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0946 - Der sechste Schlüssel

Titel: 0946 - Der sechste Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen gut gewesen waren, das wußte heutzutage niemand mehr - auch nicht Pankha-Skrin oder etwa Laire, der in diesen Tagen, mit nur einem Auge ausgestattet, zur Besatzung der BASIS gehörte.
    So suchten wir denn seit langen Wochen nach Objekten, von denen wir nicht wußten, wie sie funktionierten, und deren endgültiger Verwendungszweck uns nicht wesentlich klarer war als der Zustand des Universums vor dem Urknall.
    Mich plagte manchmal wie ein Nachtmahr der Gedanke, daß Pankha-Skrin uns, was die sieben Schlüssel anging, ganz einfach eine Geschichte ohne Grundlage erzählt habe und wir unsere gesamte Energie darauf verschwendeten, einem Phantom nachzujagen.
     
    *
     
    Ich verließ die Halle, in der der halb zerschmorte Drugun-Umsetzer stand, und gelangte in einen breiten Korridor, von dem eine Menge Seitengänge abzweigten. Ich untersuchte jeden dieser Gänge und fand schließlich einen, der in die Tiefe führte.
    Auch hier war alles hell erleuchtet, die Luft einwandfrei atembar und offensichtlich erst vor kurzem aufbereitet und die Staubablagerung auf Wänden und Böden geringfügig bis nicht vorhanden. Diese Burg wurde instandgehalten. Ich erinnerte mich meiner Gedanken während der Suche nach dem Schleusenschott auf der Oberfläche der Burg und rechnete nach wie vor damit, über kurz oder lang auf einen eine Million Jahre alten Wartungsrobot zu stoßen.
    Der abwärts geneigte Gang, dem ich folgte, endete unerwartet vor einem Loch, das senkrecht in die Tiefe führte. Der Schacht war hell erleuchtet, aber seine Wände besaßen eine derart hochpolierte Glätte, daß sich das Licht, das von unten kam, tausendfach in ihnen brach und einen Nebel von Reflexen erzeugte, der den Blick in die Tiefe unmöglich machte.
    Ich hatte ganz deutlich das Gefühl, ich stehe hier vor dem Eingang zum Versteck des sechsten Schlüssels.
    Um die Tiefe des Schachtes abzumessen, entnahm ich einem der Konzentratpakete, die ich im Innern des Raumanzugs trug, eine Nahrungstablette, manövrierte sie mit der Geschicklichkeit, die ich mir in den langen Tagen des Alleinseins erworben hatte, in die Außenfläche des Handschuhs und ließ sie durch die Schachtöffnung nach unten fallen.
    Die Tablette verhielt sich eigenartig. Sie fiel zunächst mit einer Geschwindigkeit, die der herrschenden Gravitation entsprach; dann wurde sie plötzlich langsamer. Ich verfolgte ihre Bewegung etwa zwei Sekunden lang, dann verlor ich sie in dem verwirrenden Spiel der Lichter aus den Augen. Weitere drei oder vier Sekunden vergingen, bis ich aus der Tiefe ein Geräusch hörte, das anzudeuten schien, daß mein Versuchslot den Boden des Schachtes erreicht hatte.
    Die Beobachtung war unschlüssig. Aus dem Verhalten der Tablette ging nicht eindeutig hervor, ob der Schacht ein künstliches Schwerefeld enthielt oder nicht. Ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen und schaltete das Feldtriebwerk meines Raumanzugs ein, bevor ich über den Rand des Schachtes hinaus trat und nach unten zu sinken begann.
    Während die Kante der Schachtöffnung an mir vorbei nach oben glitt, kam mir in den Sinn, daß ich womöglich die örtlichen Gegebenheiten hätte eingehender untersuchen sollen, bevor ich mich auf dieses Unternehmen einließ.
     
    4.
     
    Der Schacht war überraschend kurz. Die Strecke, die ich mich abwärts bewegt hatte, konnte nicht mehr als vier Meter betragen. Also mußte es hier doch ein künstliches Schwerefeld geben. Anders ließ sich die lange Fallzeit der Tablette nicht erklären.
    Die Überreste der Tablette lagen übrigens auf der Sohle des Schachtes verstreut. Aus einem Grund, den ich selbst nicht verstand, beunruhigte mich diese Beobachtung.
    Vor mir lag ein torbogenförmiger Durchgang, der in einen nicht sonderlich hell erleuchteten Korridor führte. Ich begriff jetzt, warum ich von oben den Grund des Schachtes nicht hatte sehen können. Am Rand der Schachtsohle entlang waren Dutzende von kleinen, aber lichtstarken Leuchtkörpern angebracht, von denen jeder in eine andere Richtung strahlte. Nahm man hinzu, daß die kleinen Lampen verschiedene Farben ausstrahlten - nicht deutlich verschieden, nur jede ihre eigene Version von Gelblich-Weiß - dann konnte man leicht verstehen, wie der Lichtvorhang entstand, der den Blick von oben in die Tiefe blockierte.
    Die Wände des Korridors erweckten den Anschein, als seien sie aus Naturstein gefertigt. Boden und Decke waren von ähnlicher Beschaffenheit. Der Gang wirkte, als sei er aus massivem Fels gehauen worden. Das

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