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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kamen ein halbes Jahr nach dem Brand. Damals wollte man die Schlauboje abreißen, aber die Tiere haben das verhindert."
    „Die Leute hätten Schutzanzüge tragen sollen. Wir werden das auch tun, wenn wir morgen die Suche nach Kihnmynden fortsetzen."
    „Man kann nicht alle Bewohner von Gostabaar in Schutzanzüge stekken. Diese Tiere sind verdammt schlau. Zuerst haben sie die Leute überfallen, die die Arbeitsroboter beaufsichtigten. Sie haben sich erst zurückgezogen, als die Maschinen den Befehl erhielten, die Schlauboje nun doch nicht abzutragen. Nach einer Woche unternahm man den nächsten Versuch. Diesmal trugen die Männer nicht nur Schutzanzuges sondern sie näherten sich dem Gelände nur noch in gepanzerten Gleitern. Erfolg: Diese Biester drangen in die Häuser der Männer ein und bedrohten deren Familien. Irgendwann hat man es aufgegeben. Wer sich in der Ruine blicken läßt, der sieht sich sofort einigen von diesen Bestien gegenüber. Allmählich versucht es gar keiner mehr. Das ist eine ganz klare Angelegenheit.
    Kihnmynden .beschützt sein Haus."
    „Wozu, wenn es dort nichts mehr zu holen gibt?"
    „Vielleicht ist doch etwas übriggeblieben."
    Tekener schüttelte den Kopf.
    „Unmöglich. Ich war drinnen. Das war kein normaler Brand, Ottarsk. Die Hitze war so stark, daß alle Geräte zu Klumpen geschmolzen sind. Außerdem hat es offenbar ein paar ganz kräftige Explosionen gegeben. Kihnmyndens Unterlagen sind unwiderruflich dahin."
    „Warum wollen Sie eigentlich mit ihm sprechen?" fragte Ottarsk neugierig.
    Tekener lachte laut auf.
    „Ich habe mich schon darüber gewundert, daß Sie gar nicht danach fragten", sagte er spöttisch. „Sie sagten ja schon, daß Kihnmynden mehr als alle anderen Forscher über die Vergangenheit unserer Milchstraße weiß. Wir sind auf den Begriff .Horden von Garbesch' gestoßen, und wir müssen unbedingt mehr darüber erfahren."
    „Ist das alles?" erkundigte sich der Arkonide verblüfft. „Sind Sie wirklich extra hierhergekommen, um mit Kihnmynden über diese mysteriösen Horden zu plaudern?"
    Tekener nickte.
    „Dann muß es wohl wichtig sein", murmelte der Arzt erschüttert, aber ihm war deutlich anzumerken, daß er die Terraner für nicht ganz normal hielt.
     
    5.
     
    Jennifer betrachtete mißmutig die Bißwunden und die Kratzer, die der Spiegel ihr nur zu deutlich zeigte.
    „Wenn das so weitergeht", sagte sie, „werde ich dir bald sehr ähnlich sehen."
    „Das geht wieder weg", tröstete Ronald Tekener.
    Ein leiser Glockenton machte die Terraner darauf aufmerksam, daß jemand sie per Video zu sprechen wünschte. Es war Ottarsk.
    „Kihnmynden hat wieder zugeschlagen", berichtete der Arzt aufgeregt. „Zwei Männer wurden tot in ihren Häusern aufgefunden, der eine ertrunken, der andere vergiftet. Die beiden waren treue Anhänger von Gursc. Der Stadtmaurer tobt vor Wut. Ich fürchte, jetzt ist wieder einmal eine Strafexpedition fällig."
    „Aha", machte Tekener. „Und das bedeutet?"
    „Sie dürfen heute auf keinen Fall im Dschungel nach Kihnmynden suchen. Gursc hat schon öfter solche Feldzüge gestartet. Er brennt riesige Flächen ab, streut Gift und so weiter."
    „Was erhofft er sich denn von solchen Aktionen?"
    „Oh, er glaubt natürlich auch nicht daran, daß es ein Geist ist, der die Bewohner von Gostabaar bedroht. Aber er kann sich auch nicht mit dem Gedanken abfinden, daß es dem alten Kihnmynden gelungen sein sollte, sich da draußen genug Macht zu verschaffen, um all dies zu tun. Er denkt, daß es eine Verschwörergruppe gibt, die das ganze grausame Spiel nur seinetwegen inszeniert."
    „Wir sollten uns das ansehen", sagte Tekener zu seiner Frau, als der Bildschirm dunkel geworden war.
    Als der Gleiter von Ottarsks Haus aufstieg, sahen sie bereits den Rauch, der über dem Urwald hing. Gursc hatte es offenbar eilig gehabt, den Tod seiner Freunde zu rächen.
    „Hoffentlich ist Kihnmynden schlau genug, um sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen", meinte Jennifer.
    „Du meinst also auch, daß er noch lebt?"
    „Warum sollte er nicht? Ich weiß, er ist ein alter Arkonide, und wahrscheinlich ist er daran gewöhnt, sich jede Arbeit von Robotern abnehmen zu lassen und sich nur seinen Forschungen zu widmen. Aber wir können uns auch in ihm irren. Möglicherweise hat er ein viel höheres Überlebenspotential, als wir uns träumen lassen."
    Tekener schwieg. Im Grunde genommen war er selbst ziemlich sicher, daß sie immer noch eine Chance hatten, Kihnmynden

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