Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
nicht nur den Vampiren gut.«
    »Was?«, fuhr der Meister des Übersinnlichen hoch. »Du trinkst Menschenblut?«
    »Beruhige dich wieder, mein Bester. War nur ein kleiner Scherz.« Asmodis Blick verhärtete sich plötzlich. Kalt und finster starrte er seinen menschlichen Gast an. »Nun aber genug gescherzt. Du erinnerst dich, dass ich ebenfalls einen Gefallen von dir einforderte, als du mir das Amulett zum TÜV brachtest, wie du es nennst.«
    »Ja…« Zamorra nickte unangenehm berührt. »Was soll ich also für dich tun, Sid?«
    »Vorerst nichts. Ich hebe mir das noch etwas auf, denn es soll sich ja schließlich auch für mich lohnen. Ich wollte mich nur vergewissern, dass du noch daran denkst.«
    Zamorra schluckte hart. »Aber klar. Hab ich schon jemals mein Wort gebrochen?«
    »Nein. Du könntest es auch gar nicht, denn wir haben einen Pakt deswegen. Nun, kommen wir zum Wesentlichen, denn Zeit ist knapp, auch wenn ich sie hier in Caermardhin nach Belieben manipulieren kann. Los, Zamorra, ruf das Amulett.«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte und hob die rechte Hand etwas an. Dabei sandte er den mentalen Ruf nach Merlins Stern aus. Fast übergangslos materialisierte die Silberscheibe in seiner Hand. Zamorra zog die Stirn in Falten und betrachtete das Amulett, das kühl in seiner Hand lag. »Täusche ich mich jetzt oder hat es einen Moment länger gebraucht als bisher?«
    Asmodis nickte. »Du täuschst dich nicht, Zamorra. Ich wollte gleich mit einer kleinen Demonstration beginnen und so dürfte dir jetzt auch klar sein, warum das Amulett an seinem Platz verbleiben musste und wir zuerst hierher gegangen sind. Diese Demonstration soll dir zeigen, dass du dich im Zusammenhang mit Merlins Stern künftig tatsächlich etwas umorientieren musst. Die Zeiten, in denen du die gigantische Kraft des Amuletts unbegrenzt nutzen konntest, sind für immer vorbei. Das heißt, dass du ab nun etwas kleinere Brötchen backen musst.«
    ***
    Fährhafen Marseille / Hochseefähre
    Danielle Casanova Lady Patricia lenkte ihren zitronengelben Renault Twingo mit dem aufgemalten Kussmund vorn an der Haube durch die Nacht in Richtung Marseille. Auf dem Beifahrersitz schlief Rhett. Er schien wirr zu träumen, denn immer wieder murmelte er etwas. Der Morgen graute und die ersten Ausläufer der Hafenstadt tauchten vor der Schottin auf. Patricia schaute auf die Uhr und atmete auf. Sie würden es schaffen. Problemlos sogar. Gott sei Dank hatte sie Rhetts Drängen, erst eine halbe Stunde später aufzubrechen, nicht nachgegeben.
    Er hatte sie verwundert angeschaut, als sie ihm gesagt hatte, dass sie beide kurzfristig für einige Tage verreisen würden.
    »Ja? Wohin denn?«
    »Nach Südfrankreich.«
    »Und was sollen wir dort?«
    »Es geht um einen Auftrag, den dein Vater - du selbst? - mir einst gegeben hat. Unsere Reise soll wichtige Erinnerungen an deine früheren Leben freilegen, die bisher verschüttet sind. Überlebenswichtige Erinnerungen.«
    Rhett war fasziniert gewesen und hatte sie ausgefragt. Ergebnislos. »Ich weiß doch selbst nicht, wo und wie es geschehen soll. Ich weiß nur, wo wir hin müssen. Der Rest… wird halt eben passieren.«
    Patricia war froh, dass Zamorra im Amulettfieber war und von nichts mehr anderem sprach. Und von Nicole natürlich, die nun ebenfalls bald wieder auf das Château zurückkommen würde. Was Nicole anging, hegte Patricia da so ihre Zweifel. Wie auch immer: Heute im Laufe des Tages würde Zamorra die Silberscheibe von Asmodis zurückbekommen. Und so hatte ihr der Professor keine Steine in den Weg gelegt, was er unter normalen Umständen sicher getan hätte. Momentan war es definitiv besser, Rhett hielt sich dauerhaft unter dem Schutzschirm des Châteaus auf, weil Krychnak und Aktanur ihn jagten. Aber diese Reise mussten sie einfach unternehmen, egal, wie groß das Risiko auch immer sein mochte.
    Rhetts Versicherung, er fühle sich wieder stärker und könne es locker mit den beiden Dämonen aufnehmen, traute sie nicht. Aber das machte ihr seltsamerweise weniger Sorgen als die Forderung Bryonts, sie beide müssten unter allen Umständen allein reisen, ganz ohne Begleitung. Was kam da auf sie zu?
    Patricia fühlte Schmetterlinge im Bauch, als sie dem schlafenden Rhett einen kurzen Blick zuwarf.
    Was bist du für mich?
    Sie versuchte diesen Gedanken seit Jahren zu verdrängen und als Rhett noch ein kleiner Junge gewesen war, hatte das auch ganz gut geklappt. Je älter er allerdings wurde, desto schwieriger

Weitere Kostenlose Bücher