0941 - Pakt der Paratender
paraplasmatischen Sphäre! „Die Völker der Milchstraße haben Forschungsschiffe ausgeschickt, die die Weltraumbeben untersuchen sollen", berichtete Prener-Jarth, der sich bis zuletzt auf der Lotsenstation jenseits des Staubmantels aufgehalten hatte. „Damit dürften sich GAVÖK und LFT selbst geschwächt haben", meinte Margor. „Der Zeitpunkt für einen Vernichtungsschlag ist günstig."
„Das scheint mir nicht so sicher", meinte Roctin-Par. „Immerhin ist die GAVÖK noch stark genug, großangelegte Säuberungsaktionen gegen subversive Elemente zu unternehmen. Und erst vor wenigen Tagen ist der GAVÖK auf dem Planeten Xirdell ein Vernichtungsschlag gegen die letzten Flibustier gelungen, eine Bande der meistgesuchten galaktischen Verbrecher."
„Letzte Flibustier?" meinte Boyt. nachdenklich. „Dieser Name kommt mir bekannt vor."
„Du hattest vor einiger Zeit den Wunsch ausgesprochen, die letzten Flibustier zu Paratendern zu machen", erinnerte ihn Roctin-Par. „Aber unsere mit Psychoden beladenen Werbeschiffe 'konnten sie nicht ausfindig machen."
„Schade", sagte Margor ohne besonderes Bedauern. „Sie hätten bestimmt gute Paratender abgegeben. Aber wir sind auch so schlagkräftig genug. Ist unsere Flotte einsatzbereit, Par?"
„Ich warte auf deine Befehle, Boyt", sagte der Provconer-Lare. „Aber gestatte, daß ich dich vorher auf einige Ereignisse aufmerksam mache, die mit Hotrenor-Taaks Flucht zusammenhängen."
„Taaks Flucht?" Margor erinnerte sich dunkel, daß Roctin-Par ihn über Eigenmächtigkeiten seines früheren Lieblingstenders informiert hatte. Es ging dabei um die Tempester, die Hotrenor-Taak aus der Provcon-Faust gebracht hatte. Jetzt hatte er den Faden wieder gefunden. „Ist Taak zurück? Er soll mir vorgeführt werden."
„Das geht leider nicht, denn es scheint, daß sich Hotrenor-Taak deinem Zugriff vorsätzlich entzogen hat", erklärte Roctin-Par. „Wie soll ich das verstehen?" fragte Margor ungehalten. Er mochte es nicht, wenn Paratender sich umständlich ausdrückten, anstatt klare Aussagen zu machen. Das strengte ihn zu sehr an und lenkte ihn von wichtigeren Dingen ab. Vielleicht würde er die Zügel straffen müssen. „Wir haben das Transportschiff, mit dem Hotrenor-Taak und Galinorg die Tempester zu ihrer Heimat gebracht haben, bei der Rückkehr in die Provcon-Faust abgefangen", erklärte Roctin-Par. „Aber statt der beiden war nur Prener-Jarth an Bord. Wie kam das?" fragte Roctin-Par, an den Vaku-Lotsen gewandt. „Hotrenor-Taak hat mir aufgetragen, das Transporterschiff in die Provcon-Faust zu fliegen", schilderte Prener-Jarth. „Er und Galinorg dagegen gingen an Bord eines Springerschiffs. Sie haben diese Maßnahme mir gegenüber nicht begründet, aber immerhin erfuhr ich, daß sie unbemerkt in die Dunkelwolke gelangen wollten."
„Kannst du dir vorstellen, was sie mit diesem Manöver bezweckten, Par?" fragte Margor mit erwachendem Zorn gegen die rebellischen Paratender Hotrenor-Taak und Galinorg. „Ich durchschaue ihre Absicht nicht ganz", antwortete Roctin-Par. „Aber wenn eines der inneren Sonnensysteme Arwalal. Prov oder Vincran ihr Ziel wäre, hätten sie längst eintreffen müssen, was uns nicht entgangen wäre."
„Also ist das Zwotta-System ihr Ziel", stellte Margor fest. Früher einmal hätte er diese Überlegung für sich behalten. Aber seit neuestem hatte er das Bedürfnis, seine Gedanken auszusprechen. Er nahm sich vor, sich diese Unart wieder abzugewöhnen. Er öffnete den Mund, erinnerte sich jedoch rechtzeitig seines Vorsatzes und sagte nichts. Was hatten Galinorg und Hotrenor-Taak auf Zwottertracht zu suchen?
Roctin-Par machte sich störend bemerkbar, als er sagte: „Von Tekheter ist die Meldung eingetroffen,, daß in den Ruinen von Lakikrath ein Psychod gefunden wurde.
Es ist bereits nach Gäa unterwegs."
„Was?"
„Einzelheiten sind mir nicht bekannt. Ich habe nur in Erfahrung bringen können, daß dieses Psychod Eiform hat und aus einem bläulichen Material besteht..."
„Das Königspsychod!" entfuhr es Margor. Er war da ganz sicher, denn es gab kein zweites Psychod von dieser Form. Er selbst hatte das Königspsychod, das auch „das Auge des Königs" genannt wurde, nie zu Gesicht bekommen. Aber er wußte, daß sein Vater Harzel-Kold es besessen hatte und es als eine Art „Wandertrophäe" bezeichnete.
Margor war immer der Meinung gewesen, daß es sich dabei um das wertvollste aller Psychode handelte.
Nach seinen neuesten Erkenntnissen
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