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094 - Der Teufel von Tidal Basin

094 - Der Teufel von Tidal Basin

Titel: 094 - Der Teufel von Tidal Basin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gehabt hatte, sagte er, daß er mit meinem Wagen ausfahren wollte. Und da habe ich ihm - meine Marke geliehen. Das ist verboten, ich weiß es. Nun muß ich eben die Folgen dafür tragen.«
    »Haben Sie Ihren Mieter eigentlich einmal gesehen?«
    »Nein, gesehen habe ich ihn nicht. Aber ich habe ihn gehört. Manchmal besucht er mich, und wir sprechen dann miteinander. Ich höre ihn auch, wenn er unten in seinem Zimmer ist. Und er bezahlt seine Miete pünktlich.«
    »Woher wissen Sie denn, daß er fünfunddreißig und ein netter junger Mann ist?«
    »Das habe ich gehört - ein Freund hat es mir erzählt.«
    Mason ging mit seinen Begleitern die Treppe hinunter und versuchte, die Tür des unteren Zimmers zu öffnen. Das Schloß war leicht aufzubrechen, und nach kurzer Zeit traten die Beamten in den Raum.
    In der Ecke stand ein Bett, aber seit langer Zeit schien niemand darin geschlafen zu haben. Die Laken waren sauber zusammengefaltet, und das Kissen hatte keinen Bezug. Auf dem Fußboden lag ein großer, viereckiger Teppich. Ein Tisch, ein Stuhl und ein Spiegel über dem Kamin bildete die übrige Ausstattung des Raumes. Elk untersuchte den Spiegel und entdeckte, daß hinter ihm ein Loch in die Wand geschlagen war. Dort fand er eine Kassette.
    »Vielleicht gibt uns das eine Aufklärung«, sagte Mason.
    Er öffnete den Deckel und erblickte ein kurzes, starkes Messer. Die Klinge war mit Blut befleckt. Sorgfältig nahm er es heraus und legte es auf den Tisch.
    »Mit diesem Messer wurde Donald Bateman erstochen!«

16
    Nur ein Mann in Gallows Alley hatte Gregorys Mieter gesehen. Als bekannt wurde, daß die Polizei jetzt verhören wollte, verschwanden die Leute wieder in ihren Häusern. Nur der halbverrückte Mann blieb auf der Straße.
    »Habe ich Ihnen das nicht schon vorher gesagt?« schrie er, als er Mason sah. »Etwas stimmt nicht bei Gregory. Ich wußte es. Und ich wette, daß es Dr. Marford auch wußte. Aber der hätte ihn nicht verraten. Ist das wahr, daß sie den Doktor verschleppt haben? Jemand wird kaltgemacht, wenn sie ihm ein Haar krümmen . . . alle Leute in Gallows Alley werden hinter ihm her sein und ihn hierherbringen . . . dann stecken sie ihn in einen Keller und bringen ihn um.«
    Der Mann grinste den Chefinspektor tückisch an.
    »In diesem Fall komme dann ich und nehme mir die Leute vor, die das getan haben!« erwiderte Mason. »Und die sterben dann auch. Nein, ich weiß nicht, wer den Doktor fortgebracht hat.«
    »Ich hörte, wie er um Hilfe schrie. Es war schrecklich. Und dann fuhr der Wagen fort«, flüsterte der Mann. »Wenn wir gewußt hätten, daß es der Doktor war, wären wir hinter ihm hergewesen.«
    »Wer ist denn eigentlich der Mieter vom alten Gregory?«
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Er ist groß und schlank - mehr weiß ich nicht. Ich habe ihn ein paarmal ins Haus gehen sehen, gewöhnlich nachts. Aber ich habe ihn niemals aus nächster Nähe betrachtet. Er hat nicht in dem Haus geschlafen - der alte Gregory glaubte es wohl, aber es stimmte nicht.«
    Das kam der Wahrheit so nahe, daß Mason sich jetzt doch geneigt fühlte, den Mann ernst zu nehmen. Aber der Alte sagte nichts mehr.
    Inspektor Bray hatte wenigstens einen Vorzug: er konnte ausgezeichnet und schnell telefonieren. Bevor Mason die Klinik verließ, wußte Scotland Yard bereits alle Einzelheiten über das Taxi Nr. 93 458, besaß die genaue Beschreibung, kannte Farbe, Modell und die Richtung, in der der Wagen davongefahren war. Die Beamten waren auch darüber informiert, daß Dr. Marford entführt und daß der Chauffeur ein Untermieter von Gregory Wicks war.
    Der Fernschreiber im Polizeipräsidium arbeitete unausgesetzt, um diese Neuigkeiten allen Revieren bekanntzugeben.
    Als Mason wieder auf die Wache kam, fand er dort Lorna Weston vor. Aber sie war noch in einem so apathischen Zustand, daß sie nicht fähig war, eine Aussage zu machen. Sie wiederholte nur immer wieder, daß sie mit dem Chefinspektor sprechen müsse. Mason wunderte sich, daß man sie in dieser Verfassung aus dem Krankenhaus entlassen hatte, und übergab sie der Obhut der Wärterin. Dann erkundigte er sich bei Bray, ob neue Berichte eingelaufen seien.
    »Nein, aber ich glaube, ich halte es jetzt nicht mehr aus. Ich muß mich legen. Schließlich bin ich doch auch nur ein Mensch.«
    »Nein, das sind Sie nicht«, erwiderte Mason scharf. »Sie sind Polizeibeamter und noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden im Dienst. Auf jeden Fall müssen Sie noch weitere

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