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094 - Der Teufel von Tidal Basin

094 - Der Teufel von Tidal Basin

Titel: 094 - Der Teufel von Tidal Basin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nahm sie rasch auf und steckte sie wieder ein.
    »Und dabei ist der Mann verheiratet«, sagte Elk entrüstet. Bray wurde rot.
    »Schon gut, stehen Sie wieder auf«, befahl Mason.
    Er nahm ein Blatt Papier und schrieb schnell einige Zeilen nieder. Als er fertig war, reichte er Lamborn das Schriftstück, der es durchlas und unterzeichnete.
    »Warum wollten Sie das denn nun wissen?« fragte er. »Was hat das mit dem Mord zu tun?«
    Mason lächelte.
    »Das können Sie alles in den Abendzeitungen lesen - ich werde dafür sorgen, daß Ihre Fotografie veröffentlicht wird. Lassen Sie den Mann frei, Bray, und ziehen Sie die Anklage zurück. Lamborn, morgen früh müssen Sie zum Polizeigericht kommen, aber Sie brauchen nicht auf der Anklagebank Platz zu nehmen.«
    »Sie ist das einzige, was er von den Polizeigerichten bisher kennengelernt hat«, erklärte Elk im Brustton der Überzeugung.
    Lamborn reichte dem Chefinspektor und Elk verzeihend die Hand.
    »Noch eins, Harry«, sagte Mason. »Sie bekommen Ihre Sachen alle zurück, natürlich mit Ausnahme des zusammenlegbaren Stemmeisens, das wir in Ihren Taschen gefunden haben. Ich habe es Ihnen noch nicht gesagt, aber eigentlich wollte ich auch noch eine Anklage wegen versuchten Einbruchs gegen Sie erheben. Nun kann man Ihnen ja gratulieren, daß Sie mit einem blauen Auge davongekommen sind!«
    Lamborn sah zu, daß er schleunigst auf die Straße kam. Zu Hause legte er sich ins Bett, aber er mußte immer noch über Masons sonderbares Verhalten nachdenken. Vergebens bemühte er sich, eine Erklärung dafür zu finden, daß man ihn auf freien Fuß gesetzt hatte. Er wurde an den Methoden der englischen Polizei irre.

17
    Sobald sich Lamborn entfernt hatte, rief Mason Michael Quigley.
    »Sagen Sie, was macht denn eigentlich die junge Dame, die Sie kennen, in der Klinik?«
    »Sie ist Krankenschwester und, ich glaube, auch Marfords Sekretärin«, erwiderte Michael überrascht. »Sie wollen sie doch nicht etwa noch heute nacht aufsuchen?« fügte er ängstlich hinzu.
    Mason war sich noch nicht klar.
    »Es wäre wohl das beste. Irgend jemand müssen wir doch mitteilen, daß der Doktor entführt wurde - ich meine, jemand, der in der Klinik Bescheid weiß. Außerdem kann sie uns wahrscheinlich helfen.«
    »In welcher Weise denn?« fragte Michael argwöhnisch.
    »Wenn Sie glauben, daß ich sie mitten in der Nacht aufwecken will, um sie einmal im Negligé zu sehen, dann irren Sie sich. Ich habe nur den einen Wunsch, das Verbrechen aufzuklären, und vor allem muß ich wissen, wer Marfords Freunde sind und ob er Feinde hat. Ich wüßte nicht, wer mir das sonst sagen könnte. Sie kann es, weil sie mit ihm zusammengearbeitet hat. Elk hat sogar den Eindruck, daß er sich in gewisser Weise in sie verliebt hatte.«
    »Das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe«, entgegnete Michael wütend. »Ich glaube, er hat sich noch nicht zweimal nach ihr umgesehen.«
    »Einmal genügt schon für die meisten Männer«, meinte Mason. »Wollen Sie mit mir hingehen und mich der Dame vorstellen?«
    »Janice - ich meine Miss Harman - wird aber sehr erschrecken«, sagte Mike.
    »Nennen Sie sie ruhig Janice. Das klingt viel freundlicher. Ja, sie wird natürlich einen Schrecken bekommen. Marford ist ein Mensch, dem man unwillkürlich Sympathie und Zuneigung entgegenbringt.«
    »Hat man seine Leiche schon gefunden?«
    Mason schüttelte den Kopf.
    »Er ist sicher nicht tot - trotz der Blutspuren. Wäre er tot gewesen, so hätte ihn Weißgesicht nicht mitgeschleppt.«
    Die Bury Street war wie ausgestorben, als das Auto vor Janices Wohnung hielt, und es dauerte eine Viertelstunde, bis sie den Portier geweckt hatten. Mason zeigte seinen Ausweis, und die beiden stiegen zum ersten Stock hinauf. Das Dienstmädchen hatte einen sehr festen Schlaf, und Janice hörte das Klingeln zuerst. Im Morgenrock eilte sie zur Tür.
    Mike stellte Mason vor, und sie führte die beiden in das Wohnzimmer. Etwas erstaunt fragte sie nach dem Grund ihres Kommens.
    »Ich fürchte, ich bringe Ihnen eine unangenehme Nachricht, Miss Harman«, begann Mason. Er sprach so niedergeschlagen und traurig, daß sie glaubte, er wolle ihr von der Ermordung Batemans erzählen.
    »Ich weiß schon alles«, erwiderte sie schnell. »Mr. Quigley hat es mir mitgeteilt. Wollen Sie wegen des Ringes noch etwas fragen? Ich habe ihn . . .«
    Mr. Mason schüttelte den Kopf und unterbrach sie.
    »Nein. Ich wollte Ihnen mitteilen, daß Dr. Marford verschwunden

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