sich dieser in einem Umkreis von etwa 500 Metern um ein Regenbogenblumenfeld befand, kam der Passagier im Allgemeinen sicher an. Wenn die Regenbogenblumen das Ziel allerdings nicht erfassen konnten, suchten sie sich eines, das den Vorstellungen des Passagiers am nächsten kam. Das hatte schon zu den seltsamsten Fehlsprüngen geführt. Ganz ungefährlich war das Benutzen der Regenbogenblumen also nicht, aber Zamorra und die Seinen hatten diese wunderbare Möglichkeit des zeitlosen Transports ganz gut im Griff.
    Bisher hatte allerdings noch niemand dieses Versetzen in Raum und Zeit bewusst miterlebt. Man dachte sich von einem Feld zum anderen und stand noch im selben Moment dort. Deswegen stieg gelinde Panik in Zamorra, hoch, als plötzlich ein atemberaubendes Panorama um ihn herum erschien: in etwa das Gleiche, das er in der Sternenkammer in Caermardhin erlebt hatte. Er fühlte sich, als würde er frei durch die Weiten des Multiversums fallen.
    Die kurz aufkeimende Todesangst verschwand, sie wurde durch tiefsten Frieden ersetzt. Hier wollte er nie wieder weg. Es war so wunderschön hier. Diesen Anblick hätte er Milliarden von Jahren genießen können, ohne dass es ihm je langweilig geworden wäre. Hier war er nur noch Geist, frei von allen körperlichen Zwängen.
    Dann war da plötzlich der Schatten. Wie eine gigantische Amöbe waberte er durch den Raum, legte sich vor Galaxien und leuchtende Spiralnebel und löschte sie für einen Moment einfach aus. Der Schatten berührte Zamorra, hüllte ihn für einen Moment ein und sog ihm das Gefühl tiefsten Friedens aus dem Leib heraus! Panische Furcht durchflutete den Meister des Übersinnlichen auf einmal. Die Macht, die der Schatten repräsentierte, war gigantisch. Und unendlich böse. Er fühlte sich so klein und unbedeutend, dass er um Gnade wimmerte.
    Im nächsten Moment war der Schatten verschwunden. Die tiefe Schwärze des Raums wich der grellen Helligkeit eines sonnenüberfluteten Planeten.
    Und Zamorra landete…
    ... auf einem Schiff?
    ***
    Lyon, Stadtteil Gerland, 7. Arrondissement
    Wisslaire und Grosjean trafen Linton Sirait nicht in seinem Geschäft an. Niemand wusste, wo er war. Eine Handy-Ortung ergab allerdings, dass sich Sirait momentan im Vorort Limonest aufhalten musste. Bei Rossis Freundin Amelie Milliet?
    Also dorthin! Joel Wisslaire drückte mächtig aufs Gas, der Peugeot schoss mehr als einmal mit quietschenden Reifen um die Ecken. Dann bog der Polizist auf die Route du Pay d'Or nach Limonest ein. Mit aufgesetztem Blaulicht und Sirene überholte er waghalsig, sodass selbst dem abgebrühten Grosjean mehr als einmal die Haare zu Berge standen. Die Zeit brannte den Ermittlern auf den Nägeln. Amelie Milliet wohnte in einem hübschen Einfamilienhaus, das Gerard Rossi ihr bezahlt hatte. Die Polizisten trafen sie aber auch nicht zu Hause an. Eine Nachbarin erzählte, dass sie um diese Zeit immer in der Kirche St. Pierre anzutreffen sei, da es sich bei Amelie Milliet um eine tief gläubige Christin handle. Auch das wussten die Ermittler bereits.
    Sie fuhren umgehend dorthin. Eine Frau um die dreißig war gerade damit beschäftigt, den Altar mit Blumen zu schmücken. Sie war eine der am besten aussehenden Farbigen, die ihm jemals untergekommen war, fand Wisslaire, der sie von Fotos kannte. Besonders auffällig war ihr weiß gefärbtes Haar. Grosjeans leises »Mon dieu« zeigte, dass er ähnlich dachte.
    Amelie Milliet sah ihnen fragend entgegen. »Ah, zwei neue Gesichter«, lächelte sie, als Wisslaire und Grosjean auf sie zu steuerten. »Benötigen Sie die Dienste des Herrn?«
    »Im Moment eher Ihre, Madame Milliet«, erwiderte Wisslaire und stellte sich und Grosjean vor.
    »Sie kennen

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