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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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was die mit deiner Mutter anstellen, wenn sie es tatsächlich auf sie abgesehen haben? Einer weniger von diesem Geschmeiß, nicht schlimmer, als wenn man eine Fliege klatscht. Der da wird deiner Mutter nichts mehr antun.«
    Mabboux begann, mit den Füßen auf den Toten einzutreten. »Los, komm, Rhett, mach mit«, keuchte er. »So wie den da werden wir alle diese Schweine fertigmachen. Das sind doch keine Menschen.«
    Rhett trat näher. Der erste Fußtritt kam zögernd. Dann fiel ihm ein, dass er wegen der Terroristen nun den Auftrag Bryonts nicht erfüllen konnte. Mit diesem hasserfüllten Gedanken brachen alle Dämme in ihm. Fast eine Minute trat er zusammen mit Mabboux auf den Toten ein. »Wir killen euch alle«, keuchte er.
    Hätte ihn seine Mutter in diesem Moment gesehen, sie hätte in dieser schrecklich verzerrten Fratze ihren Sohn nicht wiedererkannt…
    ***
    »Verdammt, warum geht das so lange«, sagte Rossi und tigerte nervös auf der rundum verglasten Brücke hin und her. Er versetzte dem Fahrstufenregler einen Fußtritt, funkelte danach den Kapitän an und richtete die Mündung der MP auf ihn, als ob dieser etwas dafür könnte. »Diese Arschloch-Politiker versuchen uns hinzuhalten. Aber nicht mit mir. Dann ist eben die zweite Geisel dran. Juan, hol diesen Arschloch-Jungen hierher. Aber sofort.«
    Einer der Maskierten nickte und verschwand von der Brücke. Rossi rief derweil den Einsatzstab an und kündigte kurz und knapp die nächste Geiselerschießung an. Er ließ sich wie immer nicht in ein Gespräch verwickeln. Denn die Regeln dieses perversen Spiels bestimmte er ganz allein! Glaubte er…
    Juan kam zurück. »Der Junge ist weg«, keuchte er. »Der hat sich irgendwie befreit.«
    »Seit wann kannst du die Leute nicht mal mehr richtig fesseln?«, zischte Rossi. »Bist du jetzt auch 'n Arschloch geworden oder was?«
    Juan erwiderte nichts. Nur der Kapitän zog unwillkürlich das Genick ein. Rossi war unberechenbar.
    »Egal«, fuhr der Gangsterboss fort. »Wenn der Arschloch-Junge meint, dass er so schlau ist, dann zeigen wir ihm mal, wie schlau das wirklich ist. Wenn der sich nicht erschießen lassen will, dann knalle ich eben seine Alte ab.« Er lachte gehässig. »Halt die Stellung hier, Juan. Ich geh mit Ghilas aufs Deck und erschieß die Alte. Los, komm mit, Ghilas.«
    Der dritte Gangster auf der Brücke nickte.
    Gerard Rossi stoppte plötzlich. »Ah, da fällt mir noch was ein. He, Arschloch-Capitaine, aktivier mir mal die Lautsprecherdurchsage für das ganze Schiff. Das kannst du doch von hier?«
    Kapitän Max Schuhl zögerte.
    »Los, mach schon!«, brüllte Rossi ihn an.
    Schuhl hob beschwichtigend die Hände. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht. »Natürlich, ich werde es tun.« Er stand auf und schaltete den Bordlautsprecher ein.
    Rossi beugte sich über das Mikrofon. »He Arschloch-Junge. Glaubst wohl, du bist 'n ganz Schlauer, was? Du bist jetzt zwar frei, aber wir werden stattdessen deine Mutter erschießen. Na, wie gefällt dir das? In zehn Minuten an Deck.«
    Rossi beendete die Durchsage. Er ging mit Ghilas nach unten. Letzterer zerrte die schreiende und wimmernde Lady Patricia aus der Menge, die sich dort zu verstecken versucht hatte. Natürlich hatte auch sie die Lautsprecherdurchsage gehört. Mit brutalen Schlägen und Tritten trieb er sie vor sich her. Schließlich kniete sie auf dem Sonnendeck, den Lauf von Rossis MP im Genick. Die Sonne stand nun hoch am Himmel, ein kühler Wind wehte, es war ein wunderschöner Tag geworden.
    Patricias letzter Tag…
    ***
    Marseille, Polizeihauptquartier
    Die Mitglieder des Einsatzstabes saßen wie auf glühenden Kohlen. General Saez hing am Telefon. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, schlug er wütend mit der flachen Hand auf den Tisch. »Der Innenminister und seine beschissenen Regierungs-Sesselfurzer beraten immer noch«, sagte er laut in die betretenen Gesichter hinein. »Die Tendenz geht aber wohl dahin, dass sie den Forderungen nicht nachgeben und dass wir das Schiff somit stürmen werden. Das wäre ganz in meinem Sinne, aber verdammt noch mal, dann muss der Befehl dazu demnächst kommen. Wir brauchen ein paar Stunden für die Operation. Bei der Pascal Paoli sei es doch auch in kurzer Zeit gegangen, hat mir dieser arrogante Sesselfurzer-Innenminister-Sekretär gerade erzählt. Auf welchem Planeten leben die eigentlich? Auf der Pascal Paoli hatten es unsere Einsatzkräfte mit ein paar streikenden Seeleuten zu tun, die ihr

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