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0939 - Wenn der Satan tötet...

0939 - Wenn der Satan tötet...

Titel: 0939 - Wenn der Satan tötet... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deine letzte Tat. Du wirst nie erwähnt werden, du wirst einfach von der Bildfläche verschwinden. Man wird dich nicht töten, nein, wir vergelten nicht Blut mit Blut. Du wirst bis zu deinem Lebensende hier in dieser Höhle bleiben und über deine Sünden nachdenken können, und du wirst dir den Tod so schnell wie möglich herbeiwünschen, denn was du führen wirst, das ist kein Leben mehr, das ist etwas anderes. Das ist Sühne, das ist Strafe. Du wirst in Vergessenheit geraten. Man wird hin und wieder nach dir schauen, denn ich habe Pater Bloch, einen Vertrauten, an meiner Seite. Er ist noch jung, er wird dich wohl lange Zeit begleiten, aber eines steht fest: er wird dich nicht befreien. Die Welt wird bleiben, wie sie ist. Nichts erinnert mehr an dich. Es wird auch weiterhin gemordet und getötet werden, aber du bist daran nicht mehr beteiligt. Das wollte ich dir sagen, bevor ich mich von dir für immer verabschiede.«
    Pater Carlos hatte zugehört. Jedes Wort hatte er aufgenommen. Sollte der Bischof auf Reue gewartet haben, so sah er sich enttäuscht, denn Carlos schüttelte den Kopf. »Glaube nicht, daß du gewonnen hast, Bischof. Glaube es nicht. In mir steckt mehr, als du dir je in deinem armseligen Leben vorstellen kannst. Ich bin ein Berufener, und ich werde es bleiben. Auch Mauern wie diese können mich nicht aufhalten. Mögen auch Jahre vergehen, möge ich auch in Vergessenheit geraten, ich vergesse nichts, denn ich bin stärker.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wir können darauf wetten.«
    »Nein. Ich werde dich auch nicht mehr fragen, warum du all diese Scheußlichkeiten begangen hast, ich werde jetzt gehen, und wir werden uns nie mehr wiedersehen.« Der Bischof wandte sich ab und drehte dem Gefangenen den Rücken zu.
    Er klopfte dreimal gegen die Bohlentür, die sehr bald von außen geöffnet wurde.
    Pater Bloch warf einen Blick in die Felsenzelle, und er sah, wie Carlos den Mund öffnete, um dem Bischof einen letzten Gruß nachzuschicken.
    »Der Satan sei mit dir!« schrie er und fiel ein in ein fürchterliches Gelächter, das in den Nacken des Bischof brandete, der sich plötzlich beeilte, aus der Umgebung des Verlieses zu kommen, denn etwas ähnliches hatte er sich schon gedacht.
    Bloch rammte die Tür wieder zu und verriegelte sie von außen. Der Bischof wartete am Fuß der alten und gewundenen Steintreppe auf ihn. Bloch hatte einen Ständer mit brennenden Kerzen abgehoben, und trug ihn vor sich her. Das Gesicht seines Vorgesetzten sah nicht gut aus. Sorgenfalten durchzogen die Haut. Der flackernde Lichtschein hinterließ ein Muster aus Licht und Schatten.
    »Du weißt Bescheid«, sagte der Bischof, »aber ich fürchte, daß wir letztendlich doch die Verlierer sind.«
    »Warum?«
    »Seine letzten Worte haben mich tief getroffen. Er ist jemand, der auf der anderen Seite steht.«
    »Gehört er dem Teufel?«
    »Ich fürchte.«
    Bloch atmete tief durch, obwohl die Luft hier unten ziemlich schlecht war. »Was kann er denn ausrichten?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hoffe nur, daß er seine schützende Hand nicht immer über ihn hält. Du wirst in der Zukunft sehr vorsichtig sein müssen, mein Freund, sehr vorsichtig…«
    Bloch nickte nur.
    Beide betraten die Treppe. Aus dem Verlies hörten sie ein dumpfes, schauriges Lachen, als hätte der Teufel persönlich sein Maul weit geöffnet…
    ***
    »Ich freue mich, daß ihr gekommen seid«, sagte der Abbé, als Suko und ich an seinen Tisch herantraten, auf dem eine Flasche Wasser und ein Glas Rotwein standen. Durch das Fenster fiel der Blick direkt auf das Wasser, das als schäumender, grauer Teppich gegen die Küste wogte und auch in den Hafen der kleinen Stadt hineinschäumte, wo die Wellen die dort liegenden Boote heftig bewegten.
    Wir drückten unserem Templer-Freund die Hand und nahmen unsere Plätze so ein, daß der Abbé in unserer Mitte saß. »Es war nicht weit«, sagte Suko. »Mit dem neuen Zug ist man schnell am Ziel. Und der Leihwagen brachte uns in nicht mal zwei Stunden hierher an die Küste.«
    Bloch lächelte. »Manchmal sind die Errungenschaften der Technik schon segensreich.« Er schaute sich um. »Wie gefällt es euch hier?«
    Er erhielt von uns beiden eine positive Antwort, denn es war wirklich nett in diesem Fischerlokal, dessen rustikale Einrichtung einfach zu der rauhen Landschaft der Normandie paßte. Die dunklen Wände, die Balken an der Decke, die Netze an den Wänden, die so gehängt waren, daß sie wie Wogen aussahen, dann die

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