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0944 - Planet der Puppen

Titel: 0944 - Planet der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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naturwissenschaftlichen Regeln ab, nach unumstößlichen Gesetzen", antwortete Alaska.
    „In deinem Universum mag das zutreffen", gab der Zeitlose zurück. „Ich bewohne dieses Universum ebenfalls, aber für mich stellt es sich völlig anders dar. Natürlich sträubst du dich nur, Dinge anzuerkennen, die dein auf dreidimensionales Denken trainierter Geist nicht verstehen will. Tief in deinem Innern bist du überzeugt davon, daß ich recht habe."
    „Angenommen, du sagst, was die Puppen betrifft, die Wahrheit. Warum hast du sie wiedererweckt, wenn du wußtest, daß du damit eine Meute seelenloser Geschöpfe belebst?"
    „Mein Optimismus war zweifellos unberechtigt", gestand der ehemalige Mächtige. „Ich hätte wissen müssen, daß ich ihnen nur ihre Funktion zurückgeben konnte. Sie zu verantwortlich denkenden und handelnden Wesen zu machen, hätte bedeutet, völlig in ihnen aufzugehen. Das aber vermochte ich nicht. Ich habe einen Teil meines ÜberIchs in sie projiziert, gerade soviel, daß sie sich bewegen können."
    Alaska starrte ihn an.
    „Trotzdem hast du dabei soviel Kraft verloren, daß du nicht mehr in der Lage bist, deinen jetzigen Körper zu verlassen."
    „Ja", nickte der Zeitlose. „Das ist der Grund, warum ich unrettbar in diesem sterbenden Körper gefangen bin."
    „Du hast immer geglaubt, daß der Verlust deiner Unsterblichkeit eine Bestrafung für deinen Besuch auf der Ebene der Mächtigen bedeutet", erinnerte sich Saedelaere. „Kann nicht die Abgabe eines Teils deines ÜberIchs den Alterungsprozeß damals schon eingeleitet haben?"
    „Möglich wäre es", schränkte Ganerc-Callibso gequält ein. „Aber ist das im Grunde genommen nicht gleichgültig?"
    „Ja", stimmte Alaska zu. „Das ist es."
    Sie stiegen weiter den Hang hinauf. Ab und zu warf Alaska einen Blick zurück zur Stadt, weil er befürchtete, dort würde eine Puppenmeute auftauchen. Es blieb jedoch alles ruhig. Der Pfad, den sie benutzten, war eindeutig schon lange Zeit nicht mehr benutzt worden. Der Boden war aufgeweicht, aber es waren Spuren zu sehen. Alaska erreichte das Ziel als erster. Er begab sich dorthin, wo einst Ganerc-Callibsos Hütte gestanden hatte. Ein sanfter Hügel, der sich im übrigen nicht von der anderen Umgebung unterschied, bezeichnete die Stelle, an der die Trümmer des zerstörten Gebäudes gelegen hatten.
    „Wir werden graben müssen", stellte Alaska fest, nachdem Ganerc-Callibso bei ihm angekommen war. „Wenn der Schlüssel noch hier ist, liegt er bestimmt nicht einfach so herum."
    Er zog den Impulsstrahler aus dem Gürtel.
    „Was hast du vor?" erkundigte sich der Zeitlose.
    „Ich werde den Boden Schicht für Schicht abtragen", erklärte der Terraner und entsicherte die Waffe.
    „Die Gefahr, daß du den Zusatzschlüssel dabei beschädigst, ist viel zu groß", widersprach der andere. „Wir sehen uns hier oben um, dann kehren wir in die Zelle zurück und beschaffen uns Werkzeug." Alaska war einverstanden.
    Sie begaben sich an die Stelle, an der Alaska vor fast sechs Jahren eine zweite Hütte errichtet hatte. Aber auch davon waren keine Spuren mehr zu erkennen. Der Zeitbrunnen, durch den Alaska Saedelaere einst auf den Altiplano, die Hochebene in den Anden, gelangt war, existierte ebenfalls nicht mehr. Dort, wo er sich befunden hatte, war der Boden schwarz, genau wie an der entsprechenden Stelle auf dem Planeten Charianterc. Die von den Puppen umgestürzten Statuen rings um den erloschenen Zeitbrunnen starrten mit ihren steinernen Gesichtern in den Himmel, als wollten sie dem Universum eine Frage stellen.
    Neben einem der umgestürzten steinernen Riesen hockte eine Puppe. Ihr Gesicht war noch weniger ausgeprägt als das der Puppe unten am Fluß. Es bestand aus einer glatten Fläche mit winzigen Unregelmäßigkeiten darin.
    Alaska machte den Zeitlosen auf seine Entdeckung aufmerksam.
    „Ich habe sie bereits gesehen", gab Ganerc-Callibso leise zurück. „Sie hat uns ebenfalls entdeckt!"
    „Das heißt... sie lebt?"
    Der Zwerg nickte.
    „Was treibt sie hier oben?" rätselte der Transmittergeschädigte.
    „Wer weiß", sagte Ganerc-Callibso schulterzuckend. „Vermutlich hat sie hier Posten bezogen, um zu wachen. Es kann aber auch sein, daß sie aus der Stadt verstoßen wurde oder geflohen ist, genau wie das Ding unten im Boot."
    „Warum versuchen wir nicht, mit ihr zu reden?"
    „Das habe ich vor, aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn sie mit den anderen unten in der Stadt in Verbindung steht, können

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