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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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beiden Schiffe aufeinanderprallten, hatte das zwar nicht die sofortige Zerstörung der KRIEGSGLÜCK zur Folge, doch es war unverkennbar, dass für das Schlachtschiff das Ende bald kommen würde. Am Heck konnte man immer wieder Explosionen und aufflackernde Brandherde erkennen.
    Dann verging die MACHTSPIEL in einer kurzen, aber heftigen Explosion.
    Das Vakuum des Alls ließ keinen einzigen Laut zu, doch Nazarena Nerukkar bildete sich ein, ihr altes Schiff hätte geschrien, als es seinen Opfertod schließlich begriffen hatte.
    Die ERHABENE ließ bei sich keine Sentimentalitäten zu - ein Schiff war ein Schiff, nicht mehr.
    Doch in diesem Moment spürte sie wieder den Schmerz in ihrer Brust, diesen Schmerz, den es, glaubte man ihren Ärzten, überhaupt nicht geben konnte. Gerade jetzt konnte sie ihn nicht brauchen, denn Aidan Jarno lebte noch, da war sie ganz sicher. Also würde er nun agieren - wütend, verzweifelt, voller Hass, auf jeden Fall jedoch mit all seiner Kraft. Jede Sekunde erwartete sie einen Mentalangriff, doch der kam nicht.
    Als sie den Schrei des Alphas Wirko vernahm, da war es bereits zu spät. Niemals hätte Nerukkar vermutet, dass Jarno den Machtkristall schon gut genug beherrschte, um den Trick zu kopieren, der sie an Bord der KRIEGSGLÜCK gebracht hatte. Sie fuhr herum und sah ihn direkt vor sich.
    Er musste nur die Hand ausstrecken, dann konnte er sie berühren.
    Und genau das tat Aidan Jarno nur einen Wimpernschlag später.
    ***
    Professor Zamorras Bewusstsein krabbelte nur langsam wieder den Berg hinauf - raus aus dem tiefen und finsteren mentalen Tal, in dem es sich versteckt hatte, als der Uskuge Dalius Laertes den Sprung gewagt hatte, der seine magischen Fähigkeiten bis an die letzten Grenzen belastet hatte.
    Erstaunt und erfreut registrierte der Parapsychologe, dass der Transitschmerz diesmal recht erträglich gewesen war. Es kostete ihn keine Mühe, rasch wieder auf die Füße zu kommen. Er blickte sich um. Er befand sich eindeutig auf einem Schiff der DYNASTIE DER EWIGEN, keine Frage. Also hatte Laertes den Kraftakt geschafft.
    Der Uskuge kniete drei Schritte hinter Zamorra. Offensichtlich befand er sich in keinem guten Zustand - er hatte sich selbst überfordert. Der Franzose half dem ehemaligen Vampir auf die Beine, ein Zustand, der allerdings keinen längeren Bestand hatte. Zamorra und Dalius wurden von den Füßen gerissen, als hätte jemand Bowling mit ihnen gespielt - und sie waren die Pins!
    Irgendwie konnte Zamorra mit abgespreizten Armen und Beinen die Schlitterpartie über den glatten Boden abbremsen. Laertes hingegen war wohl noch zu benommen, um seinen Körper rechtzeitig unter Kontrolle zu bekommen. Der Uskuge knallte mit dem Hinterkopf ungebremst gegen die Schiffswandung und blieb bewusstlos liegen.
    Zamorra war mit einem Satz bei ihm. Die Beule, die da mit Sicherheit entstehen würde, dürfte enorme Ausmaße aufzuweisen haben. Doch Zamorra wusste, dass Dalius einen harten Schädel besaß, der so einiges abkonnte.
    Mühsam brachte er den Uskugen in eine sitzende Position - da kam auch schon der zweite Schlag. Dieses Mal war Zamorra schlauer und fand rechtzeitig Halt, während er gleichzeitig Laertes festhielt. Doch dieser Schlag hatte eine unangenehme Nebenwirkung. Am Ende des Ganges, in dem die beiden Männer sich befanden, öffnete sich das Schott und eine äußerst kompakt wirkende Konsole schlitterte auf Zamorra und den Uskugen zu.
    Zum Ausweichen fehlte der Platz, also blieb Zamorra keine andere Wahl. Sein Gedankenbefehl an Merlins Stern war eindeutig genug, denn im nächsten Moment schoss ein silberner Blitz aus dem Amulett und verdampfte die Konsole augenblicklich. Zamorra fühlte das leichte Zerren in seiner Magengrube. Ein einziger Blitz nur, und doch konnte er bereits deutlich wahrnehmen, wie die Silberscheibe sich bei seiner Lebenskraft bediente. Was war Merlins Stern denn nun noch für ihn? Die ultimative Waffe, die das Amulett einst dargestellt hatte? Oder doch nur noch ein kaum zu kalkulierendes Risiko - die Waffe, die den Gegner erledigte, doch dabei auf ihren Träger schoss?
    Zamorra verdrängte den Gedanken. Er hatte keine Zeit. Links und rechts in der Gangwandung öffneten sich scheinbar unkontrolliert Türen, die in kleine Räume führten. In einem konnte Zamorra etwas wie einen Schreibtisch sehen, auf dem ein großer Monitor stand. Zamorra zerrte Laertes in diesen Raum und setzte sich selbst vor den Screen. Dort sah er eine Szene, die wohl von den Kameras

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