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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der die Bewohner Gostabaars sich den Freuden einer ausgedehnten Mittagstafel zuwandten, starteten die beiden Terraner in Richtung Urwald.
    Das Gelände um Gostabaar hatte es in sich. Zwar waren die Berge auf der seewärts gewandten Seite sanft gerundet, aber der Urwald, der an ihren Flanken wucherte, war so dicht, daß man ihn zu Fuß nur unter großen Strapazen durchwandern konnte. Auf der anderen Seite der Berge gab es die Täler und Schluchten, die sie schon einmal gesehen hatten.
    „Wir werden ihn wohl kaum finden, indem wir einfach nur über dem Wald kreisen", meinte Jennifer. „Aber noch aussichtsloser dürfte es sein, blindlings dort unten herumzulaufen."
    „Eine Frage", sagte Tekener gedehnt. „Du kommst mit den unmöglichsten Intelligenzen zurecht. Wer es fertigbringt, sich mit einem Loower über philosophische Fragen zu unterhalten, von dem kann man wohl wirklich sagen, daß er ein Talent für die Verständigung mit Fremdwesen hat. Aber wie steht es mit Tieren? Hast du das schon mal ausprobiert?"
    „Einmal", sagte sie zögernd. „Da war ich aber noch ein Kind."
    „Und?"
    „Es war eine Katze. Ich habe sie dazu überredet, daß sie eine Maus laufenließ."
    „Wenn du das als Kind geschafft hast, solltest du jetzt zu noch Größerem fähig sein."
    „Das ist nicht gesagt. Als Kind ist man den Tieren anscheinend irgendwie näher. Man versteht sie vom Instinkt her.
    Je älter man wird, desto stärker orientiert man sich mit dem Verstand. Das ist in mancher Hinsicht hinderlich."
    „Diese Tiere, die uns angegriffen haben, werden, wenn mein Verdacht zutrifft, manipuliert. Jemand steuert sie aus ziemlich weiter Entfernung, und sie müssen umgekehrt die Möglichkeit haben, ihren Auftraggeber über Erfolg und Nichterfolg zu unterrichten. Du hättest es also im Prinzip auch nicht direkt mit einem Tier zu tun, sondern mit einem Arkoniden. Die Tiere sind nur Boten."
    Sie zuckte die Schultern.
    „Wir können es versuchen", meinte sie. „ich verspreche mir nicht viel davon, aber Schaden können wir auf diese Weise sicher nicht anrichten."
    „In Ordnung", sagte Tekener aufatmend. „Suchen wir nach einem günstigen Platz für unser Experiment."
    Erst direkt unter den Gipfeln der Berge gab es auf der gostabaarschen Seite ein paar Lichtungen. Auf einer davon landeten sie.
    Es war ein idyllischer Flecken, eine große, mit bunten Blumen übersäte Wiese, die sich zwischen dem Waldrand und einer Kette steil aufragender Felsen ausbreitete. Ein gutes Dutzend winziger Bäche sprudelten über glänzende, weiße Steine. Kurz vor dem Waldrand vereinigten sich diese Wasseradern zu einem Wildbach, der tosend in die Tiefe stürzte.
    Als sie ausstiegen, wehte ihnen ein unbeschreiblich süßer Duft entgegen. Tiere gab es hier in Hülle und Fülle. Im Gras wimmelte es von Leben, und über den Blumen schwirrten winzige, bunte Insekten. Amphibienähnliche Lebewesen saßen an den Rändern der Bäche und gaben seltsame, gedämpfte Laute von sich.
    „Ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll", sagte Jennifer ratlos. „Abgesehen davon wer weiß, ob es hier Tiere gibt, die mit Kihnmynden in Verbindung stehen. Genaugenommen bin ich sogar nicht einmal sicher, ob unsere Vermutungen richtig sind und die Tiere mit dem Arkoniden etwas zu tun haben."
    „Ich bin mir dessen sicher", sagte Tekener sanft. „Und über den Rest mach dir keine Sorgen. Setz dich und warte ab."
    Aber nach etwa einer Stunde war noch immer nichts geschehen.
    „Vielleicht sollten wir es in seinem Haus versuchen", überlegte Jennifer. „Da können wir wenigstens sicher sein, daß wir auf Tiere dieser Art treffen."
    „Da hast du recht, aber die Biester da unten sind mir entschieden zu aggressiv für solche Versuche. Wenn es gar nicht geht, probieren wir es auf der nächsten Lichtung noch einmal."
    Nach abermals einer halben Stunde, in der Jennifer unablässig über die Wiese gewandert war, kam sie kopfschüttelnd zu ihrem Mann zurück.
    „Das wird nichts", sagte sie niedergeschlagen. „Es sind einfach nur Tiere. Sie zeigen keine Reaktion."
    Auf der nächsten Lichtung hatten sie mehr Glück.
    Sie waren kaum ausgestiegen, da deutete Jennifer auf eine Gruppe von kleinen, pelzigen Lebewesen.
    „Sie benehmen sich unnatürlich", behauptete sie.
    Tekener sah genauer hin, und da bemerkte er es ebenfalls.
    Die Tiere saßen eng beieinander auf einem Fleck. Keines bewegte sich, solange die anderen stillhielten. Plötzlich aber liefen sie alle los, nur wenige Meter weit, und

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