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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich mich bei einem älteren Mann, der einen Hund spazieren führte, nach dem richtigen Weg.
    Er überlegte erst, dann gab er mir die Beschreibung und malte mir die Strecke sogar auf einen Zettel, den ich dankbar einsteckte. Verfahren hatte ich mich direkt nicht, aber ich war relativ weit vom Ziel weggekommen. Ich ließ den Wagen wieder anrollen. Es ging weiter.
    Mein Rover schob sich wie ein unheimlicher Schatten mit Glotzaugen durch den Dunst. Die Autos fuhren langsam. Die kahlen Bäume, die glücklicherweise noch standen, sorgten für eine intensivere Dämmerung, und auch gegen Mittag würde es nicht hell werden. Hausnummern konnte ich nicht ausmachen, zudem lagen die Häuser oft weiter von der Straße entfernt, inmitten von Gärten.
    Wenn Lichter hinter den Scheiben zu sehen waren, dann wirkten sie nie klar, sondern wie ein Sternenhaufen weit im All. Zumeist verschwommen und oft nur an bestimmten Stellen im Zentrum deutlicher.
    Ich hielt irgendwann an, um den Rest der Strecke zu Fuß zurückzulegen. Eine Hausnummer las ich trotz der widrigen Verhältnisse von der Hauswand ab, und ich stellte fest, daß ich mich auf der richtigen Seite befand.
    Drei Häuser entfernt fand ich mein Ziel.
    Ich ging jetzt schneller. Etwas trieb mich an. Das Mietshaus wurde von den Schwaden umwabert.
    Es sah düster aus. Ich lief durch den Vorgarten und schaute mir das Klingelbrett mit den Namen der Hausbewohner an.
    Cox wohnte Parterre.
    Ich wußte nicht, ob er schon eingetroffen war, aber er hatte von einer Frau namens Wendy Starr erzählt, mit der ich sicherlich über den Fall würde reden können.
    Ich schellte und wartete.
    ***
    Wendy hatte die Worte ausgesprochen und lauschte dem Klang ihrer eigenen Stimme, der ihr so fremd vorkam, als hätte eine andere Person in den Flur hineingesprochen.
    Die drei Schattenfrauen waren bisher nicht auf sie, sondern auf das Schlafzimmer fixiert gewesen.
    Sie hatten mit einer schon teuflischen Sicherheit herausgefunden, wo sich ihr Opfer aufhielt.
    Plötzlich war hinter ihnen die Stimme aufgeklungen und hatte sie irritiert.
    Sie drehten sich um.
    Das geschah gleichzeitig, und Wendy Starr hielt den Atem an, nicht weil sich diese Gestalten umdrehten, sondern weil es ihr so unglaublich vorkam.
    Sie schauten sich nicht an, sie blieben in Bewegung, bis sie sich um hundertachtzig Grad gedreht hatten und nun ein neues Ziel fanden: die angststarre Wendy.
    So etwas hatte die Frau noch nie zuvor durchlitten. Der Modergeruch raubte ihr beinahe den Atem, der Anblick der Gesichter war ein einziger Schock.
    Dieses Rot war keine Täuschung gewesen. Es hatte zwischen der Kleidung und der Mütze seinen Platz gefunden, wobei die Haut aussah, als wäre sie verbrannt worden. Das Feuer mußte sich noch hinter der Haut gehalten haben, einen anderen Grund konnte sie sich einfach nicht vorstellen.
    Sie schauderte, als sie die Gesichter sah, aber trotzdem nicht erkannte. Sie waren für sie auf eine gewisse Weise neutral, hätten Männer- oder Frauengesichter sein können. Rot und aufgedunsen. Die Augen verschwanden in dem Gesicht, das praktisch eine einzige Fläche bildete und durchglüht war.
    Wendy war auf einmal wie gelähmt. Sie konnte es nicht fassen, und sie spürte auch, daß der Mut sie verlassen hatte. Vorhin war sie bereit gewesen, sich diesen Wesen zu stellen, nun kroch die Furcht in ihr hoch. Zugleich beging sie den Fehler, über diese Unmenschen nachzudenken, was sie nur noch mehr durcheinanderbrachte. Und es war ihr auch klar, daß sie auf ihre Frage keine Antwort erhalten würde, zumindest nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    An William Cox hatte das teuflische Trio das Interesse verloren. Ihnen kam es jetzt einzig und allein auf die Frau an, die sich nicht vom Fleck rührte, im Gegensatz zu den drei Unholden, die wie auf ein geheimes Kommando hin die linken Arme bewegten.
    In diesem Augenblick erst wurde Wendy wieder an die Bänder erinnert, die an den Gestalten hingen. Nach diesen Bewegungen nicht mehr, denn plötzlich schwangen sie vor, wehten Wendy entgegen, und auf dem Weg zu ihr veränderten sie sich. Sie fingen urplötzlich Feuer und wehten wie brennende Lunten der Frau entgegen, die sich erst wieder bewegte, als sie den Anprall der Hitze spürte. Der heiße Gruß wehte ihr entgegen, und ein brennender Faden war so lang, daß seine Spitze über ihre Stirn strich.
    Wendy schrie leise auf, als sie den Schnitt spürte. Vom Haaransatz zog er sich nach unten und endete genau zwischen den

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