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0946 - Der sechste Schlüssel

Titel: 0946 - Der sechste Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Halluzination gehabt hatte. Wenn es wirklich ein Wesen oder einen Mechanismus gab, der auf mentalem Wege zu mir sprach, mußte man dann nicht annehmen, daß es oder er daran interessiert wäre, auch von mir etwas zu hören?
    Ich schloß die Augen und konzentrierte mich voll und ganz auf den folgenden Gedanken: „Wer auch immer da sein mag sprich zu mir!"
    Als eine Minute verstrichen war, ohne daß ich eine Antwort erhalten hatte, war ich bereit, der Halluzinationshypothese den Vorzug der größeren Wahrscheinlichkeit zuzugestehen. Ich schüttelte den Rest der Benommenheit von mir ab und wandte mich in Richtung des Durchgangs, der auf der anderen Seite des Raumes lag.
    Ich gelangte in eine weitere Halle. Es war die, die ich gesucht hatte. In ihrer Mitte stand der Drugun-Umsetzer.
     
    3.
     
    Er mußte es sein!
    Er sah ganz anders aus als das Gerät, das auf Partocs Burg die identische Funktion versehen hatte. Es gab für mich eigentlich keinen Grund, dieses absonderliche Gebilde für den gesuchten Umsetzer zu halten - außer, daß es so ganz und gar nicht in die Umgebung paßte.
    Ich trat näher hinzu und fand weitere Hinweise. Hier war noch vor kurzem gearbeitet worden. An einer Stelle hatte sich eine dünne Schicht Staub angesammelt. Darin zeichnete sich der Abdruck eines Stiefels ab. Er mußte einem der Androiden gehören, die wir die Demonteure nannten.
    Das Aussehen der Maschine zu beschreiben, fällt mir schwer. Sie besaß keine Symmetrie und kein einziges Stück ebener Oberfläche, das groß genug war, als daß ich meine Hand hätte darauf legen können. Das Ganze schien aus einer Unmenge ausgebuchteter und eingebeulter und gedrehter Einzelteile zu bestehen, und jedes Teil besaß seine eigene Farbe. Das war der Hauptgrund, warum die Maschine nicht in die Umgebung paßte; denn Bardioc hatte offenbar von Farben nicht viel gehalten.
    Ich hörte, als ich vor dem Aggregat stand, nicht etwa ein gleichmäßiges Summen, wie man es von terranischen Maschinen gewöhnt ist, sondern eine ganze Symphonie auf- und abschwellender, zirpender, fiepender und pfeifender Geräusche, die allerdings alle so lautschwach waren, daß man sie schon in fünf Metern Entfernung nicht mehr wahrnehmen konnte. Ich suchte nach Schalttafeln, Bedienungskonsolen und Anzeigegeräten. Aber das war ein nutzloses Bemühen. Ich stand vor dem Produkt einer völlig fremdartigen Technik. Ich mußte alles vergessen, was ich je über Maschinen gelernt hatte, und dem grotesk geformten Ding unvoreingenommen, ohne auch nur eine einzige, vorgefaßte Idee gegenübertreten.
    Ich erinnerte mich an die halsbrecherischen Theorien, die Payne Hamiller bezüglich der Funktionsweise des Drugun-Umsetzers auf Partocs Burg entwickelt hatte. Im stillen leistete ich dem Wissenschaftler Abbitte. Seine Hypothesen waren leichter zu verstehen als diese Maschine.
    Eine Verkleidung schien es nicht zu geben. Ich blickte direkt in die Innereien des Umsetzers. Ich versuchte, mich zu orientieren, doch es gab keinen Anfang und kein Ende. Ich sah vor mir einen tausendfach verschlungenen Wirrwarr, der in seiner Gesamtheit eine Maschine bildete, die eine Funktion versah, von der ich nichts verstand. Ich war in der Lage eines Dreijährigen, der darauf aus ist, sich aus der Anschauung ein Bild von der Wirkungsweise eines Nugas-Reaktors zu verschaffen.
     
    *
     
    Schließlich fand ich etwas, das sich bewegte.
    Es handelte sich um ein dünnes Rohr, das U-förmig gebogen war und eine rötliche, phosphoreszierende Flüssigkeit enthielt. Die Flüssigkeit bewegte sich in den beiden Schenkeln des Upendelnd auf und ab, und die Anordnung gab eines jener Zirpgeräusche von sich, die mich zu Tausenden umgaben.
    Faszinierend betrachtete ich das kleine Rohr und versuchte, mir über seine Funktion klar zu werden. Ich nahm wahr, daß die Pendelbewegung der roten Flüssigkeit nicht immer denselben Ausschlag hatte. Sie war manchmal schwächer, manchmal stärker, aber im großen und ganzen sah es so aus, als würden die Ausschläge immer weiter, je mehr Zeit verstrich. Das linke Ende des U-Rohrs schien versiegelt, das rechte dagegen verschwand in einem Wust anderer Dinge, so daß ich nicht erkennen konnte, ob etwas von der Flüssigkeit ständig nachgeträufelt wurde.
    Ich war fasziniert, obwohl ich keine Ahnung hatte, was sich da vor meinen Augen abspielte. Ich war gespannt, zu erfahren, was geschehen würde, wenn die Ausschläge der Flüssigkeit so stark wurden, daß der linke Schenkel gegen das

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