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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu finden. Aber er fürchtete, daß diese Überzeugung allein aus dem Wunsch heraus entstanden war, daß sie diese Reise nicht ganz und gar umsonst unternommen hätten und wirklich etwas über die Horden von Garbesch erfuhren.
    Die Grenze zwischen Urwald und Parklandschaft war fließend. Schon von weitem entdeckten sie die schweren Gleiter und Kettenfahrzeuge. Die Gleiter kreisten über dem Urwald wie Vögel, die darauf warteten, daß das Wild aus seiner Deckung getrieben wurde. Als Treiber dienten in diesem Fall die bodengebundenen Fahrzeuge, die mit brutaler Gewalt in den Dschungel eindrangen, Schneisen brachen und große Flächen in Brand steckten. Gerade jetzt kamen noch andere Gleiter hinzu, die weiter entfernte Teile des Urwalds ansteuerten und dort Gift versprühten.
    „Das ist doch Wahnsinn!" sagte Jennifer empört. „Sie können doch nicht auf diese Weise ihre Wut austoben.
    Wieviel Leben wird dabei zerstört! Es geschieht ihnen ganz recht, wenn die Tiere sich dafür rächen."
    Tekener nickte nachdenklich. Er ließ den Gleiter langsam kreisen. Mit Hilfe der Ferngläser konnten sie erkennen, daß sich drüben über dem Wald ganze Vogelschwärme erhoben und aufgeregt den Gipfeln der Berge entgegen strebten. Aber die anderen Tiere, die keine Flügel besaßen, hatten keine Chance, dem Verderben zu entfliehen.
    Bis in den Abend hinein widmete sich ein großer Teil der Bürger Gostabaars dem Vernichtungswerk. Als sie sich in der sinkenden Dunkelheit zurückzogen, hinterließen sie einen Wald, der von glimmenden Linien durchzogen war.
    Hier und da flackerten immer noch Brände auf. Wie es dort aussah, wo man Gifte abgeregnet hatte, ließ sich aus der Ferne nicht erkennen, aber die Terraner besaßen eine lebhafte Phantasie.
    „Barbaren", sagte Jennifer verächtlich.
    „Einen Vorteil hat die Sache für uns", stellte Tekener nüchtern fest. „Dieser Rachefeldzug wird Kihnmyndens Verhandlungsbereitschaft erhöhen."
    „Hoffen wir es."
    Sie kehrten zu Ottarsk zurück. Der Arkonide war bleich und aufgeregt.
    „So schlimm war es noch nie", erklärte er. „Gursc hat schon öfter versucht, die vermeintlichen Verschwörer auszuräuchern, aber so weit ist er nie zuvor gegangen."
    „Haben die Tiere sich in der Stadt blicken lassen?" fragte Tekener.
    „Nein."
    Warum war Ottarsk so durcheinander? Seine Hände zitterten, und seine Augenlider zuckten nervös. Konnte es sein, daß er sich tatsächlich wegen der Zerstörungen, die Gurscs Leute im Urwald angerichtet hatten, so sehr aufregte?
    Das war mehr als unwahrscheinlich!
    „Wir werden morgen in die Berge fliegen", kündigte Tekener an, und er beobachtete den Arkoniden dabei unauffällig. Ottarsk schien überaus erfreut und erleichtert zu sein. „Es sei denn, es gibt hier noch etwas zu erledigen."
    Ottarsk wich den Blicken des Terraners aus.
    „Heraus mit der Sprache!" forderte Tekener grob. „Was ist los?"
    „Ich fürchte", sagte Ottarsk zögernd, „Sie müssen sich tatsächlich im Hotel einquartieren. Noch besser für Sie wäre es
     
    *
     
    allerdings, die Suche abzubrechen und Durgen zu verlassen."
    „Warum?"
    „Es sind Gerüchte im Umlauf", erklärte Ottarsk unglücklich. „Man hegt gegen Sie und Ihre Frau einen gewissen Verdacht."
    „Als was versucht man uns hinzustellen?" fragte Tekener spöttisch. „Als Mörder und Saboteure?"
    „Genau das. Für die Leute hier ist Durgen die Keimzelle des künftigen Imperiums. Hier werden die Traditionen gepflegt, die man auf anderen arkonidischen Planeten mit Füßen tritt. Außer einer Handvoll von Normalen ist alles überzeugt davon, daß Arkon eines Tages wieder groß und mächtig sein wird, und die Veränderung wird von Durgen ausgehen."
    „Abgesehen davon, daß solche Träume bei der jetzigen Lage der Dinge gefährlicher Schwachsinn sind was hat das mit uns zu tun?"
    „Sie sind sagt man gekommen, um die Entwicklung zu stören, vielleicht sogar ganz Gostabaar ins Verderben zu stürzen. Sie haben mit meinem Enkel gesprochen. Irbonth war völlig verwirrt. Ich habe zwar auch schon versucht, ihm die Wahrheit beizubringen, aber mich hält er für einen senilen Trottel meine Argumente konnten ihn nicht beeindrucken. Ihr Vortrag dagegen hat ihn arg getroffen. Er ist zu Gursc gelaufen. Es mag sie verwundern, aber der Stadtmaurer kümmert sich sehr intensiv um die Kinder. Sie sind seinen Theorien gegenüber besonders „aufgeschlossen. Gursc hat wohl nur darauf gewartet, daß ihm ein neuer Sündenbock über den Weg

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