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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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hatte?«
    »Sie meinen wahrscheinlich zu islamischen Fundamentalisten und Terroristen.« Die Frau fixierte die Ermittler nun direkt. »Keine Spur. Gerard ist absolut areligiös, der Herr interessiert ihn nicht, egal in welcher Erscheinungsform er auftritt oder wie immer er auch angerufen wird. Und von terroristischen Aktionen hat er auch nie gesprochen oder geschwärmt. Wenn Sie mich fragen, dann zieht er auf der Fähre gerade das große Ding durch, von dem er immer geträumt hat. Das mit der Befreiung der drei Terroristen ist nur Ablenkung. O mein Gott, die arme Frau, die vielen Menschen auf dem Schiff. Es ist so furchtbar. Ich bete für sie.« Ein paar Tränen liefen aus Amelie Milliets Augenwinkeln. Sie wischte sie schnell weg. »Bitte entschuldigen Sie. Wie konnte ich mich in Gerard nur so täuschen? Ich fühle mich mitschuldig.«
    »Das müssen Sie keinesfalls«, sagte Wisslaire mitfühlend. »Sie sagten, dass Sie sich von Rossi getrennt und ihn länger nicht mehr gesehen haben. Wäre es möglich, dass er im letzten Jahr Kontakte zur Terrorszene bekam, von denen Sie nichts wissen?«
    »Nun ja, ich… ich denke, ja, das wäre schon möglich. Wie gesagt, er wollte nie etwas von Religion oder Politik wissen. Ich… ich…« Sie zögerte, setzte zweimal zum Sprechen an, brachte dann aber doch kein Wort über die Lippen. Es war ganz offensichtlich ein innerer Kampf, den sie ausfocht.
    »Wollen Sie uns noch etwas sagen, Madame Milliet?« Joel Wisslaire lächelte sie aufmunternd an.
    »Bedenken Sie, dass Sie sich strafbar machen, wenn Sie uns Informationen vorenthalten«, schob Grosjean nach. »Was soll denn nur aus Leon werden, wenn Sie deswegen im Knast landen?«
    Amelie Milliet sah ihn empört an. Dann sank sie zusammen. »Ich… ich will Ihnen nichts vorenthalten. Es ist nur… wahrscheinlich hat das nichts mit der Sache zu tun. Aber…«
    »Aber?«
    »Ich sagte ja, dass Gerard nichts mit Religion am Hut hat. Aber das ist irgendwie auch nicht so ganz richtig. Und das ist auch der Grund, warum ich mich eigentlich endgültig von ihm getrennt habe.«
    Wisslaire und Grosjean verschlug es den Atem, als Amelie Milliet zu erzählen begann.
    ***
    Hochseefähre Danielle Casanova
    Philippe Mabboux und Rhett schlichen durch die riesige Fähre. Der Steward kannte sich bestens aus und so benutzten sie neben den Treppenhäusern, die ausschließlich der Crew vorbehalten waren, auch schmale Wartungsgänge hinter der Wandverkleidung und andere Wege, auf die die Terroristen niemals gekommen wären. »Zuerst einmal müssen wir uns einen Überblick verschaffen«, hatte Mabboux gesagt und das taten sie nun. Der Steward hatte sich zudem mit einem langen, scharfen Tranchiermesser aus dem Küchenbereich bewaffnet.
    Sie betraten zuerst den seitlichen Freilauf, um zu sehen, was um das Schiff herum passierte und ob sich Terroristen im Freien aufhielten. Irgendwo brummte ein Hubschrauber. Statt Entführern erspähten sie die Leiche der jungen Frau, die noch immer in einer riesigen Blutlache auf dem Vordeck lag. Mabboux blieb so abrupt stehen, als sei er vor eine Wand gelaufen. Voll Ingrimm ballte er die Fäuste, seine Gesichtszüge verhärteten. Rhett hingegen begann zu zittern und wurde weiß wie eine gekalkte Wand. Die furchtbare Ermordung der Frau stand mit einem Schlag wieder vor seinem geistigen Auge. Und dass die Kerle sie einfach hier wie ein Stück Müll liegen ließen, schockierte ihn endgültig über alle Maßen.
    »Diese verfluchten Dreckschweine«, murmelte Mabboux und zog die Nase hoch, »die haben nicht verdient zu leben. Man sollte sie alle umbringen. Das sind doch keine Menschen, das sind… Bestien. Jawohl, das sind sie.«
    Rhett stimmte ihm heimlich zu.
    Schnell verließen sie das Sonnendeck wieder und durchkämmten alle weiteren Decks. Eine halbe Stunde später wussten sie Bescheid. Die Passagiere waren auf dem Hauptdeck zusammengetrieben worden. Drei Terroristen passten auf sie auf. Erleichtert stellte Rhett fest, dass sich seine Mutter anscheinend unbehelligt inmitten der anderen Geiseln aufhielt. Er konnte sie aus dem Lüftungsschacht, in dem sie eng aneinander gequetscht lagen, deutlich sehen. 23 Leute der fünfundzwanzigköpfigen Deckscrew mussten in der Snackbar auf dem Salondeck ausharren, bewacht von einem Entführer. »Karras, unser Grieche, fehlt. Also ist der auch noch irgendwo unterwegs«, flüsterte Mabboux. Der Chefingenieur und seine vier Techniker schließlich waren in einen kleinen Computerraum auf dem

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