Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0945 - Die Energiejäger

Titel: 0945 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Irrläufer zutrieben, und empfand ein tiefes Gefühl der Erleichterung, als er feststellte, daß keines der abgelenkten Energiegebilde auch nur annähernd einen gefährlichen Kurs eingeschlagen hatte.
    Zwadivars Stimme, durch den Greiflappen empfunden, unterbrach ihn in seinen Gedanken.
    „Wir haben fünf weitere Zielobjekte bestimmt."
    Ungläubig musterte Ongelsken den Bildschirm. Tatsächlich auf fünf Noranen innerhalb des deutlich verlangsamten, durcheinanderwirbelnden Schwarms erschienen grüne Zielmarkierungen.
    „Das ist zu früh!" protestierte er. „Wir müssen erst abwarten, wie die erste Salve sich auswirkt."
    „Es bietet sich uns eine einmalige Gelegenheit, mein anvertrauter Freund", drang Zwadivar auf ihn ein. „Der Rechner hat ermittelt, daß wir den Rest des Schwarms fast vollständig zum Stehen bringen können, wenn wir die markierten Norane unter Feuer nehmen. Stell dir die Beute vor!"
    Ongelsken überflog hastig die Bildfläche. Noch immer gab es kein Anzeichen von Gefahr. Die Kodezeichen des Feuerbefehls flackerten auf dem Bildschirm.
    „Feuer", sagte Ongelsken.
     
    9.
     
    Einen solchen Fang hatte es noch nie gegeben!
    Zwadivars Stimme überschlug sich vor Begeisterung, als er Ongelsken in hastig hervorgestoßenen Worten beschrieb, wie seine Fänger und die von der FÄNGERGLÜCK sich in den durcheinanderquirlenden Pulk der Norane stürzten und einen Energieschlauch nach dem anderen mit Fesselfeldern abschleppten. Und Ongelsken verfolgte die Bewegungen der tollkühnen Fangmannschaften auf dem Bildschirm. Er sah, wie die abgeschleppten Norane seitwärts des Schwarms aufgereiht wurden, fertig für den Abtransport nach Ursprung der Vollkommenheit. Die Fänger von der NORANMUTTER ebenso wie die von der FÄNGERGLÜCK waren Experten auf ihrem Gebiet. Mit unvergleichlichem Geschick manövrierten sie sich an einen ziellos dahintreibenden Noran heran und wußten genau, wann der richtige Augenblick war, die gekrümmten Traktorstrahlen des Fesselfelds abzufeuern, den Noran an ihr Fahrzeug zu ketten und ihm den Willen des Triebwerks aufzuzwingen.
    Bereits jetzt waren dreizehn Norane abseits des sich allmählich auflösenden Schwarms aufgereiht, und noch immer schössen die Fangeinheiten zwischen den leuchtenden Energiegebilden hin und her.
    Ongelsken schaltete auf einen größeren Blickwinkel und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen, was aus den Noranen werden würde, die Zwadivars und seinen Fängern entgingen. Kein einziger mehr befand sich auf dem ursprünglichen Kurs. Sie trieben mit stark verringerter Geschwindigkeit nahezu nach allen Richtungen davon. Die Fänger, die weiter in Richtung Ursprung der Vollkommenheit oder gar jenseits der Bahn des Heimatplaneten auf diesen Schwarm gewartet hatten, würden nicht auf ihre Kosten kommen. Ongelsken konnte sich mühelos vorstellen, daß Marbonnaj in diesen Minuten vor Zorn kochte.
    Zwadivar waren inzwischen die Worte ausgegangen. Ongelsken hatte seit ein paar Minuten nichts mehr von ihm gehört, und der kleine Bildausschnitt in der oberen rechten Ecke des Empfängers war leer. Ongelsken wollte das Gerät wieder auf die ursprüngliche Ausschnittgröße zurückschalten, da fiel ihm ein matter, verwaschener Lichtfleck am unteren Bildrand auf.
    Die Optik der Bildübertragung war anders ausgerichtet als die eines Ortungssystems. Der Bildmittelpurikt stellte den Ort des Geschehens dar, also den Schwarm der Norane und die Fangeinheiten. Entfernung vom Empfänger dagegen wurde durch den Abstand vom unteren Bildrand ausgedrückt.
    Ongelsken nahm die Schaltung vor, die er ursprünglich vorgehabt hatte. Der Fleck wurde dadurch größer, aber nicht kräftiger. Im selben Augenblick meldete sich Zwadivar, und Ongelsken wußte instinktiv, was er sagen würde, bevor er noch das erste Wort gesprochen hatte. „Wir haben etwas übersehen."
     
    *
     
    Ongelsken zwang sich zur Ruhe. „Es ist zu spät", sagte er. „Mit den Kanonen erreichen wir ihn nicht mehr. Er liegt knapp vierzig Grad aus dem Zenit."
    „Vielleicht ist er leer."
    „Dann könnte man ihn nicht sehen. Er ist angeschossen, ohne Zweifel, wahrscheinlich einer von den Fünfen, auf die wir bei der zweiten Salve gefeuert haben. Er hat den größten Teil seiner Substanz verloren, aber ein Rest ist noch übrig."
    „Ich verstehe nicht, wie er uns hat entgehen können", sagte Zwadivar selbstanklägerisch.
    Ongelsken dagegen verstand es nur zu gut. Die Begeisterung war mit den Fängern durchgegangen und

Weitere Kostenlose Bücher