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0944 - Planet der Puppen

Titel: 0944 - Planet der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirkte einstudiert und gefühllos. „Um mir zu helfen, braucht ihr mich nur von hier wegzubringen."
    „Es geht auch um die anderen!" erinnerte Saedelaere.
    „Diese Teufel!" rief Mardyn haßerfüllt. „Sie haben nur den Gedanken an Tod und Vernichtung in sich. Zum Glück funktioniert der Zeitbrunnen nicht mehr, sonst hätten sie Derogwanien bereits verlassen und Unheil über andere Welten gebracht. Nun wittern sie endlich eine Chance, von hier wegzukommen."
    „Du sprichst von unserem Raumschiff?" erriet Alaska.
    „Ja", bestätigte die Puppe.
    Ganerc-Callibso lachte lautlos.
    „Das würde ihnen wenig helfen, selbst für den Fall, daß sie es erobern sollten. Keine Puppe wäre in der Lage, die Lichtzelle zu fliegen."
    „Sie haben nicht nur ein Teil deines ÜberIchs", antwortete Mardyn. „Sie besitzen auch ein Teil deines Wissens."
    „Mardyn hat recht", sagte Alaska erschrocken. „Es ist durchaus denkbar, daß sie in der Lage sind, die Lichtzelle zu fliegen."
    „Es könnten immer nur ein halbes Dutzend Puppen an Bord gehen", meinte Ganerc-Callibso. „Das hört sich nicht sehr beeindruckend an."
    Alaska teilte die Bedenkenlosigkeit des Puppenspielers nicht. Für seine Begriffe bedeutete schon ein einziges dieser seltsamen Geschöpfe eine Gefahr, wo auch immer es auftauchen würde.
    „Gibt es noch Puppen, die dir gleichen?" wandte er sich wieder an Mardyn.
    „Ich weiß es nicht. Wir hatten immer nur losen Kontakt. Die meisten, die so sind wie ich, wagen es nicht, sich zu zeigen. Trotzdem gelingt es nur wenigen von uns, die eigene Einstellung vor den anderen zu verbergen. Ich glaube, daß nicht mehr viel von uns existieren. Vielleicht bin ich sogar die letzte positive Puppe."
    „Wir können sie nicht hier zurücklassen", sagte Alaska zu dem Zeitlosen. „Früher oder später würden die anderen sie finden und töten."
    „Nun gut", sagte Ganerc-Callibso. „Was schlägst du vor?"
    „Wir bringen sie an Bord der Lichtzelle", erwiderte der Maskenträger. „Dort ist sie vorläufig sicher. Danach können wir uns immer noch in der Stadt umsehen. Es wird sowieso bald dunkel, und ich verspüre keine Lust, die Nacht hier zu verbringen."
    Der Zwerg war einverstanden, und sie begleiteten Mardyn bis zu dem kleinen Flugkörper. Bald darauf brach die Abenddämmerung herein. Die fünf silbernen Monde tauchten das Land in unwirkliches Licht. In der Stadt der Puppen schienen Tausende von Fackeln entzündet zu werden, denn über ihren Dächern bildete sich eine regelrechte Lichtglocke. Mardyn lag erschöpft auf einem der Sitze vor den Kontrollen. Ganerc-Callibso und Alaska wachten abwechselnd, aber ihre Befürchtung, daß die Puppen die Stadt verlassen und angreifen könnten, bewahrheitete sich nicht.
    Am nächsten Morgen bereiteten Alaska und der Zeitlose alles für eine zweite Expedition in die Stadt vor. Ganerc-Callibso machte einen abwesenden Eindruck, er schien sich kaum für ihr Vorhaben zu interessieren. Seine Bewegungen wirkten müde und kraftlos, der Anzug der Vernichtung, der bisher immer straff an seinem Körper gesessen hatte, schlug vereinzelte Falten. Selbst die Augen des ehemaligen Mächtigen schienen an Glanz zu verlieren. Alaska verbarg seine Sorgen über den Zustand des Zeitlosen.
    Sie ermahnten Mardyn, den Schutzschirm der Lichtzelle während ihrer Abwesenheit für niemanden zu öffnen.
    Als sie ausgestiegen waren und sich ein paar Meter entfernt hatten, ertönte plötzlich höhnisches Gelächter. Alaska fuhr herum. Er ahnte nichts Gutes, und das Bild, das sich seinen Blicken bot, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Die Lichtzelle war vom Boden abgehoben und schwebte ein paar Meter über ihren Köpfen. Durch die offene Luke erklang abermals triumphierendes Lachen. Es klang so unmenschlich, daß Alaska sich unwillkürlich fragte, ob außer Mardyn noch jemand an Bord war.
    „Mein Gott!" stöhnte er. „Wir sind auf einen simplen Trick hereingefallen. Mardyn hat uns hereingelegt."
    „Ja", sagte Ganerc-Callibso unbeteiligt.
    Alaska sah ihn mißtrauisch an.
    „Du mußt es gewußt haben!" warf er dem Zeitlosen vor. „Du mußt gespürt haben, daß Mardyn uns nur etwas vorspielte."
    Die Lichtzelle glitt davon. Sie bewegte sich auf die Stadt zu. Vermutlich würden die anderen Puppen Mardyn einen triumphalen Empfang bereiten.
    „Sie haben die Lichtzelle, und sie können damit umgehen!" rief Alaska wütend.
    Er schaltete sein Flugaggregat ein und zog seinen Impulsstrahler aus dem

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