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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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nicht, nach allem, was sie angerichtet hat. Egal. Dann werde ich mich eben bei ihr melden und ihr die Rückkehr mit offenen Armen anbieten. Mensch, Nici, du kannst dir nicht mal im Ansatz vorstellen, was es mir bedeutet, dass alles wieder wie früher wird…
    Für einen Moment durchzuckte Zamorra der grausame Gedanke, Asmodis könnte Merlins Stern doch nicht wie gewünscht hinbekommen haben - mit der unerträglichen Konsequenz, dass das Amulett Nicole auf ewig von ihm fernhielt. Oder zumindest doch für eine weitere lange Zeit. Oder dass, warum auch immer, nicht mehr alles so wie früher werden würde. Zamorra ließ diese Gedanken so schnell wie eine über den Himmel zuckende Sternschnuppe erlöschen.
    Nein, es musste einfach klappen! Und Asmodis war fähig, da hatte er vollstes Vertrauen zu dem Ex-Teufel. Wo sich Nicole aufhielt, wusste er längst, er musste sie für den Fall, dass er auf sie zugehen musste, nicht lange suchen. Professor Louis Landru, der die deBlaussec-Stiftung zur Unterstützung für Dämonenopfer für ihn leitete, hatte sich neulich bei ihm gemeldet und ihm von seiner neuen Mitarbeiterin namens Julie Deneuve berichtet. Die war nämlich ganz sicher nicht das, was sie zu sein vorgab, denn sie erledigte Dämonen und Schwarzblütige quasi aus dem Handgelenk; etwas, das Landru von seinen Interviewern weder erwartete noch verlangte. Zamorra war sogleich ein Verdacht gekommen. Und Landru hatte über seine Geiernase hinweg breit gegrinst, als er Nicoles aktuelles Bild auf dem Computer betrachtete. Der Meister des Übersinnlichen hatte es über die Webcam mit angesehen.
    »Ich habe es ohnehin gewusst, mein lieber Zamorra. Aber das bestätigt es mir nun vollends. Julie Deneuve ist niemand anders als Mademoiselle Duval.«
    Zamorra hatte zugleich eine Menge Fragen in Landrus altem, weisem Gesicht gesehen, allerdings nur zwei davon beantwortet: »Nein, meine Lebensgefährtin kontrolliert nicht Ihre Arbeit, dazu gibt es keinerlei Anlass.« Und: »Ja, sie ist vorübergehend aus dem Château ausgezogen, weil sie eine Luftveränderung und Abstand von mir braucht.«
    Der Meister des Übersinnlichen trat zwischen die in allen Farben schillernden Blütenkelche. Er dachte an Caermardhin. Und stand im nächsten Augenblick zwischen den Regenbogenblumen, die auf der magischen Burg wuchsen.
    Zamorra sah sich um. »So weit hast du dich also schon mal an dein Versprechen gehalten, mein lieber Sid«, murmelte er. »Das macht mich noch zuversichtlicher.«
    »Zweifelst du etwa an mir? Du weißt doch genau, dass ich dich noch niemals angelogen habe. Dich nicht und andere auch nicht.« Asmodis, den Zamorra mit einem von dessen Namensanagrammen anzusprechen pflegte, in diesem Fall Sid Amos, trat in Gestalt des drei Meter großen Teufels hinter einer dicken Steinsäule hervor.
    »Wo denkst du hin«, erwiderte Zamorra und grinste schräg. »Das war einfach nur laut gedacht. Glaubst du, ich hätte mich von den Regenbogenblumen hierher transportieren lassen, wenn ich wirklich Zweifel hätte? Ich hätte ja sonst bei Teufels Großmutter oder sonst wo landen können.«
    Asmodis lachte meckernd. »Ja. Hätte dir durchaus passieren können.«
    Zamorra legte die Stirn in Falten. »Hm, tatsächlich? Du hast eine Großmutter? Jetzt, wo wir davon reden, fällt mir auf, dass ich dich noch niemals nach deinen Herkunftsverhältnissen gefragt habe. Und Merlin auch nicht. Welcher Abstammung seid ihr beide eigentlich?«
    Der Teuflische stieß eine Rauchwolke durch die Nüstern. »Das geht dich einen heißen Höllenfurz an«, zischte er.
    Der Meister des Übersinnlichen hob beschwichtigend die Hände. »Was bist du plötzlich so aggressiv, Sid? Wenn dich das Thema so aufregt, werde ich es nicht mehr ansprechen.«
    »Komm mit.« Asmodis drehte sich und ging Zamorra mit großen Schritten durch die Gärten Caermardhins voran. Überall wucherten die Pflanzen, die ganze Anlage wirkte wie ein verwunschener Garten. Plötzlich blieb Asmodis stehen, drehte sich ins Profil, beugte den Oberkörper leicht nach vorne und machte eine einladende Bewegung mit seinem Arm.
    Zamorra stockte der Atem. Unwillkürlich blieb er stehen. Fast andächtig betrachtete er die Szene, die sich ihm bot. In einem Burghof stand eine steinerne Säule. Über ihr hatte sich ein kugelförmiges magisches Kraftfeld aufgebaut, in dem Blitze hin und her zuckten. Im genauen Zentrum dieses Kraftfelds schwebte eine Silberscheibe. Eine, die er nur zu gut kannte, die er im Laufe der letzten

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