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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Frage bekam Astaroth umgehend beantwortet. Hinter dem Kreuz erschien plötzlich ein riesiger Kopf. Der Kopf eines überaus hässlichen Gnoms. Das Kreuz schien direkt auf seiner Stirn zu brennen.
    »Das muss Stygias Sohn sein, dieser Asael«, murmelte Zarkahr. »Bekommen wir ihn also auch mal zu sehen. Der ist ja noch hässlicher, als man es sich zuflüstert.«
    Ein unglaublich bösartiges, höhnisches Grinsen erfüllte plötzlich das riesige Gesicht. Der Mund begann sich zu bewegen. Riesige Vampirhauer wurden sichtbar. »Ich bin Asael!«, donnerte das Dämonenkind. »Geboren um zu herrschen. Heute sollt ihr mich zum ersten Mal zu Gesicht bekommen, meine zukünftigen Kinder. Und ich gebe euch gleichzeitig eine Kostprobe meiner Macht. Seht, ich beherrsche die Kräfte dieser gefährlichen Region, in der ich mich äußerst heimisch und wohlfühle, bereits spielend und nicht einmal eure Ministerpräsidentin, meine Mutter, kann sich mir entgegenstellen. Niemand wird das mehr können. Auch nicht die Erzdämonen mit ihrer geballten Macht. Sie würden ein genauso elendes Bild abgeben, wie es meine Mutter gerade tut. Kinder der Finsternis, meine Kinder, bereitet euch auf ein glorreiches Zeitalter vor, in das ich euch und die Schwefelklüfte führen werde. Doch bis es so weit ist, gebe ich euch eure Ministerpräsidentin zurück. Was sollte ich auch mit ihr anfangen. Nicht wahr, Mutter?«
    Stygias Kopf hob sich, sicher nicht ganz freiwillig. Nie erlebte Qual stand in den trüben Augen, aus den unkontrolliert zuckenden Mundwinkeln lief der Speichel. Sofort sackte der Kopf wieder nach unten.
    Ein gellendes Lachen ertönte, die Grimassen des Gnoms wollten gar kein Ende nehmen, während sich Stygia wieder von dem brennenden Kreuz löste, frei davor schwebte und plötzlich von dem riesigen Mund hinter ihr angeblasen wurde. Die Ministerpräsidentin wirbelte wie ein welkes Blatt über die Berggipfel hinweg und schlug irgendwo zwischen scharfen Felszacken auf.
    »Was für ein wunderschönes Spiel«, sagte die Gnomfratze noch, bevor sie sich auflöste und das Lavakreuz wieder zurück in den See sank. Damit erloschen auch die Spiegelflächen überall in der Hölle.
    »Ende der Liveübertragung«, sagte Astaroth.
    »Wir müssen uns tatsächlich Sorgen machen«, ergänzte Zarkahr. »Diese Missgeburt stellt einen unglaublichen Machtfaktor dar. Ist er das Erbe, das uns Lucifuge Rofocale hinterlassen hat?«
    »Die Frage lautet doch vielmehr, was wir gegen diesen Kretin unternehmen können. Jeder hat eine Schwachstelle. Man muss sie nur herausfinden.«
    ***
    Lyon
    Seit zwei Stunden klemmten sich Joel Wisslaire und Pierre Grosjean nun schon hinter die Person Gerard Rossi.
    Soeben warf Grosjean, der sich um die Terrorismusverbindungen kümmerte, das Telefon auf den Tisch. Triumphierend starrte er Wisslaire an. »Volltreffer, Jo.«
    Wisslaire sah an seinem Bildschirm vorbei. »Tatsächlich? Lass hören.«
    Grosjean nickte. »Es ist kein Geheimnis, dass Rossi drei Jahre lang in La Sante in Paris einsaß«, erzählte er mit deutlicher Betonung jedes Wortes. »Ich habe also die Gefangenenlisten dieser Zeit mit dem Stichwort ›Terrorismus‹ abgeglichen und bin fündig geworden. Im selben Zellentrakt wie Rossi verbüßte auch ein gewisser Linton Sirait eine mehrjährige Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung. Er wurde verdächtigt, Al-Qaida-Sympathisant zu sein. Ein Anruf im Knast hat ergeben, dass Rossi und Sirait tatsächlich losen Kontakt hatten. Als Freunde galten sie aber nicht gerade. Trotzdem, so was nenne ich eine heiße Spur.«
    »Sagen wir erste Spur«, schwächte Wisslaire grinsend ab. »Was sich daraus ergibt, wird man sehen. Was macht dieser Sirait heute? Sitzt er noch?«
    »Auch da kann ich weiterhelfen. Sirait ist ebenfalls wieder frei. Er betreibt einen kleinen Supermarkt für fernöstliche Delikatessen in Lyon.«
    »Nun sieh mal einer an«, murmelte Wisslaire. »Ich denke doch, dass wir diesen Sirait mal besuchen und ein wenig durch die Mangel drehen. Aber ich hab auch was zu bieten, Pierre. Rossis Bruder Kamel - grins nicht, der heißt tatsächlich so! - hat mal bei einer Vernehmung angegeben, dass er Kontakte zu einer Freimaurerloge hat. Die beschäftigen sich doch mit dem ganzen Okkultkram. Möglicherweise hat das Kamel sein Brüderchen mal mitgeschleppt, was meinst du? Und da die Prioritäten des Chefs in diesem Fall in erster Linie auf dem Okkultzeugs liegen, gehen wir doch zuerst mal das Kamel besuchen, schlage ich

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