0939 - Wenn der Satan tötet...
faltig und an einigen Stellen wie verdorrt aus.
Was andere in dreißig Jahren erlebten, das durchlitt dieser Teufelsdiener innerhalb einer Minute.
Suko und ich schauten zu. »Eigentlich hatte ich nicht schießen wollen, es war mehr ein Reflex.«
»Gut, daß du es getan hast«, sagte ich.
Er gab keine Antwort mehr, denn wir hörten ein letztes, verzweifelt klingendes Stöhnen aus dem Mund des Mannes. Und beinahe klang es so, als wollte er noch in der letzten Sekunde seiner Existenz den Namen des Satans rufen.
Dann war er endgültig tot.
Wir atmeten auf. Dieser Mörder hatte seine Strafe verdient. Er war unter Qualen gestorben, aber auch mit dem Bewußtsein, daß der Satan nicht ewig zu einem seiner Diener hielt.
Ich drehte mich um, weil ich ein Geräusch gehört hatte. Der Abbé war aus seinem Zustand erwacht.
Er saß jetzt auf der Couch. In einer Hand hielt er das Kreuz. Es zitterte leicht. Dann sagte er: »Ich habe nicht mitbekommen, was geschehen ist, John, aber was immer du für mich getan hast oder ihr getan habt, danke.«
»Schon gut, es ist überstanden.«
***
Für den Abtransport der Leiche würden andere sorgen. Ziemlich bedrückt verließen wir das Haus und sahen einen tropfnassen Marco Anderre vor uns, der gar nicht so schnell sprechen konnte, wie er zitterte. »Ich habe es gesehen. Mein Gott, er - er ist verblutet. Er hat sein Blut verloren…«
»War es seins?« fragte ich.
»Wieso?«
»Der Teufel muß ihm auch etwas abgegeben haben. In dreißig Jahren hatten sie Zeit genug, einen Pakt zu schließen. Sie haben ihre Pläne gemacht, es hat leider die Toten gegeben, aber im Endeffekt…«
»Hat die Gerechtigkeit gesiegt«, fuhr der Abbé fort.
»Ja, das stimmt.«
Bloch lächelte und sagte: »Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich jetzt über die Strahlen der Sonne freue. Die Hölle ist mal wieder besiegt worden. Da kann man sich nur freuen.«
Was sollten wir dazu sagen? Abbé Bloch hatte recht, und wir waren auch mit seinem Vorschlag einverstanden, diesen Sieg kräftig zu feiern…
ENDE
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