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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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wollte. Das Siegel würde mich sofort töten, bevor ich den ersten Satz ausgesprochen hätte.«
    »Das weiß ich selber.«
    »Gut. Dann weißt du auch, dass selbst der stärkste Erzdämon einem Sonderagenten der höllischen Führung Rede und Antwort zu stehen hat. Weißt du etwas über diesen Gnom oder dessen Aufenthaltsort, Zarkahr? Oder sind dir irgendwelche Gerüchte zu Ohren gekommen?«
    Zarkahr funkelte den Garderobier an, als wolle er ihn im nächsten Atemzug vernichten. »Nein, ich weiß gar nichts«, beeilte er sich zu sagen, als das Sigill grell aufleuchtete. »Hätte ich dich sonst gefragt?«
    Das Leuchten wurde schwächer. »Du scheinst die Wahrheit zu sprechen«, stellte Alocer fest. »Nun, ich habe auch nichts anderes erwartet. Niemand weiß, wo der Gnom hingekommen ist.«
    Der CORR musterte sein Gegenüber lauernd. »Ich entnehme deiner Formulierung, dass es diesen Gnom tatsächlich gibt. Denn über seine Existenz scheinst du dir keinen Kopf zu machen.«
    »Ich darf dir nichts sagen.«
    »Also gut. Ich muss ohnehin gehen.« Der CORR nahm das Gewand und war mit einem einzigen mächtigen Satz am Ausgang. Ohne den Kopf noch einmal zu drehen, verließ er die Garderobenkaverne.
    »Und bring das Gewand wieder heil zurück«, schickte ihm Alocer nach, aber der Erzdämon hörte es bereits nicht mehr. Der Garderobier stieß ein Seufzen aus.
    Warum musste ausgerechnet ich anwesend sein, als sich dieser unheimliche Gnom von Stygias Hals gelöst hat? Nun habe ich den Salat. Natürlich konnte sie deswegen nur mich zum Sondergesandten machen. Und später werde ich es bitter bereuen müssen, denn solche Auftritte wie gerade eben lassen sich die Erzdämonen nicht bieten. Ob mich unsere hoch verehrte Ministerpräsidentin dann beschützt, steht auf einem ganz anderen Pergament. Natürlich wird sie es nicht tun, denn mit mir wird sie den einzigen Zeugen ihrer Schwäche los sein.
    Alocer stutzte. Verwirft drehte er den Kopf. Ein Schatten huschte über die Spiegelfläche. »Was…«
    Im nächsten Moment verschwand das Spiegelbild und wurde durch tiefste Schwärze ersetzt. Der Garderobier prallte zurück. Aus der Schwärze tauchte eine Hand und packte ihn am Visier. Bevor er etwas unternehmen konnte, zog sie ihn in die Schwärze hinein. Er verschwand darin, als würde er in Wasser eintauchen.
    Gleich darauf zeigte der Spiegel wieder das, was eigentlich seine Aufgabe war.
    ***
    Caermardhin
    Zamorra hielt sich an die Zeitabsprache mit Asmodis. Er war aufgeregt wie ein kleiner Schuljunge, als er die Regenbogenblumen in den Gewölben seines Châteaus vor sich im Licht der künstlichen Mini-Sonne schimmern sah. Endlich! Die letzten drei Tage waren zur regelrechten Qual geworden, er hatte kaum gewusst, wie er sie herumbringen sollte. Sich über den Ex-Teufel ärgern, weil dieser ihn - da war sich der Professor fast hundertprozentig sicher - absichtlich so lange schmoren ließ? Oder sich in purer Dankbarkeit ergehen, dass der neue Herr von Caermardhin das Amulett tatsächlich wieder neu justiert hatte und darüber hinaus anscheinend erfolgreich gewesen war? Ihm seine kleine Gemeinheit deswegen großzügig verzeihen?
    Es war von allem ein bisschen gewesen, vor allem aber die sich bis zur Euphorie aufschaukelnde Hoffnung, dass mit »der Zähmung des Widerspenstigen«, womit natürlich Merlins Stern gemeint war, auch seine Nici wieder normal werden würde. Dass er sich also neben dem Amulett auch seine Lebensgefährtin, die er unendlich vermisste, bald wieder auf die Brust legen durfte. Denn Zamorra war mehr denn je davon überzeugt, dass die Ursache für Nicoles seltsames Verhalten in den »Spinnereien« der magischen Silberscheibe zu suchen war. Noch immer war die seltsame Verbindung Nicole Duvals zum Amulett, mit dem sie in nicht vorhersehbaren Fällen zum FLAMMENSCHWERT verschmelzen konnte, völlig unklar. Ganz klar hingegen war, dass die Unzuverlässigkeiten des Amuletts auf den Tod Merlins zurückgingen. Und Nicoles wahnwitzige, immer unerträglicher werdende Zickereien, die mit ihrer und Zamorras vorläufiger Trennung geendet hatten, hatten ungefähr zur selben Zeit begonnen. Die Verbindung beider Vorgänge war also augenscheinlich.
    Der Meister des Übersinnlichen seufzte und räusperte sich, um die wie wild flatternden Schmetterlinge in seinem Bauch in den Griff zu bekommen. Es wollte ihm nicht recht gelingen.
    Ob Nici nun von selbst wieder zurückkommt? Ich hoffe doch stark. Möglicherweise traut sie sich aber erst mal

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