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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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formlosen Körpern, die aussahen wie eine einzige gallertartige Masse. Er kannte jeden seiner Tagjaros an der Körperzeichnung, so daß es ihm nicht schwerfiel, Ohd herauszufinden und abzusondern. Die anderen Tiere ließ er von den Treibern in den Energiekäfig zurückführen. „Ohd, was hast du getan?" sprach er zu dem Tagjaro. „Wie konntest du mich nur anfallen? Bist du übergeschnappt?"
    Das Tier schien sich wieder einigermaßen beruhigt zu haben. Es wurde zu einem dicken, einen Meter langen, unansehnlichen Wurm, der auf einem Dutzend kurzer Pseudopodien tänzelte und am verdickten „Kopfende" zwei Fühler kreisen ließ. Dabei signalisierte Ohd Demut und Unterwürfigkeit: Er hatte die Attacke nicht gewollt und wußte selbst nicht, was in ihn gefahren war.
    Pefar streichelte seinen verdickten Rücken. „Es ist diese Welt, ich weiß", sagte er. „Wir sollten von hier verschwinden. Ich fühle mit dir, Ohd, auch mir wird dieser Ort unheimlich. Sehen wir nach, was Lukor und die anderen treiben?"
    Es war ein spontaner Entschluß. Pefar ertrug die Ungewißheit nicht länger. Er mußte herausfinden, was in dem Bunkergebäude vor sich ging. „Ohd - Fährte!"
    Der Tagjaro formte seinen Körper zu einem Gebilde, das entfernt an einen der zwotterischen Zwergkakteen erinnerte, nur daß er überall an seinem Körper zusätzlich eine Vielzahl haariger Fühler bildete. Dabei handelte es sich um empfindliche Sinnesorgane, mit denen er Wahrnehmungen machen konnte, die fast schon ans Übernatürliche grenzten.
    Pefar begab sich zur Ausstiegsrampe des Walzenraumers, wo er das Abflauen des Sturmes abwarten mußte, bevor er sich ins Freie wagen konnte. Die GARIJATEV war fünfhundert Meter vom Bunkergebäude entfernt am Rand eines Kakteengürtels gelandet. Auf Anraten von Hotrenor-Taak hatte Lukor das Walzenschiff unter Sandmassen begraben, so daß es von weitem wie eine Düne aussah. Es wurden neben dem Hauptausstieg noch zwei kleinere Zugänge freigehalten, die aber nur für den Notfall gedacht waren.
    Ohd verharrte neben dem Kakteenwald mit wehenden Körperhaaren und glitt dann geduckt in Richtung des Gebäudes davon. Er bewegte sich geschmeidig voran, sein Gang auf den drei stämmigen Pseudopodien hatte etwas Tänzelndes.
    Pefar überprüfte den Sitz seiner Atemmaske, bevor er seinem Tier in die Dämmerung folgte. An dem Gebäude waren alle Läden geschlossen. Nur an einer Stelle fiel in Bodenhöhe Lichtschein durch eine offene Tür.
    Darauf hielt Ohd zu. Der Tagjaro hielt einige Male witternd an. Einmal fuhr er seine Nesselpeitsche aus und schleuderte sie gegen eine Echse, die neben einem dicken Kaktusstamm auf Beute lauerte. Die Echse verschwand daraufhin in einem Sandloch. „Halt! Wer da?"
    Pefar blieb wie versteinert stehen, als plötzlich vor ihm ein Mann mit schußbereiter Waffe stand. Ohd signalisierte ihm Kampfbereitschaft, und bevor Pefar dies durch einen entsprechenden Befehl verhindern konnte, schnellte sich der Tagjaro vom Boden ab und segelte auf den Wachtposten zu. Ein Blitz zuckte auf, und Ohd verging darin. Seine verkohlten Überreste fielen Pefar vor die Füße. Er hatte Ohds kurzen Todeskampf miterlebt, seinen Schmerz gefühlt und nun lahmte ihn ein Krampf. Er nahm es gar nicht wahr, als der Wind ihm den Geruch von verbranntem Fleisch ins Gesicht schlug. Aber das lag nicht daran, daß die Atemmaske den Brandgeruch herausfilterte. Pefar war wie benommen. „Mitkommen!"
    Der Wachtposten trat hinter ihn und trieb ihn mit der Waffe auf das erhellte Viereck der Tür zu. Sie erreichten es, traten hindurch. Pefar schloß für einen Moment geblendet die Augen. „Rechts hinein!"
    Sie schritten einen langen Korridor entlang, bogen nach links ab und wandten sich dann nach rechts. Einige Male kreuzten Zwotter ihren Weg, die bei ihrem Anblick kreischend davonliefen.
    Endlich kamen sie an ein Schott, wo zwei weitere Wachtposten standen. „Der Springer versuchte, sich in die Burg einzuschleichen", sagte der Mann, der Pefar gefangengenommen hatte. „In seiner Begleitung befand sich ein abstoßend häßliches Monstrum. Ich mußte es töten, als es mich ansprang."
    „Ich werde Taak Meldung erstatten", sagte einer der Wachtposten am Schott und machte sich am Interkom zu schaffen. Nach einem kurzen Wortwechsel wandte er sich um. „Der Springer soll eingelassen werden."
    Noch während er sprach, ging das Schott auf. Pefar wurde hindurchgestoßen und kam zu einer Treppe, die in eine große Halle führte. „Pefar!" Das war

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