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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Schiffchen gekapert hatten. Das hätten ja unsere Anwärter locker hingekriegt. Und diesen Fall vergleicht dieser Ausbund an Weisheit mit dem hier! Denen scheint bisher tatsächlich entgangen zu sein, dass wir es mit hochgefährlichen Terroristen zu tun haben, die Leute ermorden, wild um sich schießen und vielleicht tonnenweise Sprengstoff an Bord haben…«
    Vielleicht, vielleicht auch nicht , dachte Oberinspektor Pierre Robin, der vor wenigen Minuten mit Wisslaire telefoniert hatte. Und was er nun wusste, gefiel ihm gar nicht. Trotzdem, es konnte Zufall sein, auch wenn ihm sein Bauchgefühl etwas anderes sagte. Und auf dieses Bauchgefühl konnte er sich in 99 von 100 Fällen verlassen.
    Immerhin wusste der Oberinspektor jetzt, dass Gerard Rossi tatsächlich Kontakt zu einem Mann namens Sirait hatte, der im terroristischen Umfeld angesiedelt werden musste. Das schien die Terrorismus-Version zumindest zu stützen. Hatte er Saez durch seine Überlegungen zuvor noch schwankend werden lassen, so war der General, nachdem er ihm die Neuigkeiten mitgeteilt hatte, nun mehr denn je davon überzeugt, dass es sich um eine Aktion muslimischer Terroristen handelte.
    Von dem anderen hatte er ihm nichts erzählt, denn damit hätte er sicher nur Kopfschütteln geerntet.
    Ich wünschte, ich könnte mich irgendwie mit Zamorra oder Nicole austauschen , dachte Robin. Die hätten da sicher ein paar Möglichkeiten mehr. Warum muss Zamorra auch ausgerechnet jetzt zum Teufel gehen? Er grinste unwillkürlich. Oder wenn wenigstens dieser Gryf hier wäre, dann wäre der Spuk schnell vorbei. Mal kurz rüber springen, aus dem Nichts auftauchen und die Saukerle außer Gefecht setzen, fertig. Aber wie soll ich bloß an den ran kommen? Mist. Ich hätte mir schon längst seine Telefonnummer geben lassen sollen…
    Robin wusste genau, dass es sich bei dieser Telefonnummer um eine magische handelte, die offiziell gar nicht existierte. Deswegen funktionierte sie auch nur bei einem kleinen Kreis ausgewählter Freunde. Nur wenn diese anriefen, klingelte in der kleinen Hütte auf der Insel Anglesey, die der Druide bewohnte, ein uralter Telefonapparat. Wenn Gryf aber irgendwo unterwegs war, und das war er häufig, konnte man ihn fast nicht erreichen und musste darauf hoffen, dass er sich von selbst meldete. Natürlich hatte Robin bei seinem Anruf auf Château Montagne Butler William damit beauftragt, Gryf zu kontaktieren. Aber da bisher weder der Druide aufgetaucht war noch sich William zurückgemeldet hatte, musste er diese Möglichkeit wohl streichen.
    Dabei hätte er gute Karten gehabt, Gryf für einen Einsatz zu gewinnen. Der Druide lehnte es ab, in ganz normale Kriminalfälle einzugreifen. »Sonst hätte ich ja gar nichts mehr anderes zu tun«, hatte er mal gesagt. »Und unsere Polizei ist heute so gut, dass sie das auch alleine schafft.« Hier aber war jemand aus seinem Bekanntenkreis bedroht, zumal jemand aus dem Kreis der magischen Menschen um Zamorra. Die hielten ohnehin alle zusammen wie Pech und Schwefel.
    Wäre wirklich schön gewesen…
    Aber Robin gab die Hoffnung nicht auf, dass vielleicht doch noch eine seiner Karten stach.
    » Mon generale , sehen Sie sich das mal an«, schnitt eine aufgeregte Stimme durch seine Gedanken. Sie gehörte dem Polizisten, der die Kameraaufnahmen des Hubschraubers auswertete. Erstaunt wandten sich die Frauen und Männer um und sahen auf den Monitor. Robin war im ersten Moment die Sicht durch einen größeren Mann versperrt. Dann bekam er freies Blickfeld. Eiskalt lief es ihm über den Rücken. Er blinzelte, wollte wieder mal kaum glauben, was er da sah.
    Neben dem Radarturm lag ein Mann im weißen Anzug. Er erhob sich soeben und schaute sich suchend um. Dann winkte er mit beiden Armen zum Hubschrauber hoch. Als die Piloten nicht reagierten, trat er an den Rand der Plattform und schaute auf das Sonnendeck hinab, das sich etwa drei Meter unter ihm erstreckte. Er sah die Leiche der Frau und zuckte zusammen. Dann stand er da und tat erst mal nichts. Die ganze Situation schien ihn zu überraschen.
    »Wer ist der Mann und wo kommt er her?«, bellte Saez.
    Zamorra, das ist Zamorra , hätte Robin am liebsten gesagt, ließ es aber, weil er sonst zu viel hätte erklären müssen, etwas, das er ohnehin nicht verstand. Aber es bestätigte sein Bauchgefühl. Auf der Fährte dort war eine riesengroße Schweinerei im Gang!
    »Ich weiß nicht, wo der Mann so plötzlich herkommt, mon générale «, murmelte der Polizist. »Es

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