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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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mich?«
    »Anscheinend. Und wir wollen wissen , ob Monsieur Linton Sirait bei Ihnen ist.«
    Amelie Milliet schaute die Polizisten aus großen Augen an. »Er war bis vor etwa einer halben Stunde bei mir, ja.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    Sie lächelte. »Tut mir leid, das weiß ich nicht. Er erzählt mir meistens nicht, wo er hingeht. Eigentlich wollte er ja auch eher zu meinem Lebensgefährten, Gerard Rossi, aber den habe ich schon seit zwei Wochen nicht mehr gesehen.« Sie stockte. »Hat Linton was ausgefressen? Und steckt Gerard auch mit drin?«
    Ein dunkler, unförmiger Schatten erschien plötzlich, geisterte über die Decke mit den barocken Kirchenmalereien und durch den Altarraum. Wisslaire sah ihn erneut, runzelte die Stirn, glaubte dann aber an eine optische Täuschung wie schon auf dem Hinterhof in La Duchere, da der Schatten schon wieder weg war. Konnte schon mal passieren, wenn man wenig Schlaf bekam.
    Wisslaire erzählte ihr von der Schiffsentführung und dass Gerard Rossi der Anführer der Kidnapper sei. Amelie Milliet erbleichte. Plötzlich zitterte sie. »Entschuldigung«, flüsterte sie, »das muss ich erst mal verdauen. Kommen Sie, setzen wir uns. Nahe beim Herrn lässt es sich leichter reden.« Sie führte die Polizisten zu einer Bank, über der ein Bild des christlichen Erlösers am Kreuz hing.
    »Und Sie sind ganz sicher? Entschuldigen Sie, aber es fällt mir äußerst schwer, das zu glauben. Ich meine, ich…« Sie schüttelte verstört den Kopf.
    »Warum glauben Sie's nicht, Madame Milliet?«, fragte Grosjean.
    »Nun, wo soll ich anfangen? Es ist so, ich meine, ich bin nicht mehr mit Gerard zusammen, also so richtig zusammen, denn wir haben uns vor gut einem Jahr getrennt. Ich hatte seine Versprechungen einfach satt. Meine Bemühungen, ihn auf den rechten Pfad zu bringen, fruchteten einfach nicht. Er sagte immer, dass er mich liebt, und das hat er bei Gott auf seine Weise sicherlich auch getan, und dass er sich meinetwegen bessern will, aber das war nichts als leeres Gerede.«
    Sie schüttelte traurig den Kopf. »Der Herr ist mein Zeuge, dass ich wirklich alles versucht habe und große Geduld mit ihm hatte. Denn ich habe ihn ja auch geliebt. Aber er hat mich nur ausgenutzt und angelogen. Er dachte nie wirklich daran, sich zu bessern. Drogen, Schlägereien und Erpressungen, das ist seine Welt. Aber… aber Schiffsentführungen? Und Mord? Nein, das fällt mir wirklich schwer zu glauben.«
    »Warum?«
    »Nun, Messieurs, wie soll ich sagen? Der Herr gibt den Seinen Verstand und nimmt ihn auch wieder. Gerard hat er allerdings nicht gerade in reichem Maße damit bedacht. Ich meine, der Mann hätte gar nicht die Intelligenz, so eine Entführung durchzuziehen. Und die Nerven auch nicht. Er ist eher ein Feigling. Das heißt, ich muss mich wohl korrigieren, was diese Einschätzung betrifft.«
    Sie sah nachdenklich vor sich hin, ihre Stimme war jetzt ganz leise. »Wissen Sie, er hat zwar davon geträumt, irgendwann einmal das ganz große Ding durchzuziehen und sich dann nach Brasilien abzusetzen, um dort in Saus und Braus zu leben. Davon sprach er immer wieder. Aber ich habe das nie ernst genommen und es für Spinnerei gehalten. Eigentlich kannte Gerard seine Grenzen immer ziemlich genau, an Selbstüberschätzung hat er nicht gelitten. Trotz dieser Brasilien-Fantastereien, meine ich. Und er wäre schon wegen Leon niemals so weit weggegangen.«
    »Ihr gemeinsamer Sohn.«
    »Ja. Er ist jetzt sechs Jahre alt. Gerard liebt ihn sehr. Das Kind ist das Einzige, was er wirklich liebt. Es hat ihn sehr getroffen, als ich mich von ihm getrennt habe. Ich meine, weniger wegen mir, das vielleicht auch, aber eher, weil er danach Leon kaum noch zu sehen bekam.«
    »Gerard Rossi gilt als brutal«, warf Grosjean ein. »Hatten Sie keine Angst vor Rache?«
    »Der Herr ist mit mir auf allen meinen Wegen und beschirmt und behütet mich. Aber, wenn ich ehrlich sein soll, doch, ein bisschen Angst hatte ich schon, dass er gewalttätig gegen mich wird. Er wurde es Gott sei Dank nicht. Er hat mich auch nicht unter Druck gesetzt, im Gegenteil. Gerard sagte damals, er wolle, dass sein Sohn einmal etwas Besseres wird als er. Und er glaube, dass das nur funktioniert, wenn er bei mir aufwächst. Da hatte er einen seiner lichten Momente, von denen es allerdings nicht allzu viele gab.« Sie lächelte wehmütig.
    »Wissen Sie, wer Rossis Freunde waren, Madame Milliet? Ich meine speziell, ob er irgendwelche Verbindungen zu Arabern

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