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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir bitte eines, Tekener", sagte der Arkonide gedehnt. „Warum brauchen Sie diese Antwort wirklich?
    Was ist da im Gang?"
    „Eben das müssen wir herausfinden. Es sind Wesen aufgetaucht, die wie Menschen aussehen, aber keine Menschen sind. Wir wissen nicht, woher sie kommen und welche Ziele sie verfolgen. Aber diese Leute halten uns für Garbeschianer, und sie sind überzeugt davon, daß sie uns eines nicht allzu fernen Tages in einer gewaltigen Schlacht vernichten werden. Das geht nicht nur uns Terraner an. Alle humanoiden Völker der Galaxis sind bedroht. Mag sein, daß die sogenannten Orbiter sich selbst gewaltig überschätzen und wir mit ihnen fertig werden. Aber darauf sollten wir uns nicht allzu sehr verlassen."
    „Sie haben nur einen Verdacht?" sagte Ottarsk ungläubig. „Es kann alles nur ein Hirngespinst sein Sie wissen es nicht. Und wegen einer so vagen Sache nehmen Sie all das hier in Kauf? Das ist wieder einmal typisch für die Terraner!"
    Tekener lächelte, und Ottarsk, der dieses Lächeln nicht kannte, wich erschrocken einen Schritt zurück.
    „Ja", nickte Tekener spöttisch. „Es ist typisch für uns und es ist vermutlich einer der Gründe, warum wir Terraner inzwischen in der Galaxis ein Wörtchen mitzureden haben, während man beispielsweise auf Durgen darauf angewiesen ist, nostalgische Wunschträume zu kultivieren. Schluß mit der ganzen Diskussion. Wir bleiben hier. Sie können natürlich versuchen, uns gewaltsam hinauszuwerfen!"
    Ottarsk sank in sich zusammen, und plötzlich sah man ihm sein Alter deutlich an.
    „Gegen so viel Sturheit ist kein Kraut gewachsen", murmelte er resignierend. „Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie sogar in diesen Räumen bleiben. Sie werden Mühe haben, in diesem Durcheinander einen Platz zum Schlafen zu finden!"
    „Es reicht, wenn Sie uns einen der Nebenräume zur Verfügung stellen", versicherte Tekener gelassen.
    Ottarsk erhob keinen Widerspruch mehr.
    „Glaubst du wirklich, daß heute nacht irgendein Tier kommt, um uns zu Kihnmynden zu führen?" fragte Jennifer ungläubig, als sie mit ihrem Mann allein war.
    „Natürlich nicht", erwiderte Tekener trocken. „Aber ich hatte keine Lust, mitten in der Nacht ins Hotel zu ziehen, wo man uns viel leichter an den Kragen gehen kann."
    Jennifer lachte leise auf.
    „Armer Ottarsk!" murmelte sie.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen fanden sie vor ihrer Tür zwei lebensgroße Puppen, deren Köpfe abgeschnitten waren. Die Puppen sollten unverkennbar Ronald Tekener und Jennifer Thyron darstellen. Sie trugen Schilder auf der Brust, auf denen in arkonidischer Schrift geschrieben stand: „Minderwertige Kreaturen gehören in die Sklaverei. Rebellische Sklaven werden ausgelöscht."
    „Das ist deutlich", sagte Jennifer betroffen.
    „Dumm und überheblich", murmelte Tekener verächtlich und stieß die männliche Puppe mit dem Fuß an. Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung. Eine kleine Gestalt drückte sich wenige Meter entfernt in eine Nische.
    „Kinderkram!" setzte er laut hinzu, nahm Jennifer am Arm und ging mit ihr davon.
    Ottarsk hatte sich entgegen seinen Gewohnheiten an diesem Morgen nicht gemeldet. Sie ließen ihn in Ruhe, denn sie wollten ihn nicht noch mehr in Verlegenheit bringen. Der Arzt litt auch so schon genug unter dem, was sich in seinem Haus abspielte.
    Als sie auf der obersten Terrasse in den Gleiter stiegen, stellten sie fest, daß ein Teil der Ausrüstung gestohlen worden war. Den Rest hatten die Diebe zerrissen, zerschlagen oder sonstwie unbrauchbar gemacht.
    „Geh in Deckung", befahl Tekener, und Jennifer zog sich hinter eine Brüstung zurück. Besorgt beobachtete sie, wie ihr Mann den Gleiter einer gründlichen Inspektion unterzog. Sie atmete auf, als Ronald ihr beruhigend zuwinkte.
    „Ich habe ja schon gesagt, daß sie uns nichts ans Leben wollen", murmelte er. „Jedenfalls nicht gleich. Das wird später noch kommen. Jetzt müssen wir das ganze Zeug noch einmal besorgen, und das kostet Zeit. Wenn ich denjenigen erwische, der das hier zu verantworten hat, dann ist er ein Fall für die plastische Chirurgie."
    Jennifer schwieg bedrückt. Sie dachte, daß sie nie lernen würde zu verstehen, warum Menschen sich so benahmen.
    Sie gingen in dasselbe Geschäft, in dem sie zwei Tage zuvor eingekauft hatten. Es war ein exklusiver Laden, in dem man sich von den besten Jägern und Fährtensuchern von Durgen beraten lassen konnte. Als sie jetzt hereinkamen, ließ sich niemand blicken. Ein paar

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