0949 - Beherrscher der Tiere
menschlich verkleidete Roboter standen herum, trafen aber keine Anstalten, sich der neuen Kunden anzunehmen.
„Welch freundlicher Empfang", murmelte Tekener sarkastisch. „Komm, wir suchen uns heraus, was wir brauchen."
Als sie das erste Regal erreichten, trat ein junger Mann auf sie zu.
„Nanu", machte Tekener spöttisch. „Ich dachte schon, Sie machen heute einen Betriebsausflug."
„Dieses Geschäft ist für Arkoniden bestimmt", sagte der junge Mann arrogant. „Terraner werden nicht bedient." '„Das macht nichts", versicherte Tekener freundlich. „Wir bedienen uns selbst."
„Wir können es unseren anderen Kunden nicht zumuten, daß sie hier auf Terraner treffen", protestierte der Arkonide.
Tekener lachte laut auf.
„Es ist niemand da, junger Freund. Wenn Ihnen unser Anblick auf die Nerven geht, dann dürfen Sie sich ruhig zurückziehen. Wir sind in wenigen Minuten fertig."
Der junge Mann gab es auf. Mit hochrotem Kopf verschwand er hinter einer gepolsterten Tür.
„Jetzt aber schnell", meinte Tekener. „Der kommt wahrscheinlich mit dem Geschäftsführer zurück."
Jennifer war bereits unterwegs und holte aus den Fächern, was sie und Tekener für den geplanten Ausflug brauchten. Sie trugen alles zum Kassenrobot, der glücklicherweise keine Augen besaß, sondern nur auf Kreditkarten reagierte. Als sie die verpackten Waren in Empfang nahmen, kam der junge Mann zurück, einen schnaufenden, ungemein fettleibigen Arkoniden im Schlepptau. Der Dicke zeterte wie am Spieß.
„Das ist Diebstahl!" schrie er. „Ich lasse Sie verhaften. Bleiben Sie stehen!"
„Wir haben alles bezahlt", sagte Tekener kalt. Er klemmte sich einen Teil der Pakete unter den Arm, und Jennifer lud sich den Rest auf. „Verschwinden Sie, ehe ich die Geduld mit Ihnen verliere!"
„Sie wagen es, mir zu drohen?" kreischte der Dicke. „Leute wie Sie hat man früher an die Kette gelegt. Leg die Pakete weg, du Dieb, du Terraner..."
Der junge Mann versuchte, sich Tekener in den Weg zu stellen. Der Terraner stieß den Arkoniden mühelos zur Seite. Dieser kam zu dem trügerischen Schluß, daß er bei der Frau mehr ausrichten könne. Er warf sich mit einem Sprung auf Jennifer, die die Arme voller Pakete hatte. Sie wich spielerisch leicht einen kurzen Schritt zur Seite aus, und als der Arkonide an ihr vorbeiflog, versetzte sie ihm einen Tritt. Der Junge rutschte bis an eine Vitrine heran und blieb dort wie betäubt liegen. Er hatte sich sicher nicht verletzt es war der Schock, der ihm die Haltung raubte.
Der Dicke hielt in seinen Beschimpfungen erschrocken inne. Tekener hatte seine Pakete abgelegt und trat dicht an den Arkoniden heran.
„Das war ein tätlicher Angriff", sagte er sanft. „Dafür kann ich Sie vor Gericht bringen."
Der Dicke zitterte vor Furcht, aber in seinen Augen stand der blanke Haß. Seine Lippen bewegten sich zuckend. Er wollte etwas sagen, brachte aber die Worte nicht heraus.
„Sie armer Narr", sagte Tekener spöttisch. „Sie tun mir leid."
In aller Ruhe lud er sich seine Pakete wieder auf und folgte Jennifer, die bereits unterwegs zum Gleiter war.
Draußen standen einige Arkoniden ratlos herum. Sie beobachteten die Terraner mit düsteren Blicken.
„Sklavenpack!" sagte einer, aber er sagte es nicht sehr laut, und die beiden Terraner taten, als hätten sie nichts gehört. Sie waren sich zu deutlich der Tatsache bewußt, daß sie auf einer Bombe saßen. Ein einziges Wort konnte der Zündfunke sein, der alles in die Luft fliegen ließ und die Arkoniden zum Angriff verleitete. Es waren zu viele, um sie alle auf einen Streich zu paralysieren. Es würde Verletzte geben, und das bedeutete noch mehr Ärger.
Trotzdem nahmen sie sich die Zeit, alles sorgfältig zu verstauen. Ihre scheinbare Ruhe mochte den Ausschlag geben niemand rührte sich, bis der Gleiter aufstieg. Von oben sahen sie, daß die Arkoniden davongingen.
„Was, zum Teufel, ist in diese Leute gefahren?" fragte Jennifer ratlos. „Vor zwei Tagen waren sie doch noch ganz vernünftig!"
„Sie haben Angst", erklärte Tekener gelassen. „Seit ungefähr dreieinhalb Jahren ist hier niemand seines Lebens sicher. Sie würden alles tun, um diesen Zustand zu beheben, und wenn Gursc ihnen sagt, daß wir schuld sind, dann glauben sie ihm. Sie würden im Augenblick an alles glauben, wenn es ihnen nur helfen kann."
„Aber es muß etwas geschehen! Stell dir vor, wenn das durchsickert, wenn jetzt irgendein Besucher nach Gostabaar kommt, mitkriegt, was sich
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