0945 - Die Energiejäger

Titel: 0945 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

Vom Netzwerk:

von der NORANMUTTER auf ihn.
    „Ihr seid startbereit", sagte Zwadivar. „Ich habe die Struktur noch einmal durchgerechnet und keinen Fehler dabei gefunden."
    Ongelsken war erleichtert. Auf diese Weise ersparte er sich eine weitere Überprüfung.
    „Es wäre vorteilhaft, wenn du sofort aufbrächest", fuhr Zwadivar fort. „Es herrscht beträchtlicher Aufruhr über unsere Expedition, und je schneller du die Norane ablieferst, desto besser sind wir dran."
    „Rechnest du damit, daß Das Licht im Dunkel uns Schwierigkeiten macht?"
    „Ich sehe nicht, wie er das könnte. Ernsthaft, meine ich. Aber er kann die Annahme der Norane verzögern, und damit ist uns nicht gedient. Auf jeden Fall ist Marbonnaj aktiv dabei, ihm und anderen Dienern der Öffentlichkeit die Hölle heiß zu machen und sie gegen uns aufzuhetzen."
    Ongelsken machte die Geste der Zustimmung.
    „Ich starte sofort."
    „Sieh dich vor!" warnte Zwadivar. „Wenn es um seinen Gewinn und seinen Stolz geht, verläßt sich Marbonnaj nicht nur auf den gesetzlichen Weg, um sein Ziel zu erreichen."
    Ongelsken wußte das. Bisher hatten die Begeisterung über den gewaltigen Fang und der Stolz über seine Beteiligung an diesem einmaligen Unterfangen sein Denken beherrscht. Zwadivars Worte aber brachten ihm zum Bewußtsein, daß die Fahrt nach Ursprung der Vollkommenheit nicht ohne Gefahr sein würde. Ohne Zweifel wußte Marbonnaj inzwischen, daß Zwadivar den großen Coup nicht alleine abgezogen hatte. Man durfte ihm durchaus zutrauen, daß er versuchen würde, den Triumph des Gegners dadurch zunichte zu machen, daß er seinen Geschäftspartner ausschaltete.
    „Ich werde auf der Hut sein", versprach Ongelsken.

    10.

    Alaska Saedelaeres Aufzeichnung enthielt folgenden weiteren Eintrag: „Es ist etwas Merkwürdiges geschehen. Die beiden in der Nähe des Planeten mit dem Namen Irrläufer unter den Sternen stationierten vargartischen Raumschiffe haben offenbar ein Husarenstück ersten Ranges durchgeführt. Das geht aus den aufgeregten und zum Teil aufgebrachten Funksprüchen hervor, die andernorts in diesem Raumsektor umherschwirren. Es ist den beiden Vargarten gelungen, mit Hilfe besonderer technischer Kunstkniffe gelungen, einen ganzen Schwarm der sogenannten Norane zum Stoppen zu bringen, woraufhin insgesamt achtzehn der EnergieWale eingefangen wurden, während sich der Rest mit einfacher Treibgeschwindigkeit durch den Weltraum entfernt.
    Den Kniff durchschaue ich noch nicht ganz. Es sind offenbar auf der Oberfläche des Irrläufers etliche Teilchenbeschleuniger stationiert, die hochenergetische Protonenstrahlen von sich geben. Diese Strahlen müssen mit der plötzlichen Verlangsamung des NoranSchwarms in Verbindung stehen, aber ich kenne den Mechanismus nicht, durch den Protonen und Norane miteinander in Wechselwirkung treten.
    Die achtzehn eingefangenen Norane sind seitdem in einer Art und Weise, die man getrost als abenteuerlich bezeichnen kann, nach dem zweiten Planeten unterwegs. Über die Art des Transports später mehr. Vorerst möchte ich über ein Ereignis berichten, das unmittelbar nach dem Einfangen der Norane eintrat.
    In den obersten Atmosphäreschichten des Irrläufers kam es zu einer energiereichen Explosion. Ihre Ursache ist vorläufig noch unbekannt. Ich denke mir aber, daß es sich um einen abgetriebenen Noran gehandelt haben kann, der auf irgendeine Weise mit der atmosphärischen Hülle des Planeten reagierte. Ich habe früher schon festgestellt, daß der Inhalt der Norane anscheinend aus Plasma oder Nugas besteht und daß die EnergieWale über eine hyperenergetische Hülle verfügen, die das Nugas daran hindert, einfach auseinanderzufließen, wie es eigentlich sein natürliches Streben sein müßte. Wenn es in der Tat ein Noran war, der in die oberen Atmosphäreschichten des Irrläufers unter den Sternen eindrang, dann muß seine Hülle wohl löcherig gewesen sein, so daß der Inhalt ausströmen konnte. Denn es gibt bisher keinerlei Anzeichen dafür, daß die hyperenergetische Hülle überhaupt mit irgend etwas reagieren kann.
    Die Explosion kann mithin nur von ausströmendem Nugas verursacht worden sein. Nun kann man sich vorstellen, daß gänzlich ionisierte Atomkerne mit jeder Art von Umgebung, mit Ausnahme des Vakuums, in angeregten Energieaustausch treten. Diese Explosion jedoch war weitaus stärker, als sich auf diese Weise erklären läßt. Zudem ging vom Ort der Explosion ein Hagelschauer äußerst energiereicher Gammastrahlung