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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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»Ansonsten kriegen wir Sie wegen Beihilfe zum Mord dran. Ist das klar, Mann?«
    »Völlig. Ich sag, was ich weiß. Aber viel ist es nicht.«
    »Gut, versuchen wir's einfach. Können Sie sich vorstellen, aus welchem Grund Ihr Bruder drei inhaftierte Terroristen freipressen will?«, fragte Wisslaire.
    Rossi schüttelte den Kopf. Er wischte sich den Schweiß mit einem Taschentuch von der Stirn. »Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, Mann, ehrlich. Gerard hat mit Religion nie was am Hut gehabt. Und mit Politik auch nicht. Der ist ja nicht mal Moslem.«
    »Kennt Ihr Bruder Moslems?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich sagte doch bereits, dass ich kaum Kontakt zu ihm habe. Was weiß ich, mit wem der Umgang hat und mit wem nicht? Hört, Jungs, ich muss wieder an die Arbeit zurück, deswegen mach ich euch 'nen Vorschlag zur Güte. Quetscht doch einfach Gerards Freundin aus. Die heißt Amelie. Mellat oder so ähnlich mit Nachnamen.«
    »Milliet, sie heißt Milliet.« Joel Wisslaire grinste. »Und sie wohnt in Limonest draußen.«
    »Ihr kennt sie. Hätte ich mir ja auch denken können.«
    Ein Schatten erschien plötzlich und wanderte langsam über eine schmutzige Wand. Wisslaire bemerkte ihn und schaute nach oben. Es war, als schöbe sich eine ziehende Wolke vor die Sonne. Aber momentan war weder die Sonne noch irgendeine Wolke zu sehen, denn der Himmel präsentierte sich in einem diesigen Grau. Da der Schatten wieder verschwand, vergaß ihn Wisslaire sogleich wieder. Er musste sich auf wichtigere Dinge konzentrieren.
    »Noch was anderes, Rossi. Sie haben doch Kontakte zur Freimaurerei.«
    Kamel Rossi wand sich unbehaglich. »Hören Sie, das war mal, die hab ich schon lange nicht mehr. Und das war auch nicht so richtig. Da hat mich nur mal 'n Freund mit hingeschleppt. Nichts Wildes, ich konnte mit den Spinnern sowieso nie was anfangen. Die nannten sich ›Rose der Erkenntnis‹ und haben immer über so 'n komischen Quatsch gesprochen, den ich nicht verstanden hab. So von der Hölle und Dämonen und so was.«
    »War da vielleicht Ihr Bruder auch mal mit dabei?«
    »Woher soll ich das wissen? Mit mir jedenfalls nicht. Kommt ja auch nicht jeder so einfach rein.«
    »Wer war denn der Freund, der Sie da mitgeschleppt hat, Rossi?«
    »Warum wollt ihr das wissen?«
    »Wie heißt er?« Grosjean packte Rossi am Kragen und zog ihn zu sich her. Die französische Polizei war nicht gerade für ihre Zimperlichkeit bekannt und Grosjean gehörte zu den ganz besonders Harten. »Wie gesagt: Es steht Beihilfe zum Mord und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Raum.«
    »Ja, ja. Sirait. Der Typ heißt Linton Sirait.«
    Die Polizisten blickten sich erstaunt an. Wisslaire pfiff leise durch die Zähne, während Grosjean den Bäcker zurückstieß. Rossi taumelte.
    »Ihr Bruder war seinerzeit mit Sirait im Knast. Woher kennen denn Sie den Typ?«
    »Purer Zufall. Als Sirait aus dem Knast raus war, hat er meinen Bruder gesucht und ist aus Versehen bei mir gelandet. Ich hab ihm ein wenig aus der Klemme geholfen, finanziell, Sie wissen schon, und da ist er immer mal wieder aufgetaucht und wollte mich für diesen Laden gewinnen, für diese Dämonenanbeter. Aber scheiß drauf, damit hab ich nichts am Hut und ich wollte dann auch nichts mehr mit Sirait zu tun haben.«
    Sie nickten sich zu und entließen Kamel Rossi wieder. »Vielen Dank für den Tipp mit Sirait«, sagte Wisslaire. »Bemühen Sie sich nicht, wir finden alleine raus. Und wenn wir rausfinden, dass Sie jetzt zum Telefon gehen und Sirait warnen, dann reißen wir Ihnen doch noch den Arsch auf, Rossi.«
    »Nein, wo werd ich denn…«
    Die Polizisten verschwanden durch den baufälligen, windschiefen Hofeingang. Draußen auf der Straße hörten sie plötzlich etwas scheppern, eine Katze fauchte laut. Wahrscheinlich hatte Kamel Rossi seine Wut an dem armen Streuner ausgelassen und einen Stein auf die Mieze geworfen.
    »Weißt du, was ich für ein Gefühl habe, Jo?«
    »Nein, sag schon.«
    »Dass unser Kamel ganz tief in der Sache mit drinhängt«, klärte Grosjean ihn auf.
    »Wie kommst du darauf? Einen überaus intelligenten Eindruck hat er nicht gerade auf mich gemacht.«
    »Wer Katzen mit Steinen bewirft, ist auch in der Lage, seinen Bruder eine Fähre kidnappen zu lassen. Du wirst noch an meine Worte denken.«
    Wisslaire grinste schräg. Der Spruch würde dem Chef gefallen. Ganz sicher…
    ***
    Zwischen den Universen
    Nachdem Zamorra zwischen die Regenbogenblumen

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